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Das geheimnisvolle Tuch

Das geheimnisvolle Tuch

Titel: Das geheimnisvolle Tuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Vehler
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dies, glaube mir, Verehrteste, schon längst bereut. Aber wir verplaudern uns. Die Zeit drängt.“ Sie wussten, wie recht Marxusta hatte, der weiter sagte: „Wir müssen zwei Höhlen im Norden des Reiches finden, um den Jungen wieder zu befreien.“
    Er berichtete noch einmal alle Einzelheiten und auch von dem freudigen Ereignis, als er seinem Sohn begegnete. „Er ist sicher in der Schule untergebracht.“ schloss er nicht wissend, welches Schicksal Tom inzwischen ereilt hatte.
    „Vor Xexarus ist niemand sicher. Nur irrst du dich, was deinen Sohn betrifft. Er ist von Xexarus mit den anderen beiden Kindern getötet worden. Mit ihm Rexina, die Tochter von Rexos und Vincent, der Sohn von Vincent dem Ersten, dem Herrscher von Arganon. Beide sitzen wieder gefangen in der gläsernen Stadt.“
    Marxusta war leicht irritiert: „Aber wer sind denn diese Kinder, die ihnen ähneln wie ein Ei dem anderen?“
    „Das sind Kinder von der Erde“, sagte die Alte.
    An dem Zwiegespräch merkte Vanessa, dass sie tatsächlich einige Zeit zurückgeworfen worden waren. Denn die Ereignisse, wo sie Marxusta trafen und auch bei der Seherin waren, lag in diesem Moment noch in der Zukunft. Eine eigenartige Spielerei mit der Zeit und wer machte dies? Fragte sie sich.
    „Aber wie ich deinen Worten entnehme, befindet sich der Junge, äh, äh Vinc, vermutlich auf der Teufelsinsel?“, hörte sie die Seherin zu Marxusta sagen.
    „Nein, auf der Feuerinsel“, berichtigte sie Marxusta.
    „Das ist egal. Die Feuerinsel ist die Teufelsinsel.“
    Marxusta und auch die Übrigen sahen sie erschrocken an. Der alte Mann wusste, dass er den Worten der Seherin ruhig glauben schenken durfte, sie war unfehlbar, sie sagte nie etwas, was nicht wahr wäre.
    „Und von da ist noch niemand entkommen. In dem Buch wird von zwei Aufgaben gesprochen. Das sind die Aufgaben, um das Siegel zu brechen. Ich vermute, dass sich dieses Siegel und damit der Eingang zur Teufelsinsel in einer der Höhlen befindet, die ihr suchen müsst. Ich kenne nur einen, der euch dabei unterstützen kann, der sie mit Sicherheit kennt. Er durchstreift mit seinen Mannen schon seit langen Zeiten das Zauberland.“
    „Wer ist es, sag schnell“, bedrängte sie Marxusta.
    „Es ist Lombard, der Meisterdieb und mein Freund.“
    „Dann lasst uns mit ihm zusammentreffen.“
    „Ich muss dich enttäuschen. Ich habe lange nichts von ihm gehört. Ich weiß nur, dass er sich von einigen Männern, die gegen ihn rebellierten, getrennt hatte und dass er damals gegen Arlts und Feuervögel kämpfte, um das Zauberland endgültig von ihnen zu befreien, was natürlich gelang, aber uns danach noch schlimmere Ereignisse bescherte. Zugegeben, ich suchte nicht nach ihm.“ Sie sagte dies in einem traurigen Ton, so als bereue sie diese Unterlassung zutiefst.
    „Kannst du nicht feststellen, wo er ist?“
    „Ich kann höchstens das fliegende Auge losschicken, was jedoch gefährlich ist. Diese Ungeheuer da draußen haben scharfe Blicke und sehen alles und sie haben noch eine Begabung, wie ich feststellte, sie wittern Höhlen. Es ist nur eine Frage der Zeit, wann sie auch mich hier entdecken. Im Moment bin ich gut getarnt und das Auge wacht über mich. Sollten diese Biester wirklich einmal sich hierher wagen, dann werde ich sofort Zuflucht bei den Miraten suchen.“ Sie gönnte sich eine kleine Pause. „Die Zwerge, die mir mein Lebenselixier bringen, wagen sich auch nicht mehr aus den Bergwerken. Ihre Festung wurde ebenfalls zerstört. Sie haben sich ganz weit unter die Erde verzogen und versteckt.“
    „Was ist aus dem König Rexos und seiner Tochter Rexina geworden?“, wollte Marxusta wissen.
    „Ich sagte dir bereits, Rexos ist wieder gefangen. Genau aber weiß das niemand. Keiner weiß, ob er die Zerstörung der Stadt überlebte und keiner weiß, ob die Muhme noch existiert.“
    Marxusta hatte eigentlich keine Lust, weiter zu fragen, denn jede Antwort der Seherin schien eine kleine Hiobsbotschaft zu sein.
    „Aber ich werde trotzdem einmal das Auge losschicken, um vielleicht Lombard zu finden. Solange müsst ihr euch in Geduld üben. Es könnte sein, dass auch er Zuflucht in der Stadt gefunden hat, ich glaube ich weiß, wo dies sein könnte.“ Sie trug den Augen ihren Auftrag vor. „Ich werde mit ihnen in Verbindung bleiben.“ Sie schloss ihre Sehwerkzeuge und schien wie in Trance zu sein.
    Die Anwesenden schauten gespannt auf ihr Gesicht, aber nichts regte sich auf ihm. Dann sahen sie, wie sie etwas

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