Das Genesis-Unternehmen (German Edition)
hinteren Bereich der Burg.
»Es ist erstaunlich, dass die Burg überhaupt für Besucher offen ist«, meinte Rebecca.
»Das hat schon etwas an sich«, sagte Gwen und drehte sich um 180°. Dann hielt sie sich die Hand zum Schutz vor der Sonne über die Augen und meinte: »Von hier aus kann man die Spirale nicht sehen. Die Stelle müsste ja dort drüben liegen – hinter dem Hügel.«
»Ja«, pflichtete John ihr bei. »Aber schauen wir uns doch zuerst mal die Burg näher an, wenn wir schon mal hier sind.«
» Okay«, erwiderte Gwen und machte sich bereit, wieder runterzusteigen. »Gehen Sie doch voraus.«
Die Vier gingen den schmalen Weg zurück hinunter zur Straße. Dort gingen sie zum gegenüberliegenden Hügel und begannen den Weg zur Burg hochzusteigen.
»Ganz schön heiß«, stöhnte Rebecca beim Hochgehen.
»Ist ja auch Mittagszeit«, sagte Alexis. »Ein bisschen Schwitzen wird Ihnen nichts schaden.«
Rebecca blieb abrupt stehen, so dass Alexis fast in sie hineinlief.
»Wie darf ich den das verstehen, Alexis?«, fragte sie in einem scharfen Ton. »Wollen Sie mir damit etwas sagen?«
Alexis lächelte nur und zuckte mit den Schultern.
Rebecca dreht e sich schnaubend um und stampfte wieder weiter. Ihre langen, schwarzen Haare wirbelten dabei herum. John, der vor ihnen ging, warf Alexis mit hochgezogenen Augenbrauen einen fragenden Blick zu.
›Junge, Du weißt hoffentlich, was Du tust‹, besagte der Blick.
Alexis lächelt e zurück.
› Das heißt wohl ja‹, interpretierte John daraus.
Nach ein paar Minuten kamen die Vier unter der heißen Mittagssonne am Fuß der Burg an und schritten durch einen halbverfallenen Torbogen ins Innere der Anlage.
»Jetzt komme ich mir wirklich wie auf einem Schulausflug vor«, stellte Gwen fest. Ob sie damit die Umgebung oder die Szene von vorhin meinte, ließ sie dabei unausgesprochen.
»Kommt, gehen wir noch ein Stück weiter nach oben«, schlug John vor und ging voraus.
Sie gingen durch das Innere der Anlage und betrachteten neugierig die Mauern um sie herum.
Gwendolyn meint e dabei: »Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie das hier drin früher ausgesehen hat. Könnt ihr es euch?«
Die anderen blieben ebenfalls stehen.
» Nein, ich kann es mir auch nicht vorstellen«, erwiderte Rebecca. »Man erkennt nicht einmal mehr, ob es hier drin prunkvoll aussah oder ob die Burg einfach als Kriegsanlage erbaut war.«
John wandte sich zu ihr und meinte: »Hattet ihr im Museum nicht etwa noch andere Bilder aus den früheren Zeiten von Tintagel Castle gesehen?«
»Ja, schon«, antwortete Alexis. »Aber es waren nur Gemälde, auf denen die Burg von außen zu sehen war. Ich nehme aber aufgrund der Geschichte an, dass es sich hier um eine reine Kriegsfestung handelte.«
»Das denke ich auch«, meinte Gwen.
» Dann schauen wir uns doch noch den Rest der Anlage an«, schlug John vor.
Die Vier gingen weiter und gelangten nach kurzer Zeit zu den hoch aufragenden Mauerresten.
»Von hier aus sehen sie noch viel höher aus«, stellt e Gwen fest und blickte nach oben.
Sie gingen rüber zu einer der Mauern, die eingerüstet waren. Etwa zwei Meter vor dem Mauerrand waren mehrere Vertiefungen in der Erde. Gräben.
»Was das hier wohl für ein Raum war?«, fragte Gwen und drehte sich einmal um ihre Achse. Dabei erblickte sie aus den Augenwinkeln eine Bewegung neben der Mauer.
»Das könnte … « , begann Alexis mit seiner Vermutung. Aber er konnte den Satz nicht beenden, weil in diesem Moment die Mauer umfiel – und zwar genau auf sie drauf.
13
Tintagel, England
Schwarz. Und Stille. Gwen nahm wahr, dass sie noch bei Bewusstsein war. Sie versuchte sich zu bewegen. Aber nichts ging.
Dann muss te sie husten.
Sie versucht e ihre Arme zu bewegen und bemerkte, wie die Steine um sie herum lockerer waren, als sie erwartet hatte. Schon etwas panisch versuchte sie ihre Arme zu befreien und bekam so nach und nach mehr Platz um sich herum. Dann bemerkte sie, dass sich unter ihr die grüne Wiese befand. Sie lag in einem der Gräben und die Mauerstücke hatten sich über ihr verkanntet. Was für ein Glück!
»Hey«, rief sie. »Seid ihr verletzt?«
»Ich bin ganz in der Nähe«, rief Rebecca. »Ich glaube, ich liege in einem Graben.«
»Ich auch«, schallte von Alexis. »John?«
»Ja, hier«, rief auch John zurück. »Ich kann euch zwar nicht sehen, aber ich liege wohl ganz in der Nähe.«
Alexis tastet e um sich. Über seinem Kopf lag die umgestürzte Mauer.
»Ich denke, wir
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