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Das Genessee-Komplott - Ludlum, R: Genessee-Komplott

Das Genessee-Komplott - Ludlum, R: Genessee-Komplott

Titel: Das Genessee-Komplott - Ludlum, R: Genessee-Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Hamilton in ruhiger Überzeugung. »Weil es kein Motiv dafür gibt. Keinen solchen finsteren Ehrgeiz ... Sie haben vorher etwas gesagt, das mich beeindruckt hat. Sie sagten, Sie seien zu mir gekommen, weil ich – ebenso wie Sie – weder finanzielle Not litte noch mich an irgend jemandem rächen wollte ... Natürlich kennen wir die Probleme der anderen nie, aber Sie haben zufälligerweise recht. Meine Bedürfnisse sind befriedigt, und es gibt nichts Wesentliches, wofür ich mich rächen müßte. Sie und ich, keine politischen Kometen, Männer, die sich am Markt bewiesen haben, Denker, die fähig sind, Entscheidungen zu treffen und sich Gedanken um jene anderen weniger Glücklichen machen. Wir sind die Aristokratie, die die Republik führen muß. Nicht mehr lange, und die Zeit wird da sein, in der wir uns entweder dieser Verantwortung stellen müssen oder in der es keine Republik mehr geben wird.«
    »Die Herrschaft einer wohlwollenden Monarchie.«

    »O nein. Nicht Monarchie, Aristokratie. Und nicht erblich erworben.«
    »Weiß der Präsident davon?«
    Hamilton zögerte. »Nein. Er weiß es nicht. Er kennt nicht einmal die Hunderte von Problemen, die wir für ihn gelöst haben. Die verschwinden einfach ... Wir stehen stets zu seiner Verfügung. Im positiven Sinne, sollte ich vielleicht hinzufügen.«
    Trevayne erhob sich aus seinem Sessel. Es war Zeit zu gehen, Zeit nachzudenken. »Sie sind offen gewesen, und ich bin Ihnen dankbar dafür, Mr. Hamilton.«
    »Ich habe mich auch sehr allgemein ausgedrückt. Ich hoffe, Sie wissen auch das zu schätzen. Keine Namen, keine Details, nur allgemeine Feststellungen mit Beispielen. Beispielen der Verantwortung.«
    »Womit Sie sagen wollen, daß Sie, wenn ich mich auf dieses Gespräch beziehen würde ...«
    »Welches Gespräch, Mr. Trevayne?«
    »Ja, natürlich.«
    »Sie sehen also den Nutzen? Die außergewöhnlichen Möglichkeiten. «
    »Die sind bemerkenswert. Aber man kennt die Probleme der anderen ja nie. Ist es nicht das, was Sie gesagt haben?«
     
    Trevayne fuhr die von Schneebergen gesäumten Straßen aus Evanston hinaus. Er fuhr langsam und ließ sich von dem spärlichen Sonntagsverkehr überholen, ohne dabei an das Tempo oder seinen Bestimmungsort zu denken. Er dachte nur an das Unglaubliche, das er erfahren hatte.
    Ein Rat der Elite.
    Die Vereinigten Staaten von Genessee Industries.

TEIL III

35.
    Robert Webster verließ das Weiße Haus durch den Ostausgang und ging auf den Parkplatz für Angestellte zu. Er hatte sich von dem Vorbereitungsgespräch für die Pressekonferenz entschuldigt und seine Vorschläge - hauptsächlich von ihm erwartete Fragen – einem der anderen Assistenten hinterlassen. Er hatte keine Zeit für präsidentielle Routinearbeiten; da waren wichtigere Probleme unter Kontrolle zu halten.
    Daß Roderick Bruce nicht für ihn bestimmte Dinge erfahren hatte, würde zur Folge haben, daß in jedem wichtigen Büro - Senat, Haus, Justiz, Verteidigung - schädliche Gerüchte in Umlauf gelangten, die schließlich zu Schlagzeilen explodieren würden. Der Art von Schlagzeilen, die die Effektivität eines jeden Vorsitzenden eines Unterausschusses vernichten und einen Unterausschuß selbst zur Belanglosigkeit verurteilen würde.
    Webster war mit sich zufrieden. Die Lösung für Mario de Spadante führte unmittelbar zur Eliminierung Trevaynes. Mit erstaunlicher Klarheit. Der einzige Extrabonus, den er noch brauchte, bestand jetzt darin, daß er Paul Bonner Roderick Bruce zum Fraß vorwarf.
    Der Rest war bereits, soweit notwendig, vorbereitet. Die enge Arbeitsbeziehung zwischen de Spadante und Trevayne. Daß de Spadante sich spät nachts in Connecticut mit Trevayne getroffen hatte, der doch eigentlich in Geschäften seines Unterausschusses hätte unterwegs sein sollen. Trevaynes erste Reise nach Washington, auf der Mario sein Reisebegleiter gewesen war. Die Fahrt in der Limousine vom Dulles Airport zum Hilton. Trevayne und de Spadante zusammen in Georgetown im Haus eines nicht gerade willkommenen
Attaches der französischen Regierung, eines Mannes, von dem die Rede ging, daß er Beziehungen zur amerikanischen Unterwelt unterhielt.
    Das war alles, was man brauchte.
    Andrew Trevayne und Mario de Spadante.
    Korruption.
    Wenn de Spadante in New Haven ermordet werden würde, würde man seinen Tod einem Mafiakrieg zuschreiben, aber in den Schlagzeilen und den Fernsehberichten würde verbreitet werden, daß Trevayne ihn eine Woche vor dem Mord im Krankenhaus besucht

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