Das geheimnisvolle Tuch
existieren. Mit seinem Tod war auch ihr Ende besiegelt. So entweicht langsam bei jedem der Untiere das Leben.“
Die Zuhörer waren froh über das Gesagte, denn das löste ein Problem. Sie brauchten sich keine Gedanken mehr zu machen, wie sie Herr über diese Ungeheuer werden sollten.
Der Mann von der magischen Zwölf schüttelte zweifelnd den Kopf. „Ich glaube nicht an den Tod Xexarus. Es sei denn, ich hätte ihn selbst getötet.“
***
Vanessa kam auf der Eisfläche an und sie sah links in weiter Entfernung eine menge Leute stehen, sie konnte aber nicht erkennen, dass es Marxusta mit den Männern war.
Sie sah in der Höhe eine feurige Masse aus einem Krater kommen und sie wusste, dass da ein Vulkanausbruch stattfand.
Die Lava kam aber nicht in ihre Richtung, sondern sie floss entgegengesetzt.
Eine innere Unruhe zwang sie zur Umkehr.
***
Vinc kannte nicht, wann er sein Ziel erreichen würde, aber er ließ sich lenken und er dachte, dass er sich wohl über die Zeit und auch den Ort keine Gedanken machen musste, denn der Unhold würde ihn schon zur Eile antreiben und direkt zum Endpunkt führen. So lief er immer seinem Trieb folgend.
Dann bog er nach rechts irgendwo ab und er sah eine rote Fläche vor sich.
Er sah den Berg, aus dem Lava floss, die sich immer mehr ausbreitete. Es entstand eine blutrote Ebene.
Wie er dastand und sich umsah, erblickte er links die glühende Masse und rechts eine Ausdehnung, auf der sich Eis ausbreitete.
Es zischte und dampfte, als diese zwei Elemente aufeinander trafen.
Feuer und Eis.
Und noch etwas Seltsames bemerkte er am Fuß des Berges, an dem sich eine neutrale Zone gebildet hatte.
Aus der Erde wuchs eine Statue in die Höhe.
Sie wurde größer und größer.
Je mehr sie wuchs, desto deutlicher konnte er die Figur erkennen.
Es war ein Engel mit verbundenen Augen.
Auch Vanessa und Marxusta und die Leute um ihn sahen dieses Ereignis. Sie wurden Zeugen eines gigantischen Schauspiels.
Vinc merkte, wie in ihm eine Unruhe aufkam und wie etwas aus ihm wich.
Er sah plötzlich die riesige Gestalt des Unholdes.
„Schau hin und schau her, du Wurm in meinem Schwanz. Schau her beim Teufelstanz.“
Der Unhold fing an zu schnauben und zu hopsen.
„Gib nicht so an. Du bist gar nicht der Teufel und einen Schwanz hast du auch nicht.“ Inzwischen hatte Vinc den Respekt vor ihm verloren.
„Na und? Deswegen kann ich doch tanzen“, brummte der Böse verärgert. „Wir sind nun am Ziel. Wenn ich dich nicht mehr brauche, werde ich dich vernichten. Du weißt ja, du hast mir deine Seele verkauft. Und ich werde sie mir holen. Zunächst aber wirst du noch etwas für mich tun.“
„Ich? Wenn du mich sowieso töten willst? Auf keinen Fall“, sagte Vinc trotzig.
„Oh doch, du wirst. Oder ich töte statt deiner das Mädchen.“
„Nun gut, du hast gewonnen“, gab Vinc klein bei. Er wollte Vanessa nicht opfern. „Was soll ich tun?“
„Wenn ich die Kugel von der Eishexe habe, werde ich sie in die Hände von dem Engel mit den verbundenen Augen legen. Inzwischen wirst du bis zu dessen Kopf steigen und die Binde von den Augen nehmen. Da wird die Kugel bestrahlt und ich werde alle Macht besitzen, sogar über den Teufel.“
Vinc sah den Unhold entsetzt an, als er fragte: „Über den Teufel? Du? Die Macht?“
„Ja, denn wer die bestrahlte Kugel in den Händen hält, bekommt die Macht über alles, auch über den Teufel. Ich sollte ihm nur die Kugel besorgen, sie bestrahlen und ihn auf dem Platz treffen, da, wo wir es schon einmal taten, um ihm die Kugel zu übergeben.“
Vinc sah genauer hin, ob es wirklich der Unhold, der in ihm hauste, war, denn er konnte nicht glauben, was er da hörte. „Du willst den Teufel überlisten?“
Der Unhold lachte laut. „Ja. Der ist böse, aber auch dumm.“
Vinc kam dieses respektlose Reden merkwürdig vor. „Hast du keine Angst, dass er dich hört?“
„Nein, der wartet doch auf mich. Aber nicht hier. Er kann nicht zu dem Engel, sie sind ein Symbol der Unschuld und des Heiligen. Er würde den Anblick nicht verkraften und erblinden, daher vollführe ich sein Werk. Also, tu was ich sage und gehe zu der Statue!“
Vinc gehorchte. Was blieb ihm auch anderes übrig?
Er wusste, dass mit jedem seiner Schritte und der Willenlosigkeit, mit denen er sich dem Engel näherte, der Untergang der Zauberwelt Arganon und auch der Erde begann.
***
Vanessa spürte eine Unruhe.
Sie erschrak, denn plötzlich stand eine riesengroße Frau vor ihr,
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