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Das geheimnisvolle Tuch

Das geheimnisvolle Tuch

Titel: Das geheimnisvolle Tuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Vehler
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irgendwo sich zwischen den Welten befinden.“
    „Richtig. Wir sind zwischen den Welten. Wir sind eine schwimmende Insel, irgendwo. Selbst wenn du aus dem Park gehst, würdest du nicht weit kommen. Es gibt kein Land davor, sondern nur Tiefen des Universums.“
    Vinc fiel es nicht leicht, den Ausführungen zu folgen. Er begriff nicht, was der Kleine meinte. Woher hatte ein Wesen dieser fantastischen Welt Kenntnisse über das Universum? Eine Welt des Widerspruches, der Geheimnisse und der Wunder? Er wollte weiter fragen, doch der Zwerg kam ihm zuvor: „Ich bin ein Gelehrter. Ich habe in unserem Land Bücher, die mich dieses lehrten. Sie befinden sich in der Stadt in einem unterirdischen Gemäuer, dessen Zugang nur ich kenne. Du solltest sie aufsuchen. Irgendjemand hat diese Bücher dort gesammelt, vielleicht erfährst du, wer das war. Ich vertraue dir diesen Plan an, wie du dort hinkommst. Gib mir das Buch.“
    Immer noch argwöhnisch zog es Vinc es aus der Tasche. Der Zwerg schlug die hintere Seite auf, er streute ein Pulver über das leere Blatt, wodurch eine Skizze zum Vorschein kam.
    „Hier ist der Plan.“
    Kurze Zeit später verschwand wieder die Zeichnung. Er riss das Blatt heraus.
    „Verstecke diese Skizze und benutze sie erst in der Stadt. Hier hast du ein wenig von dem Pulver.“ Er reichte einen kleinen Beutel. „Sei sparsam mit dem Zeug. Es wird dir den Weg zeigen. Pass auf, wenn sie dich mit dem Buch ertappen, dann nehmen sie es ab und es wird für uns ewig verloren sein. Tritt zurück.“
    Er ging an eine Kommode und holte einen Handspiegel heraus, in dem für einen kurzen Augenblick sich Vinc und auch das Ungeheuer sah, was ihn wieder an seinen Auftrag und der schwindenden Zeit erinnerte. Glases las seine Gedanken und er kannte dadurch den Auftrag.
    „Du stehst mächtig unter Druck. Ich weiß es, daher sprich mit dem Geist in dir.“
    Er gab Vinc den Spiegel in die Hand.
    Das Ungeheuer sah ihn an und sagte: „Erinnere dich an mich und dein Versprechen. Die Zeit verstreicht und damit auch das Leben. Ich kann nicht zulassen, dass du deine Gesundheit für das Land der Zauberer auf das Spiel setzt. Ich befehle dir, deinen Auftrag zu erledigen! Du hast nach der irdischen Rechnung nur noch vierzehn Tage.“
    „Gib mir noch etwas mehr. Ich muss in das Zauberland.“
    „Wer zwingt dich dazu? Du hast ein Abkommen mit mir.“
    „Ich werde es erfüllen.“
    „Was gibst du mir dafür, wenn ich dir die Frist verlängere und du in das Zauberland darfst?“ „Alles.“ Vinc erschrak vor sich selbst, hatte er doch unbedacht dieses Wort ausgesprochen.
    „Alles? Hahaha. Auch dich?“
    „Ja. Du kannst mich für immer besitzen.“
    „Deine Seele hast du mir bereits gegeben, nun werde ich auch deinen Körper besitzen und dich für alle Ewigkeit als Sklaven halten. Gut, es sei so“, sagte der Unhold zufrieden. „Du gehörst mir mit Leib und Seele“, er betonte das Wort Seele besonders. „Aber ich werde in dir nicht weiter mitgehen. Nenn mir einen Namen, in den ich schlüpfen kann, bis du zurückkehrst. Nicht das Mädchen, da sitzt meine ärgste Feindin drinnen.“
    Vinc kannte nur noch einen. „Ich werde es Tom sagen.“
    „Nein, das wirst du nicht“, widersprach er laut. „Das soll keiner wissen. Er könnte mich entdecken und vertreiben. Solltest du nicht zurückkehren, werde ich deinen Freund vernichten.“
    Vinc kannte die Last, die noch schwerer wurde, die auf ihm lag. Er gab schnell dem Kleinen den Spiegel zurück, um nicht noch weitere Forderungen erfüllen zu müssen. Der Zwerg hielt das Buch so an den Spiegel, dass es gespiegelt wurde, murmelte dabei magische Worte und ein zweites Buch entstand.
    „Das ist zwar in Spiegelschrift, aber dieses werde ich hier verstecken.“ Der Kleine nahm wieder ein Pulver und öffnete eine Luke in der Wand. „Damit haben wir ein zweites Exemplar“, sagte er und verschloss das Versteck. Kein Umriss zeugte von einem solchen Geheimnis.
    „Nun kann ich mich ja erwischen lassen“, meinte Vinc und seine Stimme klang eher belustigt als ängstlich.
    „Geht noch nicht“, entgegnete Glases. „Morgen findet die Prüfung der Abschlussklasse der Magierlehrlinge statt, die müssen wir erst einmal abwarten. Aber wundere dich nicht, was dort geschieht. Kommt nicht gleich in den Hof, sondern bleibt im Verborgenen. Schaut von einem Fenster in den Schulhof. Das Geheimnis befindet sich in der verbotenen oberen Etage. Es wird sich morgen lüften.“ Glases sah sich um und

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