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Das Genesis-Unternehmen (German Edition)

Das Genesis-Unternehmen (German Edition)

Titel: Das Genesis-Unternehmen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Anderson
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Wissenschaftstheorie und Logik. Der Stamm sind seine Arbeiten über Biologie, Physik und Staatstheorie. Und die Baumkrone besteht dann schließlich aus den Disziplinen Ethik und Dichtung. ’«
    »Ein Baum«, sagt e Rebecca erstaunt.
    »Der Baum der Erkenntnis«, sagt e Alexis vor sich hin und klappte den Deckel zu.
    Dann erhob er sich und ging zur Wand mit den Symbolen. Dann drückte er langsam nacheinander die altgriechischen Symbole für das Wort ‚Baum’.
    Als er den Buchstaben ‚m’ hereindrückte, hörten sie hinter sich ein Klicken. Ohne sich umzudrehen sagte Alexis leise zur Wand gerichtet: »Danke Mom.«
    Er wandte sich um und die anderen schauten ihn an. Mit ernster Miene ging er zu der Wand mit dem großen Rechteck. Die rechteckige Steinplatte war nun ein Stück aus der Mauer herausgesprungen. Er fasste sie an einer Seite an und stellte fest, dass er die Platte wie eine Türe herausdrehen konnte.
    H inter der Steinplatte kam eine größere Ausbuchtung zum Vorschein. Und dort, auf einer runden Erhebung, lag ein dünnes, in Leder gewickeltes Buch.
    Vorsicht griff er in die Ausbuchtung und nahm das Buch heraus. Er ging damit zum Licht und begann vorsichtig das Buch aus dem Leder zu wickeln. Dann legte er das Leder zur Seite und hielt ein dünnes schwarzes Buch in seinen Händen.
    Langsam schlug er es auf und begann daraus vorzulesen:
    » Ich spüre, dass sich mein Leben langsam dem Ende zuneigt. Ich will die Erde aber nicht verlassen, ohne vorher einige mir wichtige Gedanken festzuhalten. Diese Schrift werde ich in meinem Geheimfach hinterlassen, damit es nur diejenigen finden, die meine Gedankenwelt verstanden haben und dessen nun würdig sind zu lesen.
    Somit: Geneigter Leser, sei gegrüßt von mir.
    Was habe ich nach all den tausend Zeilen , die ich während meinem gesegneten Leben geschrieben habe, also noch zu sagen?
    Dass ich mich geirrt habe! Aber dazu später.
    In den letzten Wochen habe ich mir überlegt, was mir aus all meinen Arbeiten das Wichtigste war. Und wisst ihr was?
    Es ist etwas, worüber ich während meinem ganzen Leben noch nicht s geschrieben habe. Wenn ich an all meine Arbeiten zurückdenke, dann habe ich kurz vor meinem Tod nur eine zentrale Erkenntnis, die mir nun endlich doch noch gekommen ist: Alles hat sein Gleichgewicht!
    Jawohl, alles hat sein Gleichgewicht. Jedes Plus hat sein Minus. Je des Ying sein Yang. Wenn es EIN universelles Gesetzt gibt, dann ist es dieses. Und ich habe ein Leben lang gebraucht, um darauf zu kommen.
    Nun, lieber später als nie.
    Das, geneigter Leser, möchte ich Dir hinterlassen. Bedenke gut, was Du damit anstellst. Denn das Gesetz hat es in sich! Ja, in der Tat.
    Denn ich musste rückblickend feststellen, dass ich vor einigen Jahren einem großen Irrtum erlegen bin. Ich weiß aber nicht, ob mir die Zeit noch reicht, diesen Fehler zu korrigieren.
    Wo lag ich falsch? Ich hatte tagelang beobachtet, wie die Sonne aufgeht und wie der Stein wieder an der Stelle runterkommt, von dem aus ich ihn hochgeworfen hatte. Also hatte ich daraus geschlossen, dass sich die Erde nicht drehen kann und sich somit die Sonne um uns dreht.
    Jetzt, wo mir bewusst geworden ist, dass alles und jedes sein Gleichgewicht, sein Gegenüber hat, ist mir klar geworden, wie falsch ich dabei lag. Wenn alles und jedes sein Gegenüber hat, dann muss dies auch für die ERDE gelten. Auch wenn ich es mir noch nicht so richtig vorstellen kann, müsste demnach die Erde auch sein Gegenüber haben: einen Schwesterplaneten, der ebenfalls eine Sonne hat. Irgendwo dort draußen.
    Und damit muss ich mein Urteil nun revidieren: Die Erde steht nicht still. Nein. Wir und unsere Sonne drehen uns um einen Punkt, der irgendwo weit draußen liegt. Denn unser Schwesterplanet und ihre Sonne müssen sich um den gleichen Punkt drehen – sonst wären wir uns nicht gegenüber.
    Alles hat sein Gleichgewicht. Materie und Antimaterie. Hell und dunkel. Das weiß ich jetzt.
    Aristoteles, Chalkis, Eúboia.«
    Alexis schlug das dünne Buch zu und blickte auf. Er sah, wie die anderen ihn gebannt anschauten. Für einen Moment war es absolut still im Raum.
    Dann räuspert e er sich und sagte: »Jetzt wissen wir, was die letzte wichtige Erkenntnis von Aristoteles war: die Erde muss einen Schwesterplaneten haben.«
    »Wahnsinn« , sagte Georgios. »Das war es Wert, dass meine Vorfahren die Wegbeschreibung hierher von Generation zu Generation überliefert hatten.«
    Alexis ging zu ihm und legte ihm die Hand auf die

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