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Das Gelobte Land

Das Gelobte Land

Titel: Das Gelobte Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Einar Kárason
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zusammenwohnte. Sie war nur achtzehn Jahre alt und vom Lande, arbeitete als Putzfrau in der Stadt und wollte versuchen, auf die Technikerschule zu kommen; klein und schmal und blass und mit leiser Stimme. Sie lernten sich irgendwo kennen und gingen eine Zeitlang miteinander, aber nachdem sie sich schon getrennt hatten, stellte sich heraus, dass sie schwanger war, und sie kamen wieder zusammen. Bóbó fühlte, er müsse sich um dieses schmalgewachsene Mädchen kümmern und es beschützen, das so viel zu ertragen hatte, und stolz lud er sie ein in sein Heim und das seiner Oma, bitte sehr. Aber sie war voller Zweifel, wurde immer ganz still und dachte sich ihren Teil, wenn irgendetwas passierte, anstatt dass sie sich an Bóbó geschmiegt und ihn gebeten hätte, sie zu retten, und meistens war sie es, die Bóbó rettete. So arbeitete sie für beide. Tat, was getan werden musste, aber in einer solchen Weise, dass es Bóbó verletzte, nichts mitbestimmt zu haben. Und sogar die Wahrsagerin war gezwungen, ihr Achtung entgegenzubringen, obwohl sie nicht viel miteinander zu tun hatten. Außer dem einen Mal, als die alte Frau ganz außer sich geriet vor Wut und Enttäuschung,
als das Kind geboren wurde und es nur ein Mädchen war.
    Uroma schlurfte unten in ihren Filzpantoffeln herum und Dísa spielte mit dem Kind, das vor sich hin quietschte, sich offensichtlich von der Krankheit der letzten Tage erholte. Sie hatte noch keinen Namen, Bóbó wollte sie Karólína taufen, aber Dísa wollte das nicht, und später entschied sie die Sache allein, taufte das Kind Hafdís nach sich selbst.
    Regen schlug an die Scheibe, das Kind lachte und quietschte, und die Filzpantoffeln der alten Wahrsagerin schlurften über den Boden. Bóbó sah die Welt der Träume am Horizont der Vorstellungskraft aufsteigen, hell und schön, und die Sorgen wurden leicht in solchen Augenblicken, in denen Friede herrschte und man es sich gutgehen lassen konnte. Er schnurrte wie eine Katze in diesem Augenblick, und die Traumwelt öffnete ihre Tore.
    Aber die Traumstadt stürzte mit einem entsetzlichen Erdbeben ein. Er hörte, wie drei donnernde Schläge an die Haustür geschlagen wurden, dann wurde die Tür aufgestoßen und mit lauter, drohender Stimme gerufen:
    – DARF ICH REINKOMMEN?!
    Das verdammte Säuferschwein, Onkel Baddi, war gekommen.
    Bóbó setzte sich auf, mit einer Grimasse im Gesicht und einem Entsetzensschauer in der Seele, wie es dem Erwachen aus einem bösen Traum folgt. Konnte ihn das verdammte Untier nie in Frieden lassen? Musste ihm das Leben eine ewige Qual sein? Am liebsten hätte er die Polizei gerufen, aber für die Wahrsagerin kam das nicht in Frage, man durfte den guten Jungen nicht verletzen, der immer so anhänglich und empfindlich war, und am allerwenigsten durfte man die Polizei auf ihn hetzen. Gütiger Gott, nein, nicht die Polizei, die dem Baddi
immer nur schaden wollte, das war das Letzte, was ihm fehlte. Wenn man den Baddi nur einmal in Frieden ließe, dann würde er auch ruhig und freundlich werden. Und Bóbó konnte nichts tun, Oma Lína war der Haushaltsvorstand in der Neuen Hütte, das war sie zumindest allen Papieren nach. Obwohl dies Bóbós Zuhause war und seine Zufluchtsstätte im Leben sein sollte, wurde er in die Ecke gedrängt, sobald dieser unzurechnungsfähige Säufer kam, jede Woche, manchmal mehrmals in der Woche, zu allen Tages- und Nachtzeiten. Manchmal war er mit irgendwelchen Kerlen zusammen, kam ungebeten hereingeschneit, drei gewaltige Schläge an die Tür, dann wurde die Tür aufgestoßen und er rief: – Darf ich reinkommen!!? Abzuschließen hätte keinen Sinn gehabt, da hätte er die Tür einfach aufgebrochen, außerdem wollte die Wahrsagerin ihrem Sonnenschein nicht den Eintritt verwehren. Dem stockbesoffenen, gewalttätigen.
    Bóbó sagte Dísa, sie solle mit dem Kind oben bleiben, und ging selbst hinunter, in der Hoffnung, das Schwein durch irgendwelche Mittel zu vertreiben. Hafdís bat ihn, zumindest zu versuchen, Baddi dazu zu bringen, nicht so laut zu sein, es ging ihr nicht so gut, und auch dem Kind nicht. Es war schreckhaft und unruhig. Bóbó sagte ihr, sie solle das Mädchen schlafen legen, er werde den Säufer schon hinauswerfen. Fand, dass es nun reichte, dies sei sein Zuhause, und sein Zuhause müsse ein Mann verteidigen, vor allem, wenn er Frau und Kind besaß.
    Nein! Big man! Bóbó the road runner! Baddi saß verkommen am Küchentisch, mit uringelber Cola und ausgeschlagenen Zähnen, aber

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