Das Genesis-Unternehmen (German Edition)
ja«, erwiderte er. »Aber bis jetzt stand Gott wohl nicht hinter seinem Auftrag. Das beruhigt mich.«
Gwendolyn schüttelt e den Kopf. »So einen Optimismus möchte ich haben. Aber nun gut. Richten wir uns darauf ein.«
Sie schlug die Speisekarte auf. »Und jetzt habe ich Hunger.«
Die anderen begannen zu lachen und taten es ihr gleich.
Etwa fünfzig Meter vom Lokal ent fernt stand der kurzgeschorene tätowierte Mann an einem Ständer für Postkarten und blickte konzentriert auf die Terrasse des Restaurants. Seine Baselballmütze hatte er tief ins Gesicht gezogen.
Während er den Postkartenständer hin und her dreht e klingelte sein Handy. Da seine rechte Hand einbandagiert war, fischte er sein Mobiltelefon umständlich mit der linken Hand aus der Tasche.
»Ja?«, meldet e er sich.
»Sie hatten Ihre letzte Chance«, antwortet e die Stimme am Telefon. »Wie wir Ihnen vor ein paar Tagen gesagt haben, dulden wir kein Versagen mehr.«
» Die Vier hatten Glück«, verteidigte sich der hagere Mann. »Ich hielt direkt auf sie zu.«
» Leben Sie wohl«, beendete die Stimme abrupt den Anruf.
Konsterniert schaute der hagere Mann auf das Display. Der Anrufer hatte das Gespräch einfach so beendet, ohne weitere Anweisungen zu hinterlassen.
Dann spürt e er plötzlich ein Stechen und ein warmes Gefühl in der Nierengegend. Er ließ sein Mobiltelefon fallen und fasste sich an die Seite. Als er die Hand wieder hochhielt, sah er, dass die Hand dunkelrot gefärbt war. Blut.
Er sackt e in die Knie und sank dann mit einem ungläubigen Blick auf die Gasse. Ein dunkel gekleideter Mann bückte sich in der Menge der Passanten, nahm das fallengelassene Handy auf und verschwand wieder im Strom der Touristen.
Dann schrie plötzlich eine Frau auf, als sie über die Leiche am Boden stolperte.
19
Athen, Griechenland
Schon früh am nächsten Morgen trafen sich die Vier wieder zum Frühstück.
»Ihr Zwei strahlt ja heller als die Sonne«, begrüßte Alexis lächelnd John und Gwendolyn, die zusammen auf die Frühstücksterrasse des Hotels herauskamen.
Rebecca und Alexis saßen bereits an einem runden Tisch unter einem weißen Sonnenschirm. Vor sich verschiedene Teller mit Brot, Marmelade, Käse, Schinken, Ei, Kaffee und Orangensaft.
»Hm, sieht lecker aus«, sagte John, als sie beide zu ihnen stießen.
Die Terrasse war um diese Zeit noch nicht so stark besucht. John zog für Gwen einen Stuhl zurück und nickte ihr zu.
»Danke«, sagt e sie mit einem überraschten Lächeln. »Das bin ich mir nicht gewohnt.«
»Was für ein en Ausblick!«, sagte sie dann, als sie Platz genommen hatte. Vor ihnen erhob sich majestätisch die Akropolis, die sie mit ihren weißen Säulen in der Morgensonne blendete. »So lässt es sich in den Tag starten.«
» Und, gut geschlafen?«, fragte Rebecca.
» Danke der Nachfrage«, antwortete sie und gähnte.
Alexis zwinkert e John zu.
Als Rebecca das bemerkt e, verdrehte sie die Augen.
Der Kellner kam zu ihrem Tisch und die beiden bestellten ebenfalls Kaffee und Orangensaft.
»Was war gestern überhaupt los in der Altstadt?«, fragte Gwen. »Es gab da ja eine ziemliche Aufruhr und die Polizei ist sogar mit Blaulicht in die Gasse gefahren. Hat jemand von euch heute Morgen etwas davon in der Zeitung gelesen?«
»Ja«, antwortete Alexis. »Ich war schon früh auf und habe mir eine Tageszeitung geholt. Vor allem, um meine Griechisch Kenntnisse wieder etwas aufzubessern. Am meisten wurde in der Zeitung natürlich über die Sonne berichtet. Wie vor allem Länder wie Griechenland darunter leiden, die es eh schon immer warm haben. Nun, im Lokalteil habe ich dann gelesen, dass gestern Abend ein unbekannter Mann in der Altstadt niedergestochen wurde. Man hat keine Ausweise bei ihm gefunden. Er wurde beschrieben als etwa fünfunddreißig jähriger Mann mit kurzgeschorenen, blonden Haaren und einer Tätowierung am Hals.«
» Was? «, rief Gwen aufgeregt. »Das ist doch unser Attentäter! Genauso sah der Mann aus, der gestern aus dem Taxi geflüchtet ist.«
» Hoppla«, sagte Rebecca. »Dann ist sein Auftraggeber mit der Arbeit von ihm wohl nicht so ganz zufrieden gewesen. Das macht es für uns aber nicht leichter. Jetzt wussten wir zumindest, wie der Attentäter aussieht. Und nun tappen wir wieder im Dunkeln.«
»Du hast Recht «, pflichtete Gwen ihr bei. »Und vor allem heißt das, dass sie auch vor kaltblütigem Mord nicht zurückschrecken. Jetzt ist mir der Appetit vergangen.«
»Mir auch«,
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