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Das Genessee-Komplott - Ludlum, R: Genessee-Komplott

Das Genessee-Komplott - Ludlum, R: Genessee-Komplott

Titel: Das Genessee-Komplott - Ludlum, R: Genessee-Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Der Stimmzettel ...«
    »Der Stimmzettel ist die Antwort auf das Gebet der Mittelmäßigen! ... Wenn auch nur in unserer heutigen Zeit. «
    Trevayne blickte zu dem eleganten Anwalt auf. Er wollte Hamilton reden lassen. »Was auch immer Ihre Motive sein mögen, der Unterausschuß muß davon überzeugt werden, daß keine illegalen Handlungen größeren Umfangs vorliegen. Wir sind keine ... Inquisition; wir sind vernünftig.«
    »Es liegt keine illegale Handlung vor, Mr. Trevayne«, fuhr Hamilton mit etwas sanfterer Stimme fort. »Wir sind eine apolitische Gruppe von Männern, die sich einzig und allein darum bemühen, ihren Beitrag zu leisten, ohne uns dabei selbst irgendwie herausstellen zu wollen.«
    »Wie paßt da Genessee Industries hinein? Das muß ich wissen.«
    »Die sind nur ein Instrument. Ein unvollkommenes, das räume ich ein, aber Sie haben ja erfahren, daß ...«
    Was dann folgte, machte Trevayne mehr Angst als er für möglich gehalten hatte, und Hamiltons ruhiges Wohlwollen betonte das nur noch. Der Anwalt war nicht bereit, sich auf Einzelheiten einzulassen, aber was er in allgemeinen Abstraktionen
beschrieb, war eine Regierung, die potentiell viel mehr Macht besaß, als die Nation, der sie angehörte.
    Genessee Industrie war weit mehr als >ein Instrument‹. Es war – oder sollte es werden – ein Rat der Elite. Infolge ihrer geradezu gigantischen Ressourcen würden diejenigen, die privilegiert waren, die Politik Genessees durchzuführen, imstande sein, immer dann einzugreifen, wo nationale Probleme kritische Ausmaße annahmen – und zwar bevor solche Probleme ins Chaos führten. Diese Fähigkeit lag natürlich noch Jahre in der Zukunft, aber Genessee hatte sich in Fällen geringerer Bedeutung bereits bewiesen und damit die Vorhersagen derer gerechtfertigt, die es geschaffen hatten. Das waren zum Beispiel die Regionen mit großer Arbeitslosigkeit, die Genessee gerettet hatte; Tarifauseinandersetzungen, die in Dutzenden bestreikter Fabriken vernünftig gelöst wurden; Firmen, die vor dem Bankrott gerettet und vom Management Genessees zu neuen Höhen geführt wurden. Im wesentlichen handelte es sich dabei um wirtschaftliche Probleme; aber es gab auch andere. In der Wissenschaft beispielsweise arbeiteten die Genessee-Laboratorien an größeren gesellschaftswissenschaftlichen Studien, die in den Bereichen der Ökologie und der Umweltprobleme von unschätzbarem Wert sein würden. Seuchen, die in Städten aufgetreten waren, wurden von medizinischen Einheiten von Genessee abgewendet, und auch der medizinischen Grundlagenforschung widmete die Firma großes Interesse. Und dann der Bereich des Militärs. Man mußte es stets sorgfältig beobachten, es kontrollieren, wie es einem wahren Diener zukam; aber Genessee hatte gewisse notwendige Waffensysteme möglich gemacht, die dazu geführt hatten, daß Tausende und Abertausende von Leben gerettet wurden. Das Militär war Genessee verpflichtet und so würde es bleiben.
    Der Schlüssel zu diesem Erfolg lag in der Fähigkeit, schnell zu handeln und riesige Summen einzusetzen. Summen, die nicht von politischen Erwägungen beeinträchtigt waren.
    Die nach dem Gutdünken eines Elitekorps weiser Männer eingesetzt wurden, guter Männer, Männer, die ihrem Traum von Amerika verpflichtet waren.

    Einem Amerika für alle, nicht für einige wenige.
    Das war in einfachen Worten die Methode.
    »Dieses Land ist als eine Republik gegründet worden, Mr. Trevayne«, sagte Hamilton und nahm ihm gegenüber auf dem Sofa Platz. »Demokratie ist eine Abstraktion ... eine Definition des Begriffes >Republik< lautet, daß es sich dabei um einen Staat handelt, der von jenen regiert wird, die ein Recht darauf haben, ihre Stimme abzugeben und ihre Politik zu formen. Nicht Menschen mit einer Blankovollmacht.
    Nun würde sich heutzutage natürlich niemand vorstellen können, wie man diese Definition in die Tat umsetzt. Aber um hier im Prinzip eine Anleihe aufzunehmen – wenn auch nur in geringem Maße und für beschränkte Zeit –, gibt es dafür immerhin historische Präzedenzfälle ... Die Zeiten, in denen wir leben, erfordern es.«
    »Ich verstehe.« Trevayne mußte die Frage stellen, und wäre es nur, um zu hören, wie Hamilton ihr auswich. »Gehen Sie dann nicht das Risiko ein, daß diejenigen, die ein Recht darauf haben, die Politik zu formen ... auch sicherstellen wollen, daß die Züge rechtzeitig verkehren? Sich auf die Suche nach Endlösungen begeben?«
    »Niemals«, antwortete

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