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Das Genessee-Komplott - Ludlum, R: Genessee-Komplott

Das Genessee-Komplott - Ludlum, R: Genessee-Komplott

Titel: Das Genessee-Komplott - Ludlum, R: Genessee-Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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formulieren? Diese Art von Dokumenten – Konten, Bestätigungen von Buchprüfern, wie immer Sie sie nennen wollen – beeindrucken mich nicht sehr. Ich fürchte, ich muß auf Ihrem Erscheinen bestehen.«
    Hamilton hatte seine ganze Selbstkontrolle aufzubieten, um Trevayne nicht anzuspringen. »Mr. Trevayne, ich habe fast zwei Jahrzehnte in Washington verbracht. Ich bin aus freien Stücken dort weggegangen, nicht, weil es notwendig war; es fehlte nicht an Interesse für meine Fähigkeiten. Ich verfüge immer noch über sehr gute Beziehungen dort.«
    »Drohen Sie mir?«
    »Nur mit Aufklärung. Ich habe persönliche Gründe dafür, nicht Teil irgendeines Unterausschuß-Zirkus’ zu werden. Ich habe volles Verständnis dafür, daß dies für Sie vielleicht der einzige Weg sein kann; Sie genießen nicht den Ruf eines hungrigen Mannes. Aber ich muß darauf bestehen, daß meine Privatsphäre nicht gestört wird.«
    »Ich bin nicht sicher, daß ich Sie richtig verstehe.«
    Hamilton lehnte sich auf seinem Sofa zurück. »Sollten Sie meine persönliche Rechtfertigung nicht akzeptieren und darauf beharren, daß ich vor Ihrem ad hoc Ausschuß erscheine, werde ich meinen ganzen Einfluß einsetzen – auch den im Justizministerium –, um dafür zu sorgen, daß Sie als das gebrandmarkt werden, für was ich Sie halte. Ein grenzenloser Egoist, der sich das Ziel gesetzt hat, seinen Ruf aufzubauen, indem er andere verleumdet. Wenn ich mich nicht irre, sind Sie schon einmal wegen dieser unglücklichen Tendenz gewarnt worden. Der alte Herr ist kurz darauf bei einem Autounfall in Fairfax, Virginia, ums Leben gekommen ... Man könnte da einige Fragen stellen.«

    Jetzt war es Trevayne, der sich in seinem Sessel nach vorn lehnte. Ihm erschien das unglaublich. Ian Hamiltons Zorn – Furcht, Zorn, Panik – hatte den Anwalt dazu veranlaßt, die Verbindung zu offenbaren, die er suchte. Es war beinahe lächerlich, weil es seitens Hamiltons so widersprüchlich, so naiv war. Als er Hamilton ansah, überlegte Andrew, daß keiner von denen ihm glaubte, was er sagte. Keiner. Sie glaubten es einfach nicht, wenn er immer wieder erklärte, daß er nichts zu verlieren hatte. Und nichts zu gewinnen.
    »Mr. Hamilton, ich denke, es ist jetzt an der Zeit, daß wir beide aufhören, Drohungen auszustoßen. Hauptsächlich Ihretwegen... Sagen Sie mir, reicht Ihr Einfluß auch zu Mitchel Armbruster, Genessees Senator aus Kalifornien? Joshua Studebaker, Genessees Bezirksrichter in Seattle? Einem Gewerkschaftsführer namens Manolo – und wahrscheinlich Dutzende wie er, die im ganzen Lande Tarifverträge schließen? Und einem Wissenschaftler namens Jamison – wahrscheinlich Hunderte wie er, vielleicht sogar Tausende, die gekauft und bezahlt sind und zu grenzenloser Loyalität für Genessee erpreßt werden? Oder zu Aaron Green? Was kann man von Green sagen? Sie haben ihn überzeugt, daß >nie wieder< bedeutet, daß man dasselbe Klima militärischen Einflusses schaffen muß, das seine Frau und sein Kind in die Gaskammern von Auschwitz trieb. Was meinen Sie, Counselor? Wollen Sie mich mit diesen Dingen bedrohen, diesen Leuten? Weil, das sage ich Ihnen offen, ich schon jetzt eine Todesangst habe.«
    Ian Hamilton sah aus, als wäre er gerade Zeuge einer schnellen, brutalen Hinrichtung, einer grausamen Exekution gewesen. Einige Augenblicke lang war er sprachlos, und Trevayne war nicht bereit, das Schweigen zu brechen. Schließlich sprach der Anwalt mit kaum hörbarer Stimme.
    »Was haben Sie getan?«
    Trevayne erinnerte sich an Greens Worte. »Meine Hausaufgaben habe ich gemacht, Mr. Hamilton. Ich habe mir meine Bücher angesehen. Aber ich habe so das Gefühl, daß ich gerade erst begonnen habe. Es gibt da noch einen Mann mit blütenweißer Weste, einen Senator aus Maryland, dem es sehr gut geht. Ein weiterer Senator, dieser aus Vermont,
ihm geht es auch nicht schlecht, nehme ich an. Und die weniger honorigen Boys – oberflächlich betrachtet, weniger honorig. Männer wie Mario de Spadante und seine Organisation braver Leute, die zufälligerweise Fachleute mit Messern und Pistolen sind. Denen geht es auch nicht schlecht. Vielen Dank ... O Gott, ich bin sicher, daß noch ein weiter Weg vor mir liegt. Und Sie sind genau der Mann, der mir helfen kann. Weil Sie, im Gegensatz zu den anderen, die Einflußbereiche haben, direkten Zugang zum Sitz der Macht, nicht wahr?«
    »Sie wissen nicht, was Sie sagen.« Hamiltons Stimme war ausdruckslos, fast guttural.
    »Doch, das

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