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Das geheimnisvolle Tuch

Das geheimnisvolle Tuch

Titel: Das geheimnisvolle Tuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Vehler
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das Wohl seines Körpers kreisten, sah er, wie eine der Fackeln ständig flatterig leuchtete, so als würde ein Luftzug das Feuer bewegen. Er schritt zu dieser Beleuchtung, konnte aber nirgends dessen Ursache entdecken. Nicht ein einziger Ritz. Trotzdem musste da etwas sein. Er versuchte den Kienspan zu erreichen, aber alle Mühen waren umsonst, er war einige Längen zu hoch.
    So nahm er den Schemel, auf dem er vorher saß und stellte ihn darunter, um das Objekt zu erreichen. Er schaffte es, aber nur bis zu der unteren Spitze des Halters der Fackel.
    Er holte einige der verkohlten Bretter, die umher lagen und schichtete sie auf dem Hocker auf einander, so konnte er die Fackel vollends erreichen, um sie aus der Halterung zu nehmen. Ein kleines Loch erschien und offenbarte sich als die Ursache dieses Flackerns. Er schaute hinein und siehe da, vor ihm befand sich ein ähnlicher Raum.
    Deutlich waren Bücher zu erkennen. Aber wie sollte er da hineinkommen? Dieses Loch, wohl der Beobachtung dienend, war kein Auslöser einer Geheimwand oder Türe, wie er erhoffte. Enttäuscht steckte er, auf dem Hocker strauchelnd, die Fackel wieder in den Ring, wobei er beinahe herunter gefallen wäre. Er hielt sich an dem leuchtenden Gegenstand fest. Unbewusst musste er dadurch einen Mechanismus ausgelöst haben, denn im selben Moment hörte er irgendwo ein scharrendes Geräusch, aber auch gleichzeitig ein Knurren hinter sich.
    Er sah rückwärts und da stand ein Untier mit gefletschten Zähnen.
    Schwarz wie eine Satansbrut, gelbe, blutunterlaufene Augen. Aus dem Maul kamen Zähne wie die Hauer eines Keilers. Die Oberlippe hochgezogen und zum Sprung bereit, stand es in einiger Entfernung vor dem vor Schreck erstarrten Jungen.
    Vinc wusste, die einzige Chance zum Überleben bestand darin, sich nicht zu rühren. Diese Bestie wartete nur auf eine unbedachte Bewegung, um über sein Opfer herzufallen. Nur durfte dies kein Spiel der Ewigkeit werden, zumal Vinc Glieder durch die Unbeweglichkeit mit der Zeit steif und träge würden, um irgendwann zu verkrampfen.
    Wo war nur dieses Untier hergekommen?
    Er ließ seine Blicke in die Umgebung schweifen und sah das Lesepult, das augenscheinlich verschoben war und auf dessen Oberfläche ein eigenartiges Wesen hin und her hüpfte.
    Weiter konnte der Junge diese Szene nicht betrachten, denn das Knurren seines Gegenüber ließ ihn den Blick wieder starr nach vorne richten.
    Dann hörte er eine Stimme aus der Richtung, wo sich dieses Wesen befand: „Monzi, Maunzi, Raunzi Allabak und hinweg ist nun der Höllenhund.“
    Vor Vinc puffte es und vor ihm stand plötzlich eine riesige Katze, die fauchend ihre Krallen aus der Pfote spreizte und sie hoch über den Kopf von Vinc hob
    Dem Jungen wurde es Angst und Bange. Jeden Moment konnte die Tatze auf ihn nieder sausen. Da hörte er wieder: „Monzi Maunzi, Raunzi Allabak, hinweg du böser Spuk.“
    Wie von Geisterhand verschwand die Katze.
    Während er sich nach seinem seltsamen Retter umsah, merkte er gar nicht, wie ihm noch der Angstschweiß von der Stirne tropfte. Doch wo war der eigentümliche Retter geblieben? Er merkte, wie ihn etwas am Hosenbein zupfte.
    „Verzeih meine Einfalt, die dich beinahe in höchste Gefahr gebracht hätte, anstatt dich zu retten.“
    „Es sei verziehen“, sagte Vinc, dem im Moment der Überraschung nichts anderes einfiel. Da sah er erst wen er vor sich hatte „Zubla!“, rief er erfreut. „Wie geht es dir?“
    „Nicht so laut. Wenn man uns hört, sind wir des Todes. Böse Mächte könnten uns vernichten.“
    „Aber wieso bist du hier?“ Vinc konnte grübeln wie er wollte, er konnte sich keinen Reim darauf machen.
    Zubla versuchte Vinc Erinnerung auf die Sprünge zu helfen und erzählte ihm von den gemeinsamen bisherigen Ereignissen. „Und so verschwanden Drialin, Trixatus und ich, als wir erfuhren, was die bösen Mächte mit euch vorhaben. Wir konnten durch unsere Unsichtbarkeit ihre Gespräche belauschen“, endete er mit seiner Berichterstattung.
    Hinter dem Pult hatte sich eine Öffnung aufgetan, durch die sie hindurch wollten, doch Vinc konnte sie nicht ohne weiteres durchqueren, da sie ihm nicht allzu viel Spielraum in Bezug auf seine Größe ließ. Sie schafften es schließlich und betraten ein rundes Zimmer mit zahlreichen Büchern, die auf dem Boden gestapelt lagen, wahrscheinlich von Feuer gerettete Lektüren, zu erkennen daran, dass sie etwas angeschwärzt waren.
    „Wie soll ich mich da nur durchwühlen, um

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