Das Genesis-Unternehmen (German Edition)
seine Obhut und bringt ihn zu Ector, einem Ritter dem er vertraut. Dort wächst das Kind unter dem Namen Artus auf.«
Gwen schaute wieder auf. »Seid ihr noch dabei?«
»Ja, alles klar«, entgegnet e Rebecca. »Klingt spannend.«
»Gut«, fuhr sie fort. »Wo waren wir? Ah, ja. Während der Junge heranwächst, schmiedet Merlin ein herrliches Schwert, dessen Klinge er mit seinen Zauberkräften in einen großen Stein hineintreibt. Er gibt dem Schwert den Namen ‚Excalibur’. Auf seinem Griff steht in goldenen Buchstaben geschrieben: „Wer dieses Schwert aus dem Stein zu ziehen vermag, ist der rechtmäßige König Britanniens.“ Das zieht natürlich von nah und fern alle möglichen Edelmänner an, die alle versuchen, das Schwert aus dem Stein zu ziehen. Doch keinem gelingt es. Dann, während einem Turnier, an dem Sir Ector teilnimmt, schickt er Artus sein Schwert holen. Artus findet es nicht und entdeckt stattdessen das Schwert im Stein. Er zieht es ohne Mühe heraus und bringt es Ector. Als diese Tat dann bekannt wird, erscheint Merlin und verkündet die wahre Herkunft von Artus. Nun wird Artus zum neuen Hochkönig von Britannien gekrönt.«
Sie blickte wieder hoch. »Hier endet die Geschichte aber noch nicht. Es geht noch weiter. Artus verliebt sich in Guinevere, der Tochter des Königs Leodegrance. Merlin rät ihm von einer Heirat ab, aber Artus setzt sich darüber hinweg. Als Hochzeitsgeschenk ihres Vaters lässt Guinevere einen gewaltigen runden Tisch mitbringen, der zum neuen Herzstück der Burg Camelot wird. Artus lies sich diese Burg neu erbauen. Aber lange können sie ihre Ruhe nicht genießen. Schon bald fallen die Sachsen ins Land ein und Artus muss in blutige Schlachten ziehen. In vielen Schlachten bezwingt er sie und kann dann endlich am Berg Badon den endgültigen Sieg über die Sachsen erzielen. Nun kann sich Artus wieder den friedlichen Aufgaben widmen. Er schart einige edle Ritter um sich und sie versammeln sich regelmäßig um den runden Tisch. Schon bald nennt man sie die ‚Ritter der Tafelrunde’. Bei seinem Volk ist Artus sehr beliebt und mit seinen Rittern besteht er viele Abenteuer. Tapferkeit und höfliches Benehmen zeichnen sie aus.«
Wieder schaute sie zu den drei Zuhörern: »So, langsam kommen wir zum Ende der Sage. Nach vielen friedlichen Jahren kommt die Ruhe zu ihrem Ende. Ein Abgesandter Roms erscheint auf der Burg Camelot und verlangt von Artus Tributzahlungen. Natürlich weigert sich Artus. Damit er gegen Rom ziehen kann, setzt er seinen Neffen Mordred zum Verwalter des Reichs ein. Als er dann mit seinem Heer in Gallien ankommt, erfährt er, dass sein Neffe die zurückgebliebenen Könige gegen Artus aufgewiegelt hat und die Königin Guinevere gefangen genommen wurde. Artus kehrt zurück, um den Verrat zu rächen. Er trifft mit seinem Heer in der Schlacht von Camlann auf Mordred. Seine besten Ritter fallen in dieser Schlacht, doch es gelingt ihm, Mordred im Zweikampf zu töten. Er selber wird aber schwer verwundet und dann auf die geheimnisvolle Insel Avalon gebracht. Dort endet die Sage.«
Gwen klappte das Buch zu. »Es gibt noch alternative Enden. Aber lassen wir es mal dabei.«
»Interessant e Geschichte«, meinte Rebecca und schaute nachdenklich zu den anderen. »Was ich aber nicht auf die Reihe kriege: Wenn es ja ein echtes Vorbild für die Sage gab, wie John uns vorhin erklärt hat, wieso entstand dann überhaupt eine Sage? Das macht doch keinen Sinn! Bei anderen geschichtlichen Ereignissen hatte man ja auch einfach überliefert, was passiert war.«
»Gute Frage, Rebecca«, erwiderte Alexis. »Das ist aber nicht mal so rätselhaft. Im Gegenteil. Eigentlich ist es ziemlich offensichtlich.«
Rebecca schaute ihn an. Als er nicht gerade weiterfuhr, deutete sie mit ihrem Gesichtsausdruck: ›Ja? Und jetzt?‹
Alexis sah die Aufforderung und genoss ihre Ungeduld. Er wollte es noch ein bisschen auskosten.
»So, nun kommen Sie, Alexis !«, platzte Rebecca heraus. »Ich komme nicht selber drauf. Klären sie mich auf.«
Alexis lehnt e sich mit einem Gewinnerlächeln zurück.
» Okay«, meinte er und erklärte weiter: »Obwohl der echte König Artus sehr beliebt bei seinem Volk war, hatte er für sie einen großen Mangel: er war kein geborener Britannier , sondern ein Römer. Ein Überläufer. Und den Britanniern ging es gegen ihren Stolz, eine solche Geschichte zu überliefern. Nein. Ihr König musste ein gebürtiger Britannier sein. Also begann man die wahre Geschichte bei
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