Das Genesis-Unternehmen (German Edition)
Abwehrraketen, Kampfflugzeuge, Hubschrauber und andere hübsche Spielzeuge in alle möglichen Länder. Aber alles legal. Was sie nie taten, war in Länder zu liefern, über die ein entsprechendes Embargo verhängt worden war. Darauf achteten sie peinlich genau. Denn mit dem UNO Sicherheitsrat wollte sich keine Rüstungsfirma anlegen. Das würde ihnen nicht gut bekommen.
Rebecca legt e ihre Handtasche auf den Beistelltisch und setzte sich an ihren Tisch mit einer opalfarbenen, geschwärzten Glasplatte. Auf dem Tisch stand fast nichts. Nur eine drahtlose Tastatur, ein schlanker Monitor und ein Telefon zeugten davon, dass es sich um einen Arbeitsplatz handelte.
Bevor sie ihre Nachrichten abrufen konnte, kam bereits ihr Assistent herein.
» Madame Saunders, der Vorstandsvorsitzende hat Sie bereits gesucht. Er schien verärgert zu sein.«
»Danke, Gabriel« , sagte sie und griff zum Telefonhörer. Sie wählte die Nummer des Vorstandvorsitzenden. Nach zweimaligem Klingeln nahm seine Assistentin den Anruf entgegen.
»Ja, Madame Saunders?«, beantwortete sie den Anruf.
»Hallo Claudine. Ich habe gehört, dass Monsieur Lacroix mich gesucht hat?«, fragte sie die Assistentin.
»Ja, das hat er«, antwortete sie. »Der Vorstand tagt bereits. Sie sollten sich beeilen.«
›Verflucht!‹, dachte sie sich. ›Was geht hier vor? Der Vorstand tagt ohne sie? Ohne den CEO? Da ist was faul.‹
Sie schnappt e sich eine schwarze Ledermappe und klemmte sich diese unter den Arm. Dann ging sie mit eiligen Schritten zum großen Sitzungszimmer, das nochmals einen Stock höher lag. Als sie das große Sitzungszimmer betrat, saßen die sieben Vorstandsmitglieder bereits an dem ovalen Tisch. Oben am Kopf saß Philippe Lacroix.
»Ah, Rebecca, schön dass Sie es auch noch zu uns geschafft haben«, meint e der Vorstandsvorsitzende zu ihr.
Sie schloss die Türe hinter sich und ging zu einem freien Platz unten am Tisch.
»Guten Morgen, Messieurs«, begrüßte sie die sieben Männer. »Können Sie mich darüber aufklären, wieso ich keine Nachricht bekommen habe, dass Sie mich hier erwarten?«
» Wir haben ein Problem, Rebecca«, antwortete Philippe Lacroix. »Oder genauer gesagt zwei.«
Rebecca runzelte die Stirn und schaute ihn prüfend an.
Der Vorstands vorsitzende erklärte weiter: »Einer unserer Händler, Eric Bonnet, wurde dabei erwischt, wie er eine größere Waffenlieferung in den Sudan bringen wollte.«
Dabei blickt e er sie kühl an und fragte: »Geschah das in Ihrem Auftrag?«
Rebecca atmet e tief ein und entgegnete: »Denken Sie das wirklich? Ist das der Grund, wieso ich zu diesem Meeting nicht eingeladen worden bin?«
Sie schaut e die sieben Männer an.
»Was sagen Sie dazu , Rebecca?«, fragte Philippe nochmals.
»Sie wissen ganz genau, dass wir es tunlichst vermeiden, mit Ländern Geschäfte zu machen, über die ein Waffenembargo verhängt wurde«, antwortete sie. »Und der Sudan ist eines davon. Deshalb meine Antwort auf Ihre Frage, Philippe: Nein. Das geschah nicht in meinem Auftrag. Eric muss auf eigene Faust ein Geschäft durchgezogen haben oder er wurde von jemandem gekauft.«
Philippe schaut e sie immer noch kühl und meinte: »Ich glaube Ihnen, Rebecca. Aber als CEO darf Ihnen so etwas nicht passieren. Dass unsere eigenen Leute hinter unserem Rücken die Regeln brechen und uns damit in Schwierigkeiten bringen. Sie haben Ihre Leute nicht im Griff, Rebecca.«
Sie funkelte ihn wütend an. Aber wo er Recht hatte, hatte er Recht. Als CEO trug sie die Verantwortung.
»Wie ist die Lage?«, fragt e sie und schluckte ihren Ärger herunter.
Philippe nahm ein Papier vom Tisch auf. »Der UNO Sicherheitsrat hat uns bereits eine Vorladung geschickt«, meinte er. »Das wird unangenehm werden.«
»Und Eric?«, fragt e sie weiter.
» Der sitzt hier in Paris in Untersuchungshaft«, antwortete er. »Die Küstenwache hat ihn erwischt. Der Frachter war mit Ziel Sudan unterwegs.«
»Das geschieht ihm Recht«, sagte sie und schaute Philippe an. »Sie sprachen von zwei Problemen. Was ist das zweite?«
Der Vorstandvorsitzende faltete seine Hände zusammen und lehnte sich nach vorne.
»Das ist ein noch ernsteres Problem«, antwortete er und blickte zu seinen Vorstandskollegen. Auch die machten eine ernste Miene.
»ChinaCorp versucht eine feindliche Übernahme«, erklärte er weiter.
»Die Chinesen?«, meint e Rebecca fragend. »Wieso?«
»Weil sie damit von der Nummer zwei zur Nummer eins werden«, erklärte einer der
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