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Das geheimnisvolle Tuch

Das geheimnisvolle Tuch

Titel: Das geheimnisvolle Tuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Vehler
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den Schülern.
    Xexarus stand unbeweglich da und sah auf die Ankömmlinge wie auf Geister.
    So traten denn die fünf Abschlussklässler vor die Neuen und suchten sich ihre Opfer. Zum Schluss blieb noch Xexarus Sohn übrig, um seine Wahl zu treffen.
    Er trat vor Vinc und grinste über sein hässliches Gesicht. Vinc fragte sich, warum er von den anderen nicht auswählt wurde, er bemerkte jedoch, wie sie krampfhaft über ihn wegsahen, als wäre er für sie nicht vorhanden. Er konnte sich des Gefühls nicht erwehren, als war es Absicht, als wolle Jimias sich an ihm rächen.
    „Da der magische Zauber mit Personen die schwierigste der Aufgaben ist, sollte jeder Magier ihn beherrschen können“, fuhr Marxusta fort. „Sobald dieser magische Spruch ausgeführt wurde, muss diese Person sofort wieder in den jetzigen Zustand zurückgesetzt werden. Sollten wir Lehrer eingreifen müssen, hat der Prüfling seine Aufgabe nicht bestanden und bekommt sofort seine magischen Fähigkeiten wieder aberkannt und wird zu den Neuen in die Anfangsstufe zurückversetzt.“ Ein Raunen ging durch die Menge. „Ich schlage vor, es beginnt Jimias, Sohn des schwarzen Magiers Xexarus.“
    Vinc wurde in die Mitte beordert und Jimias trat vor ihn. Gespannt warteten nun die Anwesenden auf die gelernte Kunst des Schülers. Er trat vor den Jungen und sah ihm tief in die Augen: „Nun kommt meine Rache“, flüsterte er.
    Vinc ahnte Schlimmes, aber was konnte er dagegen tun?
    „Ich werde dich nun für immer von hier verbannen. In das ewige Eis.“ Hatte bei dem Wort Verbannung Vinc sich schon gefreut, er würde die Feuerinsel meinen, schockierte ihn jedoch das Wort Eis. Er hatte im stillen gedacht, besser gehofft, dass ein Komplott zwischen Jimias und dessen Vater die Verbannung auf diese Insel sein könnte, doch er sah sich nun getäuscht. Diesen magischen Zauber vollbrachte der Sohn von Xexarus nur aus Rachegelüsten, selbst wenn es einen erneuten Anfang bedeutete.
    „Nun, Jimias, möchtest du denn nicht beginnen?“, fragte Marxusta etwas ungeduldig, aber nicht mit einem fordernden Ton.
    Tom stand dicht hinter Vinc.
    „Darf ich noch etwas Vinc im Vertrauen sagen?“, fragte er und sah Marxusta an, der gütig nickte.
    Tom kam mit dem Mund dicht an seines Freundes Ohr. „Wenn er dich mit dem magischen Spruch belegt, dann murmele den Satz, den wir uns am Anfang merken sollten.“
    „Genug gefaselt“, schimpfte Jimias. „Der behindert meine Prüfung“, beschwerte er sich bei Marxusta, dieser machte eine unwirsche Handbewegung durch die Luft und sagte: „Du hättest ja schon längst beginnen können. Nun fange schon damit an.“
    Jimias sah zu seinem Vater, dann griff er in die Pulvertasche, die als kleiner Lederbeutel an einem Gürtel hing.
    Die Magier besaßen jeder einen Gürtel, an dem sich, je nach ihrer Fähigkeit und Rang, Beutel befanden. Die Anzahl zeugten von den gelernten magischen Künsten. So hatte ein ausgewachsener Magier über zwanzig und ein Schüler höchstens sechs, je nachdem in welcher Klasse er sich befand, die Neuen natürlich noch keinen.
    Vinc überlegte, während sich Jimias auf seinen Zauber vorbereitete, was Tom mit dem anfangs gelernten Spruch meinte.
    Wie ging dieser doch?
    Er grübelte, aber er war zu aufgeregt, als dass er ihm wieder einfiel.
    Er sah, wie das Früchtchen von Xexarus ein Pulver auf die Handfläche streute und wie er sie zu ihm hinstreckte. Jimias spitzte die Lippen und blies das Pulver in das Gesicht von Vinc, trat dicht an ihn heran und murmelte: „Ewig sollst du in dem Eis der Verdammnis schmachten und ewig soll deine Seele dort......“
    „Brados et draso lato or evando gresaso“, sagte Vinc rasch. Dieser Satz, den sie lernen sollten, hatte er sich zum Glück doch gut eingeprägt.
    Da geschah etwas Seltsames. Das Pulver wich aus dem Gesicht von Vinc und flog in die unanschauliche Visage von Jimias, der sich in ein riesiges grelles Licht verwandelte und verschwand wie ein Spuk.
    Verblüfft standen die Anwesenden da, außer einem, der schrie: „Du hast meinen Sohn verbannt. Ich werde dich lehren, dich mit einem Magier anzulegen.“ Er fummelte an einem der Pulvertäschchen herum und wollte deren Inhalt hervorholen, doch die Worte Marxustas ließen das nicht zu: „Du wirst dich beherrschen, Xexarus, in meiner Schule gibt es keine Rache.“
    „Noch ist es deine Schule. Noch!“, betonte der schwarze Magier verärgert.
    „Soll das heißen, du willst mir die Schule wegnehmen?“
    „Wer

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