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Das geheimnisvolle Tuch

Das geheimnisvolle Tuch

Titel: Das geheimnisvolle Tuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Vehler
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nicht wieso. Plötzlich wachte ich auf und musste dich wecken. So, als habe es mir jemand im Schlaf befohlen.“
    Vinc ahnte, wer das war, aber er behielt es wohlweislich für sich.
    Nachdem seine Mutter ihn wieder verließ und er abermals einschlief, hörte er eine Stimme. Die selbe, die er schon einmal vernahm, damals, als er den Auftrag von Santus bekam, mit Tom zu reden.
    „Du hast mich wecken lassen?“, fragte Vinc ohne Umschweife.
    „Ja, der Böse hat dich in seiner Gewalt gehabt. Beide können wir nicht in den gleichen Körper. So benutzte ich deine Mutter. Ich soll dir eine Botschaft übermitteln. Ihr müsst ein Haus in eurem Städtchen aufsuchen, es ist der Laden des Zauberkönigs.“
    „Was sollen wir da machen?“ Vinc bekam keine Antwort mehr. Er wusste, Santus sollte ihm nur diese Botschaft bringen. Er ahnte, dass der böse Albtrauma davon wusste und durch den Albtraum diese Botschaft verhindern wollte.
    Sie trafen sich wieder unterwegs auf dem Schulweg. Vanessa hatte sich schon längst zu eigen gemacht, sich nicht mit ihren Freundinnen zu treffen, sondern zog es vor, in Vinc und Toms Begleitung den Weg zur Schule zu gehen. Es brachte ihr einige Hänseleien ein. Das Gerücht, sie tue dies nur wegen Vinc, weil sie in ihn verknallt sei, machte die Runde. Vanessa war es egal. Sie spürte den Neid ihrer Freundinnen, denn immerhin war Vinc ein gut aussehender Junge. Um zu sich selbst ehrlich zu sein, sie war wirklich in Vinc verknallt. Aber das versuchte sie, so weit wie möglich nicht zu zeigen. Hauptsächlich nicht ihrem Brüderchen gegenüber. Der wartete doch nur darauf, seine Spötteleien los zu werden.
    Vinc erzählte von dem Traum. Sie beschlossen, sich am Nachmittag wieder zu treffen.
    In der Schule war abermals eine Überraschung perfekt, denn zum Schulbeginn überraschte sie die Begrüßung Schwabbels. Tom und Vinc beobachteten ihn den gesamten Morgen genau, konnten aber nichts Seltsames an ihm feststellen.
    Kurz vor Schulschluss bat Herr Santers die beiden, noch einen Augenblick zu verweilen, da er bezüglich seines Auftrages einige Fragen habe.
    „Nun“, so begann der Lehrer, nachdem der Letzte den Klassenraum verlassen hatte, „was habt ihr herausgefunden?“
    Vinc und Tom sahen sich an. Sie hatten an alles gedacht, nur nicht daran, was sie Herrn Santers sagen sollten, wenn er diese Frage stellte. Es fehlte die Absprache untereinander. Was sollten sie erzählen und was sollte geheim bleiben? Wenn sich tatsächlich Vanessas Beobachtung, dass Herr Santers ein Objekt der bösen Mächte war, bewahrheitete, was durften sie denn da berichten?
    „Nicht viel“, sagte Vinc spontan und sah Herrn Santers in die Augen. Täuschte er sich oder waren diese eiskalt und ohne Leben? Er wich den Blicken nicht aus, sondern versuchte in den Jungen einzudringen. Vinc spürte ein Stechen in seinem Gehirn. Er fand es an der Zeit, dem Blick auszuweichen und schloss seine Lider. Ihn überkamen leichte Kopfschmerzen, die er sonst nicht hatte, höchstens, wenn er sich richtig seinen Kopf stieß.
    „Wir waren im Schloss, aber haben nichts herausgefunden“, sagte Tom und half damit Vinc aus einer Erklärungsnot. „Die haben uns nur zur Führung hineingelassen“, log Tom weiter.
    „Bitte, lasse mich mit Vinc alleine“, sagte Herr Santers zu Tom und öffnete die Türe zum Schulraum.
    Tom wunderte sich, als er die Klasse verließ, denn der Lehrer müsste doch wissen, dass Vinc ihm, seinem besten Freund, von dem Gespräch unter vier Augen berichten würde. Warum also erst den Hinauswurf?
    Tom wartete geduldig vor der Klassentür. Nach einiger Zeit kam Vinc wortlos heraus und sah Tom an. Er wollte ihm etwas sagen, aber er konnte nicht.
    Trotz mehrmaliger Versuche, aus Vinc auf dem Nachhauseweg, etwas herauszubekommen, schaffte es Tom nicht. Es musste etwas sein, das Vinc ihm nicht verraten durfte oder konnte.
    „Weißt du, was ich merkwürdig finde? Schwabbel hat nicht einmal nach dem Buch gefragt“, unterbrach Vinc das Schweigen. Tom war nach den zermürbenden Fragen, die er ständig an Vinc stellte, missmutig und entnervt. „So“, sagte er nur.
    „Wie? So?“, fragte Vinc.
    „Na nur so“, antwortete Tom. „Wenn du mir nix zu erzählen hast, was soll ich dann reden.“
    „Ich werde dir schon noch von Schwabbels Gespräch mit mir berichten. Ist nichts gegen dich. Aber ich kann und will es dir jetzt nicht sagen. Lasse mir etwas Zeit. OK?“
    „Also gut. Aber nur zwei Tage. Wenn du da nix sagst, ist es aus

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