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Das geheimnisvolle Tuch

Das geheimnisvolle Tuch

Titel: Das geheimnisvolle Tuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Vehler
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Falsches zu machen. Es könnte ja eine Falle sein und die Anführerin hatte Anweisung gegeben, die vier zu vernichten, um den Eingang zu schützen und um jedes Risiko des Verrates auszuschließen, das die Existenz der Miraten gefährden könnte.
    Sie spürten wieder wie bei dieser rasenden Geschwindigkeit Landschaften an ihnen vorüber flogen. Sie meinten über Täler und Berge zu fliegen, die irgendwann im Dunklen verschwanden. Sie fielen in einen Schlaf.
    Vanessa war die erste die die Umwelt wieder wahrnahm. Sie sah über sich irgend etwas, das ihr bekannt vorkam. Durch ihre halb geöffneten Lider konnte sie nur den tanzenden Schein von Fackeln erkennen. Sie versuchte mit aller Mühe, sie weiter zu öffnen und als es ihr gelang, sah sie ein schwebendes Auge, fast dem gleich, das sie kurz zuvor sah, nur wesentlich kleiner. Inzwischen an die Helligkeit gewöhnt, erblickte sie eine alte Frau, mit einer Glaskugel vor sich, an einem Tisch sitzen.
    Inzwischen waren auch die übrigen erwacht.
    Die alte Frau rührte sich nicht und sah starr in die Kugel.
    Sie gingen nahe an sie heran.
    „Hallo, Schautin, ich freue mich, dich bei bester Gesundheit zu sehen“, sagte Marxusta und ergriff die knochige Hand der Alten.
    Sie musterte ihn befremdet und tastete mit den Händen sein Gesicht ab.
    „Marxusta? Du?“, fragte sie erfreut, aber auch erstaunt zugleich. „Ich freue mich, dass du lebst. Verzeih mir, dass ich dich nicht gleich erkannt habe, aber meine Sinnesorgane lassen immer mehr nach. Besonders die Augen. Ich habe zwar eine Hilfe mit den fliegenden Augen, aber sie sind auch noch damit beschäftigt, mich zu bewachen.“ Sie lud die kleine Gruppe ein, am Tisch platz zu nehmen.
    „Also bei dir …“
    Sie unterbrach Marxusta. „Einen Moment.“ Sie winkte in den Raum, ein Ohr erschien. „Das fliegende Ohr wird euere Worte empfangen und sie mir mitteilen, denn auch meine Horcher leiden an Altersschwäche, so muss ich nicht immer fragen, wenn ich etwas nicht verstanden habe.“
    Die Augen gesellten sich neben das Ohr.
    „Ihr seid also bei den Miraten gewesen?“, fragte sie.
    „Woher weißt du das?“ Marxusta war erstaunt.
    „Sonst währet ihr nicht hier. Meine Höhle ist der Eingang zu deren Reich. Meine fliegenden Augen und das Auge der Miraten harmonieren zusammen. Man kann sagen, dass diese kleinen hier Kinder des Großen sind. Alle Miraten kommen hierher zu mir. Es ist das Sicherste. Denn meine Höhle findet niemand.“
    Vanessa, Zubla und Drialin verfolgten gespannt dieses Gespräch, welches die kleine Wunderwelt nur noch bestätigte.
    Marxusta berichtete, was sie zu den Miraten führte und was sie für eine Aufgabe haben.
    „Ja, ja“, überlegte die Frau. „Schreckliche Dinge sind im Zauberland passiert. Die gläserne Stadt ist zerstört worden und Ungeheuer besetzten das Land. Sie waren plötzlich da und vermehrten sich in rascher Folge.“ Sie schwieg und man konnte in ihrem betagten Gesicht einige Sorgenfalten mehr erkennen. „Wer weiß, was noch geschieht. Niemand wagt sich mehr aus den Häusern. Die Hauptstadt von Arganon ist wie isoliert. Die Anwesenden dort sind dem Hungertod nahe. Sie können nicht auf die Felder. Sie haben nichts zu essen und wohl auch kaum etwas zu trinken.“ Ihre abgehackten Sätze drückten ihren Kummer aus.
    „Hört sich nach einer Belagerung an.“ Marxusta sah besorgt aus
    „Ja, so kann man es wohl nennen, Belagerung. Aber es kommt noch schlimmer. Sie müssen den Bestien Opfer bringen. Auf dem Galgenberg vor der Stadt haben sie einen Opfertisch eingerichtet.“
    „Das ist ja grausam“, entfuhr es Vanessa und sie schüttelte sich. „Was sind das denn für Bestien?“
    Sie ließ das Auge zu Vanessa wandern. „Ich kenne sie nicht. Sie sind neu hier. Irgendwann waren sie da.“ Sie verstummte kurz und sagte dann: „Du bist ein hübsches Mädchen. Wohl ein Menschenkind? Hier war kürzlich auch ein Wesen deiner Rasse. Ein stattlicher Knabe.“
    „Es war Vinc. Er ist mein Freund“, antwortete Vanessa, sie merkte, dass sie die Alte mochte. Sie erzählte das Schicksal von ihrem Freund. Nachdem sie zu Ende berichtet hatte, sagte die Seherin: „Konnte ich mir denken, dass da wieder Xexarus seine Hände im Spiel hat. Wo der auftaucht, herrscht nur Chaos und Unheil. Aber dass du ihn in deine Schule aufgenommen hast, enttäuscht mich sehr“, sagte sie zu Marxusta. Er schien angesichts des leichten Vorwurfes etwas verschämt zu sein.
    „Ich ließ mich blenden und ich habe

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