Das Genesis-Unternehmen (German Edition)
der Adelsschicht an. Allem voran galten sie aber als Philosophen, Astrologen, Rechtsgelehrte und Magier.«
John schaute wieder über die Schulter nach hinten und fragte: »Könnten die Druiden etwas mit den konzentrischen Kreisen zu tun haben, die wir auf dem Bild von Tintagel gesehen haben?«
»Höchstwahrscheinlich sogar«, meint e Alexis. »Oder was denken Sie, Gwen?«
Sie schaute auch nach hinten und erwiderte: »Ja, absolut. Nach unserer Entdeckung gestern habe ich mich noch etwas in dieses Thema eingelesen. Also. Die Druiden interessierten sich für alles Mögliche, das mit Kräften zu tun hatte. So waren sie auch sehr erdverbunden und spürten in ihrer Umgebung Kraftlinien auf. Sie gingen davon aus, dass die Erde von einem Netz von Kraftlinien durchzogen ist. Wenn sie solche Linien entdeckten, markierten sie diese mit niedrigen Steinmauern. Und wenn sie Kreuzungen von Linien entdeckten, bauten sie kreisförmige Steinsäulen darum herum.«
» Bei der Burg Tintagel ist es aber eine Spirale im Boden«, meinte Rebecca.
»Da haben Sie Recht, Rebecca«, sagte Gwen zu ihr. »Ich vermute, dass sich an dieser Stelle besonders viele Kraftlinien kreuzen und sie das damals anders markiert haben. So wie bei Stonehenge. Dort haben sie sich auch mehr Mühe gegeben, als bei den kleineren Steinkreisen, die man auch heute noch überall in Südengland findet.«
»Klingt nicht abwegig«, meinte Alexis. »Das könnte durchaus eine Erklärung für die Spirale im Boden neben Tintagel sein. Haben Sie eine Ahnung Gwen, wie man dies nachprüfen kann?«
Sie verzog ihr Gesicht und antwortete dann: »Noch nicht. Dazu habe ich bisher noch nichts gelesen. Ich weiß nicht, wie die Druiden damals die Kraftlinien gefunden oder aufgespürt haben. Aber bedenkt, dass die Druiden damals keine technischen Geräte hatten. Sie mussten diese also – wie sagt man – ‚von Hand’ aufspüren. Ich hoffe, dass wir vielleicht bei Tintagel einen Hinweis finden, wie die Druiden auf die Kraftlinien gestoßen sind.«
»Sofern das Zentrum der Spirale wirklich eine Kreuzung von mehreren Kraftlinien markiert«, warf Rebecca ein.
»Ja , genau«, pflichtete Gwen ihr bei.
»Aber es wäre ein gute Erklärung dafür, wieso Artus für seine Burg die Ortschaft Tintagel gewählt hat«, meint e Alexis. »Wir hatten ja diskutiert, dass es neben der Lage am Meer wohl noch einen anderen Vorteil gegeben haben muss für die Wahl von Tintagel. Das könnte es sein.«
»Ja, könnte es«, sagte Gwen. »Wobei mir noch schleierhaft ist, wie Artus die Kreuzung von Kraftlinien für die Verteidigung der Burg hätte nutzen können.«
»Vielleicht hatte es ja einen anderen Zweck, als zur Verteidigung?«, warf Alexis ein. »Vielleicht dachten sie auch nur, dass direkt neben einem besonders ‚kraftvollen’ Ort die richtige Stelle für den Bau einer neuen Burg ist?«
»A uch möglich«, erwiderte Gwen. »Schließlich weiß man ja auch heute noch nicht, was der Zweck von Stonehenge war. Und das ist ja wohl auch so ein Ort.«
»Wo sich aber sehr wahrscheinlich noch mehr Kraftlinien kreuzen, als bei Tintagel«, ergänzte Alexis.
»Gut denkbar« , meinte Gwen. »Ich bin ja gespannt, ob wir darüber mehr herausfinden können.«
»Wenn nicht Sie, dann wohl niemand«, sagte John zu ihr, während er auf der Autobahn London immer weiter hinter sich ließ. Er blickte kurz zu ihr und sagte weiter: »Dank Ihrer Herkunft haben Sie es im Blut, die richtigen Fragen dazu zu stellen. Stellen Sie sich einfach vor, Sie wären selber König Artus.«
»Und wir wären dann Ihre Ritter«, ergänzt e Alexis trocken.
Gwendolyn lacht e laut heraus und die anderen stimmten darin ein.
John hat te mittlerweile schon etliche Kilometer zurückgelegt. Aus dem Fenster sahen sie immer wieder mal frei laufende Pferde, Schafe, alleinstehende Bäume auf Hügelkuppen und einzelne Häuser an sich vorbeiziehen.
Und dann tauch ten immer öfters links und rechts neben ihnen hohe Mauern neben der Straße auf.
»Willkommen in Cornwall«, sagt e John. »Scheint so, als ob wir unser Ziel bald erreicht haben.«
Und tatsächlich , eine Stunde später kamen die Vier in der Ortschaft Tintagel an. Sie fuhren in den kleinen Ort und bemerkten sogleich, dass hier alles auf Tintagel Castle und König Artus ausgerichtet war. Als sie durch den Ort fuhren, sahen sie ein Hotel Avalon oder einen Laden, der sich Celtic Legend nannte.
»Ich hätte nicht gedacht, dass die Briten solche touristischen Orte haben«, meint e
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