Das Genesis-Unternehmen (German Edition)
doch zu Ihnen, John. Wie sind Sie zu den Freimaurern gekommen, wenn ich fragen darf?«
Er dachte kurz nach und antwortete dann: »Wohl durch Zufall. Wie so oft im Leben. Ich habe nach meinen Studium in Astronomie bei der NASA begonnen in der Planung von Missionen mitzuarbeiten. Zuerst nur Flugbahnberechnungen und dergleichen. Aber dann habe ich bei ein paar Missionen Schwachpunkte entdeckt, die eigentlich nicht in meinem Zuständigkeitsbereich lagen. Natürlich habe ich diese dann immer weitergemeldet. Nach kurzer Zeit wurde man auf mich aufmerksam und ich bekam die Aufgabe, solche Missionen generell zu überprüfen. In diesem Rahmen musste ich auch ab und zu vor dem Senatsausschuss für Wissenschaft bei der Vorstellung von neuen Missionen auftreten. Charles Edwards, den Sie ja kennen gelernt haben und welcher der Vorsitzende des Ausschusses ist, fand meine Präsentation der Missionen wohl überzeugend.«
Er schaute nachdenklich auf den See. Dann erzählte er weiter: »Nach ein paar solchen Begegnungen nahm er mich dann mal im Anschluss zur Seite und wollte mit mir ein Gespräch führen. Er befragte mich dann in seinem Büro zu meinen ganz grundsätzlichen Ansichten und Einstellung zur Entwicklung der Gesellschaft. Zuerst wunderte ich mich ziemlich über seine speziellen Fragen. Aber ich spielte mit. Nun: scheinbar fand er, dass meine Einstellung ziemlich genau mit den Prinzipien der Freimaurer übereinstimmt und er nahm mich mit zu einem Treffen. Ich habe dann mehr von den Zielen und Absichten der Freimaurer erfahren und mich entschieden, seine Einladung zur Aufnahme anzunehmen. Und so sind wir heute hier.«
Sie schaute ihn an und meinte dann: »Wissen Sie, lange Zeit dachte ich, dass es so etwas wie die Freimaurer gar nicht gibt. Aber Sie und der Senator haben mich eines besseren belehrt.«
Dann wanderte ihr Blick wieder auf den See und sie fragte ihn: »Was sagt denn Ihre Frau dazu, dass Sie bei den Freimaurern sind?«
» Nichts«, antwortete er. »Weil ich gar nicht verheiratet bin.«
»Ah«, erwidert e sie. »Wohl immer am Arbeiten?«
»Auch, ja«, antwortete er ausweichend. »Aber wohl eher auch, weil ich bis jetzt die richtige Frau noch nicht gefunden habe.«
Dann schaute er auf seine Uhr.
»Oh, die Zeit ging ja schnell. Ob unsere zwei Kunstinteressierten wohl schon zurück sind?«
Sie verdrehte die Augen. Das Thema hatte er ja elegant abgewürgt.
»Schauen wir doch, ob sie schon im Hotel sind«, schlug sie vor. »Dann können wir noch die Pläne für Morgen besprechen.«
»Gut«, meinte er und winkte dem Kellner.
12
Unterwegs nach Cornwall, England
Am nächsten Morgen waren die Vier schon früh aufgebrochen. Mit dem Mietwagen waren sie vor einer Stunde in London losgefahren. Ihr Navi zeigte ihnen nun eine Fahrtzeit von noch knapp vier Stunden an. John saß am Steuer und musste sich wie immer in England zuerst an den Linksverkehr gewöhnen. Vor allem beim ersten Kreisel war der Linksverkehr eine Herausforderung. Aber jetzt hatten sie London hinter sich gelassen und fuhren auf der Autobahn in Richtung Westen.
» Wie war eigentlich euer Museumsbesuch in der Tate Gallery?«, fragte John über die Schulter nach hinten. Auf der Rückbank saßen Alexis und Rebecca. Auf dem Beifahrersitz links neben ihm hatte Gwen Platz genommen.
»Nun ja«, antwortete Rebecca. »Die Kunst war ja ganz interessant, aber ich und mein Begleiter waren uns bei der Interpretation der Bilder nicht oft einig.«
»Eigentlich gar nie«, meint e Alexis trocken.
»Nein, eige ntlich gar nie«, bestätigte sie. »Zumindest darüber sind wir uns einig.«
»Klingt, als hättet ihr eine Menge Spaß gehabt«, sagte John. »Und habt ihr noch weitere Bilder um die Zeit von König Artus gesehen?«
»Ja«, antwortete Rebecca. »Auf einem war eine Schlacht in Südengland dargestellt. Im Zentrum war König Artus hoch zu Ross mit einem verzierten Schild in der linken und einem langen Schwert in der rechten Hand. Dabei hielt er das Schwert so, als ob er es gerade nach unten stoßen wolle. Es war das Schwert Excalibur. Neben ihm ritten seine treusten Ritter Lancelot, Tristan und Galahad und verteidigten seine Flanken. Das Bild zeigte einen Kampf gegen die Sachsen. Die sahen auf dem Bild eher wie Wilde aus. Lange Bärte, lange Haare.«
»Oder hätten es auch Druiden sein können?«, fragte Gwen.
»Nein«, meint e Alexis. »Sie trugen die Kleidung von Kriegern. Die Druiden waren ja die geistige Elite der Kelten. Offiziell gehörten sie
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