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Das geheimnisvolle Tuch

Das geheimnisvolle Tuch

Titel: Das geheimnisvolle Tuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Vehler
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Rettung Marxustas.
    „Ihr wisst doch“, sagte er und fuhr fort: „Ich bin das Auge, durch die sie sehen können, sagte auch der goldene Mann. Ich nehme an, dass sie mich nicht sterben lassen wollten. Ich denke auch, dass sie Vanessas Tränen dazu benutzten, mir Kraft zu geben, indem sie meine Lippen befeuchteten. Und natürlich gehörte da auch meine Willenskraft …“
    Weiter kam er nicht. Er hatte in demselben Augenblick, als Vinc es sagte, auch das rettende Wort benutzt. Sie hörten ein Rumpeln hinter sich und dann ein Beben. Die Figur des Teufels, vor der sie auf dem Sockel saßen, wurde zweigeteilt. Sie sahen, als die Seiten auseinander gingen, auf der anderen Seite Tom und Vinc, die herüberblickten. Aber sie erspähten auch die feurige Welle hinter ihnen. Dann geschah etwas Seltsames. Die Welle auf der Seite der Jungen wurde kleiner und sie verlor sich in dem Feuergraben und die feurige Glut wurde zu Wasser und die glühende Landschaft hinter ihnen zu einer blühenden Ebene. Wo noch vorher feurige Lavaseen sich ausbreiteten, bildeten sich welche mit Wasser. Das sahen nur die Leute um Marxusta. Was sie aber selbst nicht bemerkten, dass hinter ihnen sich eine riesige Lavawelle auf sie zu bewegte.
    Tom und Vinc warnten Marxusta und geistesgegenwärtig wies er auch Vanessa darauf hin. Sie schnappten sich die Kleinen und warfen sie den Jungen entgegen, die sie auffingen, dann sprangen sie in den niedrigen Wassergraben. Bevor die feurige Welle das Tor erreichte, befanden sie sich in Sicherheit. Das Tor des Teufels schloss sich mit einem lauten Getöse wieder.
    „Meint ihr, es ist wieder versiegelt?“, fragte Tom, nachdem sie sich umarmt hatten und sich des Wiedersehens erfreuten.
    „Kann sein“, antwortete Marxusta. „Wenn es so ist, dann wohl auf der richtigen Seite. Ich meine damit, dass die Teufelsinsel wirklich da drüben ist. Ich denke, die Lava ist wieder gestiegen und hat das Reich des Teufels unpassierbar gemacht. Nur der Bruch des Siegels konnte die Gegend, in der Thomas und Vinc waren, wieder zu einem Paradies werden lassen.“
    Vinc wollte wissen, was denn inzwischen passiert sei. Nachdem er den Bericht gehört hatte, sagte er am Ende: „Ich glaube, nun muss ich handeln. Mit Vanessa gemeinsam unseren Auftrag ausführen.“
    Marxusta sah ihn an und auch die anderen wussten nicht, wovon Vinc sprach.
    „Ihr seht mich so fragend an, warum Vanessa und ich handeln müssen. Vanessa hat die Eishexe in sich und ich den Bösen. Wann hast du das letzte Mal in einen Spiegel gesehen?“
    Vanessa überlegte und meinte, das sei wohl längere Zeit her. „Warum, sehe ich so scheußlich aus?“
    „Nein. Siehst prima aus, wie immer. Ich meine wegen der Frau in dir. Sie kam doch auf Erden zu dir und seitdem ist sie da.“
    „Stimmt“, sagte Vanessa, „habe gar nicht mehr an sie gedacht. Die ist doch mit dem in dir verfeindet.“
    Vinc wurde Vanessa gegenüber misstrauisch: „Aber warum schwieg sie immer? Nicht ein einziges Mal, dass du mit ihr gesprochen hast. Jedenfalls solange ich bei dir war. Was ist euer Geheimnis?“
    Vanessa schüttelte verzweifelt den Kopf, als sie das Misstrauen des Freundes hörte. Sie merkte, wie ein unerklärlicher Hass gegen ihn aufkam, als er diese Worte sagte.
    Marxusta, der nur von der Existenz des Bösen wusste, aber nicht von dessen Bedeutung, da ja Thomas damals von ihm beherrscht wurde, ließ sich von Vinc erklären, was es mit dem Bösen in Wirklichkeit auf sich hatte und warum er in Tom gewesen war. Nachdem Marxusta seinen vermeintlichen Sohn noch einmal umarmt hatte, aus Freude, dass der Geist nicht mehr in ihm war, zog er ein bedenkliches Gesicht und sagte zu Vinc: „In dir und Vanessa sitzen zwei mächtige Wesen. Ich fürchte, sie wollen euch benutzen, um ihre Ziele durchzusetzen und ich glaube auch zu wissen, welche. Es sind die Mächte von Feuer und Eis. Beide wollen die Herrschaft, beide sind tödlich für unser Reich. Ich habe in unserer Bibliothek in einem Buch gelesen, dass eines Tages dieser Kampf stattfinden würde. Ich hielt es für eine Sage. Und nun weiß ich auch, was ich damals las und keiner Bedeutung beimaß. Die Gewalten Feuer und Eis wollen und werden immer wieder die Welten beherrschen. Sie scheinen in diesem Moment um die Oberherrschaft zu streiten.“
    „Ja, sie tun es. Auf Erden war einmal die Eiszeit und nun wird das Klima immer heißer und eines Tages wird die Sonne alles verglühen und Vulkane sind auch noch auf der Erde und die Erde war mal

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