Das Genesis-Unternehmen (German Edition)
frustriert.
Gwendolyn ging zu ihr und schaute sich den Schlitz an. Dann ging sie zum Tisch zurück und holte sich ihr Schwert. Sie zog ihr Schwert aus der Scheide und schaute sich die Klinge an.
»Könnte passen«, meint e sie und versuchte mit beiden Händen die Klinge in den Schlitz zu stecken. Und das Schwert passte wie angegossen! Sie stieß es vorsichtig immer wie tiefer in den Schlitz. Dann, als die Klinge bis zum Heft im Schlitz verschwunden war, hörten sie ein Klicken.
»Das nenne ich mal einen Hausschlüssel«, sagte Alexis.
Gwendolyn ließ das Schwert los und einen Meter neben ihr sah sie plötzlich helles Tageslicht in den Raum fallen. Eine versteckte Türe in der Mauer hatte sich etwas geöffnet.
»Das war das Klicken«, meint e sie zu den anderen. »Der Mechanismus hat wohl diese Türe da geöffnet.«
Sie zog die Klinge wieder aus dem Schlitz und steckte das Schwert zurück in die Scheide. Dann ging sie hinüber zur Türe, die man kaum von der Wand unterscheiden konnte. Sie zog die Türe weiter auf und blieb dann abrupt stehen. Direkt vor ihr fiel die Felswand vierzig Meter ab in die Tiefe.
»Woouhh ...«, stieß sie aus und machte wieder einen Schritt zurück. »Passt auf! Hier geht’s steil hinunter.«
Vorsichtig ging sie wieder zur Kante und schaute nach unten. Die Wellen brachen geräuschvoll an die steile Felswand. Das Wasser spritzte dabei einige Meter weit hoch. Dann wandte sie ihren Blick nach oben.
»Sieht so aus, als ob es hier keinen Weg raus gibt«, sagt e sie zu den anderen. »Nach unten sind es wohl so vierzig Meter. Und nach oben sind es sicher nochmals acht Meter. Aber keine Treppe. Wie haben die damals die Teile rein und rausgebracht?«
»Das ist einfach«, meint e Alexis und stellte sich neben sie. Dann zeigte er nach oben und meinte weiter: »Die haben dort oben einfach an einem herauskragenden Holzbalken eine Seilwinde angebracht.«
» Aha ...«, erwiderte Gwen. »Das ist ja einfach. Klar. Und wie kommen wir zu so einer?«
»Es wird wohl Zeit, ein paar Freunde anzurufen«, schlug John vor und wählte eine Nummer.
15
Tintagel, England
Drei Stunden später standen die Vier mit verstaubten Kleidern wieder oben auf der Burgruine. Umgeben von einem Dutzend Touristen, die neugierig das Schauspiel verfolgten.
John hatte mit seinem Anruf die Freimaurerloge aus Südengland kontaktiert und kurze Zeit später trafen zehn Freimaurer auf Tintagel Castle ein. Mit ihren Kontakten zu lokalen Unternehmern konnten sie in Windeseile Holzbalken, Seilzüge und anderes Material heranschaffen. Auch die Genehmigung der Heimatschutzbehörde hatten sie im Nu erhalten. Kein Wunder, denn in den Gremien waren ebenfalls Kollegen von ihnen vertreten.
Wie von John angewiesen, platzierten die Freimaurer anschließend am Rand der Ruine direkt über ihnen einen schweren Balken und ließen ihn als Kranarm drei Meter über die Steilwand herausragen. Am vorderen Ende hatten sie eine Seilwinde montiert.
Damit hatten sie die Vier einzeln geborgen und mit der Seilwinde nach oben gezogen. Den auskragenden Balken hatten die Freimaurer schwenkbar aufgebaut, so dass die Vier bequem wieder auf den sicheren Boden der Ruine herabsteigen konnten.
Nun standen sie alle wieder an der Oberfläche und schüttelten ihren Rettern dankend die Hand.
»Vielen Dank, Jacob, dass Sie so schnell hierher gekommen sind«, bedankte sich John beim Großmeister der Loge.
»Das ist doch selbstverständlich, John«, entgegnet e er. »Wie sind Sie überhaupt in diese Situation geraten?«
John schaut e sich um und erblickte die umgestürzte Mauer, unter der sie vor einer Stunde noch begraben waren. Er deutete auf diese Mauer und antwortete:
» Wir haben die Ruine besichtigt und standen dort drüben. Dann stürzte plötzlich die Mauer ein und hat uns verschüttet. Zum Glück liegt unterhalb der Mauer ein Graben der uns gerettet hat. Sonst würden sie uns jetzt nur noch tot aus den Trümmern herausziehen.«
Jacob ging zum Fuß der umgestürzten Mauer und schaute sie sich an.
»Hier hat aber jemand nachgeholfen«, meint e er. »Sehen Sie hier, John.«
Dann zeigt e er auf die Bruchstelle.
» Hier hat jemand eine Schwachstelle eingemeißelt«, erklärte er weiter. »Aber nur soviel, dass sie noch nicht von alleine umfiel. Dann brauchte es nur noch einen Fußtritt, um die Wand zum Kippen zu bringen. Sehr wahrscheinlich hat das jemand in der Nacht vorbereitet.«
Dann dreht e er sich zu John und fragte: »Das war Absicht, John.
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