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Das geheimnisvolle Tuch

Das geheimnisvolle Tuch

Titel: Das geheimnisvolle Tuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Vehler
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sagte Vinc und umarmte seinen Freund.
    „Wie kommst du denn hierher?“, wollte er wissen.
    Tom erzählte von den Ereignissen ab der Verzauberung Vinc und wie Marxusta ihn in Sicherheit brachte. „Er führte mich zu dem Haus mit den Holztüren, weißt doch, hinten im Hof. Dort gab es noch ein Geheimgang und einen weiteren Raum. Aber einer der Magierlehrer war uns vermutlich gefolgt. Er kam, nachdem Marxusta oder mein Vater“, er stockte, „na ja, mein angenommener Vater, weg war, zu mir und sprach einen Spruch, der mich hierher brachte. Nur ist das Dumme, ich weiß nicht, ob er Freund oder Feind war. Er sprach nämlich sonst kein Wort. Kann sein, dass er zu dem Freundeskreis der schwarzen Magier gehörte und mir Böses wollte, kann aber auch sein, dass er mich absichtlich zu dir schickte, um zu helfen.“
    Vinc hatte Toms Worten gelauscht, ohne ihn zu unterbrechen. „Wie dem auch sei, ich freue mich, dass du bei mir bist. Zu zweit lässt sich dies hier besser ertragen.“
    Tom sah sich erst einmal um. „Nur Feuer und Glut. Man könnte meinen, wir wären in der Hölle.“
    Als Vinc dieses Wort hörte, bekam er einen Schreck. Zum ersten Mal kam ihm das Wort zu Ohren, das er die ganze Zeit zu verdrängen suchte.
    „Hölle?“, sagte er gedehnt. „Hölle?“, wiederholte er noch einmal, voller Angst.
    Tom bekam ebenfalls einen Stich in das Herz und begann zu zittern. Das Wort, das er unbewusst und ohne weiteren Gedanken erwähnte, hinterließ auch bei ihm Spuren einer leichten Panik. Nicht nur die Idee, es sei die Hölle, sondern die Tatsache, dass wohl nie ein Entkommen aus den Gefilden Luzifers mehr möglich war, ließ sie vor Sorge fast verrückt werden. Sie beruhigten sich gegenseitig.
    „Solange er nicht persönlich auftaucht, solange wissen wir nicht, ob das die Hölle ist“, meinte Vinc und versuchte sich, aber auch Tom zu beruhigen.
    „Du hast Recht. Obwohl …“,
    „Obwohl was?“, unterbrach ihn Vinc etwas unbeherrscht.
    „Obwohl das hier ganz schön nach Schwefel stinkt.“
    „Mann, das kommt von den blubbernden Dingern da unten.“ Vinc deutete in den Feuergraben. „Wie ich sehe, können wir da kaum zurück“, stellte Tom fest, was sein Freund aber schon längst wusste. „Wir müssen also durch diese Mauer da vorne.“
    Vinc wollte noch etwas dazu sagen, aber er verkniff sich das.
    „Aber wie?“, sprach Tom mehr zu sich.
    „Gute Frage, mein intelligenter Freund“, spöttelte Vinc.
    Sie setzten sich wieder auf den warmen Steinboden. Sie mussten ihre Kräfte sparen, die Hitze laugte ihre Körper aus, ihre Kehlen fingen an, vor Durst zu brennen. „Ich glaube, wir werden hier wieder herauskommen“, stellte plötzlich Vinc voller Mut fest.
    Tom sah ihn zweifelnd an. „Und wie? Vielleicht durch den Lavasee schwimmen?“
    „Red keinen Schwachsinn. Der Böse wird uns helfen. Ich meine der, der in dir steckt. Der ist doch noch da? Oder?“, fragte Vinc hastig.
    Tom zuckte die Achseln: „Keine Ahnung. Das letzte Mal sah ich ihn im Spiegel, als das Buch gespiegelt wurde." Er stutzte und fragte: „Aber wieso ist der jetzt in mir?“
    Sein Freund erklärte es ihm in knappen Sätzen.
    „Wir brauchen einen Spiegel. Hast du einen bei dir?“, sagte Vinc zum Schluss.
    „Na klar. Ich habe mir noch schnell einen geholt, bevor ich hierher verzaubert wurde. Bist wohl ein Scherzkeks.“
    „Ich denke, du hast immer einen in der Tasche. Vanessa sagte es jedenfalls.“
    Tom fuhr in die Tasche: „An den hab ich gar nicht mehr gedacht. Komisch, Vanessa kennt sich besser in der Tasche aus als ich.“ Er holte den Spiegel heraus.
    „Nun seht ihr mich“, meinte der Unhold „Ich werde anschließend wieder in den Körper von Vinc gehen. Er kennt ja seine Aufgabe. Ich soll euch also helfen. Nun gut, ich weiß, wo wir sind und was wir tun können, aber ich kann nur einen Tipp geben, den Rest müsst ihr vollbringen. Hier ist die Teufelsinsel.“
    Sie erschraken bei diesem Wort. Der Böse sah dies und zum ersten Mal versuchte er seinen schlechten Charakter zu verbergen, indem der die Jungen beruhigte. „Keine Angst. Sie nennt sich nur so, der Satan ist hier nicht zu Hause, aber er hat diese Insel versiegelt. Ihr könnt das Siegel nicht brechen, also seid ihr für ewig hier verbannt, aber von außen kann dieses Siegel beseitigt werden. Ihr müsst auf Erlösung warten.“

16.Kapitel
    Der Aufbruch

    Als der Zauberer, Vanessa und die drei Kobolde in den bläulichen Nebel gingen, hatten sie das Gefühl, etwas

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