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Das geheimnisvolle Tuch

Das geheimnisvolle Tuch

Titel: Das geheimnisvolle Tuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Vehler
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Seherin, die nützlich wären, um das Umfeld auszuspionieren.
    Das Einschlafen fiel ihnen schwer, denn das Bevorstehende und auch die zurückliegende Episode zehrte noch an ihnen. So richteten sie, auf den Rücken liegend, ihre Augen gen Himmel und sahen, wie grell und zuckend unter ihm und auch über den Bergkuppen, Feuerblitze wie die eines Gewitters auftauchten, trotz des sternenklaren Himmels und sie ahnten die Ursprünge dieser roten Helligkeit. Sie wurde durch heftige Kämpfe in der Nacht verursacht. Kämpfe, die sie kaum umgehen konnten und in deren Handlungen sie wohl mit einbezogen würden.
    Es mochte wohl weit über Mitternacht sein, als sie dennoch einschliefen.
    Der nächste Morgen begann wieder mit herrlichem Sonnenschein. Sie kletterten eine Anhöhe hinauf, die von üppigem Baumwuchs zugedeckt war. In einer Lichtung konnten sie hinab sehen. Da lag sie. Die gläserne Stadt. Glitzernd lag sie da, in der aufgehenden Morgensonne, die sie wie ein riesiger Feuerball in ein blutrotes Licht tauchte.
    Die Türme der Stadt und auch ihre Häuser, die noch aus der Entfernung wie Spielzeug erschienen, spiegelten und funkelten im Schein des Morgenlichtes. Ein faszinierendes Bild, das noch durch die Feuer speienden Vögel über ihr zu einem bewundernswerten, aber gefährlichen Schauspiel wurde.
    Unten sahen sie, am Fuße der Bergkette, eine fast unüberschaubare Meute Krieger.
    „Das sind Arlts“, sagte Rexina mit fast ehrfürchtiger Stimme. „Das sind grausame Krieger. Die Magier müssen sie aus Arltana, der Heimat der Arlts, geholt haben. Das ist ja eine riesige Armee. Die wollen wohl die gläserne Stadt stürmen.“
    „Ich denke das sind Verbündete der Magier? Was soll das denn für einen Sinn haben, wenn sie die Stadt stürmen wollen?“
    Sie wussten, Thomas Überlegung war folgerichtig, wobei Rexina zugeben musste, überfragt zu sein, als sie antwortete: „Von uns Zauberern sind die nicht geholt worden. Erstens sind das schon immer unsere Feinde gewesen und zum anderen würden sie wohl kaum die gläserne Stadt stürmen. Denn selbst wenn sie uns helfen wollten, sie würden doch nur den Tod meines Vaters riskieren. Nein, nein, da ist etwas anderes im Spiel.“
    „Ja, da ist in der Tat etwas anderes im Spiel.“ Rexina drehte sich um und rief: „Vater!“
    Sie umarmte einen weißhaarigen Mann mit einem länglichen Spitzbart und hielt lange fest, so als wollte sie ihn nie mehr loslassen. Sie stellte ihre Freunde vor. Nach der herzlichen Begrüßung erzählte er, was sich zugetragen hatte.
    „Unsere geflüchteten Leute konnten zurückkommen und mich befreien. Da die Magier zurzeit ohne ihren großen Meister und Führer sind, sind sie etwas konfus. Sie denken, wir haben ihren Herrscher gefangen genommen. Xexarus ist die Stadt schon lange ein Dorn im Auge. Sie einigt uns alle und dies will der Machtbesessene nicht. Sein dämlicher Sohn ist hierher zurückgekehrt und übernahm die Macht.“
    „Wann ist er hierher gekommen? Der liegt doch gefesselt und gefangen in der Zwergenfestung“, fragte Vinc, fürchterliches ahnend.
    „Vor zwei Tagen.“
    „Dann muss er direkt nach uns abgehauen sein. Er wird sich befreit haben.“ Rexina wusste, dass es der Magiersohn mit einem magischen Zauber wohl fertig gebracht hatte.
    „Kann sein. Jedenfalls hatte er nichts Besseres zu tun, als die Arlts zu holen. Der will seinen Vater aus der Stadt befreien, aber er weiß nicht, das sein Vater zur Zeit nicht auffindbar ist. Wer weiß, was er wieder plant“, fuhr Rexos fort. „Diese Armee werden wir kaum aufhalten können“, ergänzte er.
    „Sprich doch deinen großen Zauber der Vernichtung“, empfahl Rexina.
    „Geht leider nicht. Ich kann nicht zaubern.“
    Verblüfft vernahmen sie diese Worte. „Und wieso nicht? Sag bloß, du hast ...“ Rexina stockte.
    „Ja, die ich habe die Didranaperle im Verlies verloren“, ergänzte Rexos Tochter, die wusste, was dies hieß. Ihr Vater, der mächtigste Zauberer aller Zeiten, war seiner Kräfte beraubt.
    „Hast du nicht nach ihr gesucht?“, fragte sie mit mutloser Stimme.
    „Doch, doch, aber sie schien vom Erdboden verschluckt. Ich werde wohl nie mehr der Zauberei frönen können, ohne sie bin ich auch kein Zauberkönig mehr.“ Seine Stimme klang traurig.
    Rexina versuchte ihn zu trösten: „Wir werden sie suchen und finden. Viele Augen sehen auch viel.“
    „Wir haben mit anderen schon gesucht. Keiner fand mein kostbares Kleinod.“
    Rexina wusste, dass man diese Perle bei

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