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Das geheimnisvolle Tuch

Das geheimnisvolle Tuch

Titel: Das geheimnisvolle Tuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Vehler
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die man benutzen könnte.“
    Da sahen sie etwas abseits einen Hügel aus Steinen geschichtet, zu dem sie hinliefen und die Chance erkannten. So schnell ihnen angesichts der schlaffen Körper möglich, ordneten sie die Steine zu einem Stern. „Komm, fass mich an, damit ich nicht alleine wegsause“, sagte Vinc aus Sorge um seinen Freund. Als sie den letzten Stein eingefügt hatten, öffnete sich das Grab vollends. Sie sahen eine Tafel mit einem erneuten Hinweis. „Löse nun des Buches Rätsel. Spreche nur das eine Wort. Es bringt dich zu des Zaubers Ort.“
    Vinc schlug wieder das Buch auf und eine neue Seite zeigte das Rätsel. „Wie heißt das geflügelte Pferd in der griechischen Mythologie? Wow. Ein Glück, dass ich da aufgepasst habe. Komm, gib mir deine Hand.“ Er packte Zubla am Arm und sagte: „Pegasus.“

8.Kapitel
    Die Zwergenfestung

    Wenn sie im Zauberland eine ungewöhnliche Gegend oder Eigentümlichkeiten erwartet hatten, so sahen sie sich getäuscht. Felder mit Getreide oder anderem Erntegut breiteten sich vor ihnen aus. Durch die schönen Sonnentage konnte die Ernte eingebracht werden, wodurch bereits einige Stoppelfelder entstanden waren.
    Die Landschaft erweckte den Eindruck, als würden sie sich auf der Erde befinden, was von Vinc auch begeistert festgestellt wurde.
    „Ich glaube, Zubla, wir befinden uns in meiner Welt. Auf der guten alten Mutter Erde.“ In seiner Stimme lag Frohmut, Erleichterung und etwas von der vergangenen Sehnsucht.
    Zubla, der sich auch erstaunt umsah, meinte: „Ich weiß nicht. Alles deutet darauf hin. Aber wohl nicht in deiner Generation.“
    „Wieso?“ Vinc sah es nun auch.
    Auf dem holprigen Weg kam ihnen ein Ochsenkarren entgegen, beladen mit Getreidegarben. „Das ist ja das reinste Mittelalter“, stellte Vinc fest.
    Als der Bauer mit dem Karren an ihnen vorbeizog, sah er eine Gestalt, bekleidet mit einem Mantel und einer Kapuze über dem Haupt. Vinc wollte ihn etwas fragen, doch als er ihn ansah, bemerkte er da nur Leere, wo eigentlich das Gesicht zu sehen sein müsste.
    Erschrocken sprang Vinc zurück.
    „Hast du das gesehen?“, fragte er seinen Freund.
    „Ich habe nichts gesehen“, antwortete Zubla.
    „Eben, das meine ich ja. Nichts. Kein Gesicht.“
    „Dann sind wir auch nicht auf der Erde“, stellte Zubla unnötigerweise fest.
    Gewarnt von diesem Außergewöhnlichen, setzten sie ihren Weg fort. Es begegneten ihnen noch etliche dieser Ochsenkarren mit den gleichen Gestalten. Die beiden hielten ängstlich einen gewissen Abstand zu ihnen.
    Sie mochten etliche Zeit weiter gegangen sein, als sie vor einem Wald ankamen. Sie beschlossen, ihn zu durchqueren, um wenigstens für einige Zeit der Hitze zu entrinnen, denn Vinc spürte das natürliche Verlangen nach einem kühlen Trunk.
    Im Wald, in den sie gingen, konnten sie nur mit Mühe auf dem Unterholz vorankommen. Ein Weg, durch tiefe Furchen und Löcher fast unbegehbar, gab eine Richtung vor, wohin sie sich wenden mussten, um nicht im Kreis zu wandern.
    Seit einiger Zeit glaubten, sie beobachtet zu werden und meinten hinter jedem Busch und Baum lauerten Spione, die sie auf Schritt und Tritt verfolgten.
    Allmählich schwand die Sonne und der Wald wurde finsterer, wodurch sie kaum noch ihren Weg sahen, auch spürten sie jetzt, wie ihre Beine wehtaten und die Müdigkeit machte ihnen zu schaffen. Sie setzten sich zum Ausruhen auf einen der Baumriesen, der wohl wegen seines Alters umgekippt war.
    „Weißt du, was mir die ganze Zeit auffällt? Hier gibt es keine Tiere, kein Rascheln eines fliehenden Wildes, noch das Trällern eines Vogels“, stellte Vinc verwundert fest.
    „So als wäre alles Leben ausgelöscht“, ergänzte Zubla.
    „Mensch, hör auf, mich gruselt es!“ Vinc wollte nicht schon wieder daran denken, dass da irgendetwas Seltsames wäre. „Ich habe genug von so einem Mist. Einmal nur möchte ich wieder durch eine Landschaft gehen, die normal ist.“
    Würde er das Umfeld besser beobachten, dann könnte er zwei gelb leuchtende Augen sehen, die gleichen, die zuletzt über ihm waren, als er im Schloss die Fliesen absprang. Aber durch seine Müdigkeit ließ auch die Aufmerksamkeit nach. Sie entschlossen sich, weiter zu gehen, denn an eine Nachtruhe an diesem unwirtlichen Ort war nicht zu denken.
    Sie stolperten diesen unebenen Weg entlang.
    Der Wald endete irgendwann.
    Sie sahen in nicht allzu weiter Ferne eine Mauer. Als sie sich ihr näherten, bemerkten sie, dass es eine Stadtmauer gleich

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