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Das Gelobte Land

Das Gelobte Land

Titel: Das Gelobte Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Einar Kárason
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bereit, waren es schon lange gewesen, so dass es nichts zu warten gab. Nahmen die Taschen, verabschiedeten uns und gingen hinaus zum Auto, wo Daisy schon am Steuer saß. Es waren nur fünf Minuten Fahrt, um zwei, drei Ecken, und da war ein süßer, kleiner Busbahnhof. Wir winkten Daisy zum Abschied und bedankten uns, und sie jagte in ihrem Rambler davon, wir drei dagegen stolperten hinein und besorgten uns drei Fahrkarten nach Memphis, Tennessee.
     
    Es waren elf Stunden Wartezeit bis zur nächsten Abfahrt, und diese ganzen elf Stunden saßen wir mit schweißnassen Hintern auf den roten Plastikstühlen im Wartesaal des Busbahnhofes, zwischen Taschendieben und Pennern.

    Bóbó wurde sanft und liebenswürdig während dieser Wartezeit. Er verbrachte beträchtliche Zeit draußen auf der Toilette und kam geschniegelt und gebürstet und ziemlich erfrischt zurück, bot sich dazu an, zur Kantine zu gehen, und war lange dort und kam dann wie ein professioneller Kellner mit einem großen Tablett auf der einen Hand, und von dem nahm er Teller mit T-Bone-Steaks und Pommes frites und Salatschüsseln und Saftgläser. Weiße Servietten. Er lief ungebeten noch einmal zurück, als ich nirgends Salz fand, und holte welches. Wollte es jedem recht machen. Manni und ich waren müde, und obwohl wir Kaffee tranken, kämpften wir gegen den Schlaf an, und Bóbó sagte, wir sollten es uns ruhig dort auf den Bänken bequem machen, er werde Wache halten. Also legten Manni und ich uns zum Schlafen.
    Manni schlief unter Schnarchen und Schnorcheln ein, aber ich konnte nicht in den Schlaf finden. Lag mit geschlossenen Augen und lauschte dem geschäftigen Treiben des Ortes; die Nacht brach herein, und die Reinigungsmaschinen hatten angefangen zu schnurren. Stühle wurden auf Tische gestapelt, und die Türen nach draußen öffneten sich immer seltener. Man hörte Busse brummen, anfahren, mit langgezogenem Quietschen halten. Bóbó rauchte eine Zigarette nach der anderen. Schließlich setzte ich mich auf und fragte:
    – Hattest du so einen verfluchten Kater?
    – Kannst du nicht schlafen, mein Kleiner?
    – Nein.
    – Jaja, Freundchen. Wann ich das letzte Mal einen Kater hatte?
    – Na, heute!
    Bóbó zündete sich eine neue Zigarette an und überlegte. Dann blies er den Rauch aus und sagte:
    – Ich habe fast nie einen Kater. Und am allerwenigsten hatte
ich heute einen. Einmal hab ich mich ein bisschen schlapp gefühlt, das war in Finnland, Helsinki. Das war, als ich in Schweden war, und ich fuhr kurz hinüber, um an einem offenen Wettkampf teilzunehmen. Das war vor drei Jahren, ich hatte nämlich meinen dreiundzwanzigsten Geburtstag an dem Samstag, als dieses Treffen stattfand und ich glanzvoll verlor.
    Jaja, man hatte Geburtstag, also mach ich mich auf in die Stadt. Versuche ganz allein, etwas Unterhaltsames aufzuspüren. Aber finde nichts. Und nach einigem hoffnungslosen Herumlatschen im Regen bin ich gegen zwei wieder im Hotel. Ganz allein. Nach der Niederlage bei dem Wettkampf. Aber es ist Samstagabend, und ich habe Geburtstag.
    Es gab irgendein antikes Dampfradio dort im Zimmer und ich versuche, irgendwas mit ein bisschen Drive anzutunen. Kriege den finnischen Wetterbericht und irgendwelche Begräbnismusik aus Riga in Estland rein. Hör mir doch lieber das an als gar nichts, und dann fällt mir ein, dass ich auf der Hinreise einen Liter Gammel Dansk Bitter gekauft hab; das ist so ein Schnaps, der schmeckt wie ein stark gepfefferter Hustensaft. Ganz in Ordnung in kleinen Mengen, erfrischend. Aber ich fang an, mich damit zu besaufen, und sehe dabei zur Unterhaltung aus dem Fenster, hinunter in einen menschenleeren Hof. Denke über vergangene Zeiten nach und schmatze so Schluck für Schluck hinunter. Und merke auf einmal, dass es hell geworden ist, neun Uhr, und die Flasche leer. Estnische Nachrichten im Radio. Und da erinnere ich mich, als ich am Nachmittag auf dem Rückweg auf der Fähre war, da hatte ich einen kleinen Kater. Aber nicht heute, neinneinneinnein.
    – Was war das dann?
    – Eine Abwehrreaktion des Körpers. Cold turkey.

Mit dem Greyhound direkt in die Stadt
    Ich hatte mich fest entschlossen, Baddi nicht in die Neue Hütte hineinzulassen, die Türen vor ihm zu verschließen, nachdem ich Mannis Beschreibungen gehört hatte von seinen Saufbelagerungen des Hauses, während Bóbó noch bei Uroma wohnte. Außerdem war er in das Litla Hrauns-Gefängnis gekommen, und soweit ich verstanden hatte, würde er dort mindestens ein halbes

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