Das geheimnisvolle Tuch
es!“, befahl Marxusta in der festen Überzeugung, es würde nichts passieren, aber er fügte noch hinzu: „Wenn du es nicht bist, dann ist es sowieso vorbei. Denn ich habe das Gefühl, dass dieses Kästchen die Lösung zu allem sein könnte. Gehen wir dieses Risiko nicht ein, dann ist unser schönes Arganon sowieso nicht mehr zu retten.“
Vinc zögerte, aber er schloss es auf und nichts geschah.
„Hat mich mein Gefühl nicht getäuscht“, sagte Marxusta erfreut.
Sie sahen zwei Augen aus Glas, wussten aber nichts damit anzufangen. Vinc steckte das Kästchen mit ihnen erst einmal in seinen Beutel.
Vanessa und Vinc verabschiedeten sich von den übrigen und gingen los.
Wohin sie ihr Weg führte, wussten sie nicht, aber sie ahnten, dass sie von den Geistern in ihnen zu ihren Bestimmungsorten geführt würden.
Und das Schlimmste aber war, dass sie irgendwann getrennt gehen müssten, um wieder als Feinde zusammenzutreffen.
Marxusta, Tom und die Kobolde schauten den zweien lange nach.
„Wir müssen Lombard und die Krieger der magischen Zwölf warnen. Sie schweben in höchster Gefahr. Kommt!“, sagte Marxusta.
„Aber wie sollen wir so schnell zu ihnen gelangen? Wir wissen doch gar nicht, wo wir uns befinden und wie weit sie sind“, meinte Tom.
„Wir können nicht weit entfernt sein. Wir sind doch immer steil nach unten gegangen und bis zu dem versiegelten Tor war es auch nicht sehr entfernt. Glaube mir, ich ahne, dass wir dichter sind, als wir denken“, beruhigte ihn Marxusta.
„Dann wollen wir uns beeilen.“
So hasteten sie voran, wissend, dass jede Minute, ja sogar Sekunde, zählte.
Aber diesen Moment überschlugen sich die Ereignisse.
23.Kapitel
Das Geheimnis des Engels
Lombard und der Führer von der magischen Zwölf überlegten, wie sie an die gefürchteten Eisdrachen kommen könnten um sie zu bekämpfen, ohne die Leute zu opfern.
„Mir ist immer noch ein Rätsel, warum sie nicht zurückkommen“, meinte der Führer. „Vielleicht haben sie Angst, auch geblendet zu werden“, antwortete Lombard und schüttelte den Kopf und meinte fast zu sich sagend: „Nein, nein, das glaube ich nicht. Da ist etwas anderes.“
Wieder erzitterte die Erde leicht.
„Ich kann mir vorstellen, warum die Eisdrachen weg bleiben. Tiere haben ein sensibles Gespür für Gefahr. Sie merken Naturkatastrophen im Voraus. Ich glaube, das hängt mit dem Beben zusammen und ich glaube auch zu wissen, was das hier bedeutet. Wir sind auf einem erloschenen Vulkan, der langsam wieder tätig wird“, mutmaßte der Anführer.
Die Mannen redeten erregt durcheinander. Sie kannten bereits Ausbrüche von Vulkanen und ihre verheerende Wirkung.
„Ich glaube das Donnern, sowie Zittern der Erde, kündigt einen erneuten Ausbruch an“, stellte der Mann fest und lauschte in Richtung des Inneren der Höhle.
„Dann müssen wir hier weg!“, rief Lombard, der nach draußen geeilt war, um zu sehen, ob die Viecher wirklich nicht mehr vorhanden waren. Doch plötzlich sah er eines der Biester am Himmel auftauchen und da geschah etwas Seltsames.
Der Drache stürzte unerwartet ab und blieb regungslos im Krater liegen.
Er eilte zurück in die Höhle und teilte die Beobachtung mit, sie kannten keine Erklärung.
„Wir müssen schnellstens verschwinden“, sagte der Mann der magischen Zwölf. „Am besten gehen wir den Weg zurück, den wir heraufgekommen sind.“
Sie liefen fast panikartig in den Gang, um den schrecklichen Ort zu verlassen, der sie das Leben kosten könnte.
Als sie an die Abzweigungen ankamen, wo Marxusta mit seinen Begleitern hinab ging, roch es nach Schwefel.
Sie hörten ein Blubbern, als käme ihnen eine flüssige Masse entgegen. Sie beschleunigten ihre Schritte. Sie wussten, die Zeit lief gegen sie. Jeder langsame Schritt könnte ein schneller zu ihrer Vernichtung sein.
***
Vanessa und Vinc wurden wie von einer unsichtbaren Gewalt vorangetrieben. Der Weg schien ihnen vorgezeichnet, denn sie brauchten an Abzweigungen nicht nach zu denken, welche sie nehmen mussten, sie wurden auf einen bestimmten Pfad gelenkt.
Sie wussten, dass das Innere in ihnen mehr und mehr Gewalt über ihren Körper bekam und sie kaum noch Herr ihrer eigenen Sinne waren.
Vanessa bemerkte zu ihrem Schrecken, dass sie öfter Vinc von der Seite ansah und als ihren Feind betrachtete, genau, wie es Vinc ihr gegenüber tat.
„Ich muss die magische Zwölf warnen“, sagte Vanessa auf einmal.
Vinc wusste nicht, was es mit dieser magischen
Weitere Kostenlose Bücher