Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das geheimnisvolle Tuch

Das geheimnisvolle Tuch

Titel: Das geheimnisvolle Tuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Vehler
Vom Netzwerk:
erinnerte sie an Robin Hood.
    „Wo sind euere Mannen?“, fragte Marxusta und sah sich um.
    „Sie sind zurückgeblieben. Ich fand es besser, alleine hierher zu kommen, in der Menge wären wir aufgefallen und außerdem kann nur ich euch führen und dabei sind wir mit fünf Personen genug, um nicht zu viel Aufmerksamkeit zu erregen. Denn kämpfen könnten wir sowieso nicht. Weder mit tausend Mann noch mit einem. Die Übermacht vom Gegner wäre zu groß.“
    Sie wussten, wie Recht dieser Mann hatte. Ein Kampf gegen diese Wesen wäre wohl zu ungleich.
    „Wir werden eine beschwerliche Reise antreten, vielleicht kehren wir nie wieder zurück. Ich sage lieber gleich, auf welches Risiko ihr euch da einlasst. Ihr wollt eueren Freund befreien. Ich habe mich nur deshalb entschlossen, euch zu führen, weil ich ihn kenne. Er hat sich um das Zauberreich sehr verdient gemacht, aber ich fürchte, wir werden diese Strapazen umsonst auf uns nehmen. Ich glaube nicht, dass wir das Siegel der Teufelsinsel brechen können.“
    Er sah in die einzelnen Gesichter der Anwesenden und musterte sie. Er erblickte ihre Entschlossenheit und er wusste, er konnte sich auf jeden von ihnen verlassen.
    „Erstaunt bin ich, dass dort oben im Norden Eis und Schnee sein sollen. Als ich das letzte Mal da war, war es noch eine blühende Landschaft. Wenn da nicht etwas Fürchterliches im Spiel ist. Ich glaube, die schwarzen Magier haben ihre Finger mitten drin. Ich fürchte, das Zauberland wird langsam zu Eis. Ich möchte gerne wissen, warum? Die schaden sich doch selber.“
    Diese Antwort würde er wohl später bekommen. An den Zauberer gewendet, fuhr er fort: „Willst auch du dies auf dich nehmen, ich meine deines hohen Alters wegen ...“
    „Junger Mann, das Alter und die Hülle des Körpers spielen keine Rolle, denn was innen steckt und der Wille ist maßgebend. Was nützt einem jugendlichen Körper, wenn der Geist schwach ist und der Verstand den Körper und die Energie bremst? Ich wüsste nicht, was mich abhalten könnte, mitzugehen. Und außerdem, so glaube ich, werdet ihr vielleicht meine Kunst noch einmal gebrauchen können.“
    Die entschlossenen Worte fanden Lombards Zustimmung.
    „Und sollte ich unterwegs sterben, dann beerdigt mich und deckt mich mit der Erde des Landes zu, das ich liebe. Mein Arganon.“
    Sie schwiegen und bewunderten den alten Mann. Seine Worte klangen zum Schluss voller Wehmut. Er hing wohl sehr an diesem Land. Bisher bemerkten sie noch gar nicht, wie weh es ihm tat, was zurzeit damit geschah.
    „Ich habe die Hoffnung, dass wir die bösen Mächte besiegen werden und dass wir eines Tages in Ruhe und Frieden leben können. Und ich habe das Gefühl, dass mit unserer Mission der Weg dazu bereitet wird, daher habe auch ich die Aufgabe, einen Teil dazu beizutragen. So und nun genug der vielen Worte, lasst uns zu Taten schreiten.“
    Sie zogen die schwere Kleidung noch nicht an, sondern taten sie in Rucksäcke.
    Lombard vergaß nicht, was er für besonders wichtig hielt, Seile mitzunehmen. „Die werden wir dringend brauchen.“
    Sie schickten die Augen vor die Höhle, um die Ungefährlichkeit zu überprüfen und so begaben sie sich an den Ausgang. Die fliegenden Augen aber sahen nicht die Gefahr, die in diesem Moment auf sie zukam.

17.Kapitel
    Die Höhle des Verderbens

    Lombard wollte die Höhle verlassen, als er plötzlich stutzte. „Bleibt stehen! Ich habe einen riesigen Schatten gesehen.“
    Sie schauten ihn verblüfft an.
    „Irgendetwas stimmt nicht.“ Er schickte seine fliegenden Hände weg. „Wartet, bis sie zurückkehren. Wir befinden uns in großer Gefahr.“
    Nun hörten sie auch die Seherin rufen, dass sie nicht weiter gehen sollen. Ihre zittrige Stimme klang schwach, aber dennoch vernehmlich.
    „Sie werden die Augen vernichten!“, rief sie. „Dann bin ich hilflos. Meine Sinne werden schwächer. Aber ich nehme die fliegenden Hände noch wahr“, sagte sie etwas überrascht. „Sie lenken das Ungeheuer ab. Hoffentlich werden sie nicht ergriffen.“ Ihr Schweigen zeugte von der Schwäche, die sie wegen der Aufregung überfiel.
    „Keine Angst“, sagte Lombard mit seiner angenehmen Stimme. „Sie heißen nicht umsonst flinke Hände oder auch Finger. Sie werden die Bestie von hier wegbringen, indem sie vor ihr herfliegen.“
    Es dauerte nicht lange und die Seherin gab Entwarnung. Froh, die Botschaft des glücklichen Ausgangs bekannt geben zu dürfen, sank sie erschöpft nach hinten in den Stuhl, um die durch

Weitere Kostenlose Bücher