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Das Genessee-Komplott - Ludlum, R: Genessee-Komplott

Das Genessee-Komplott - Ludlum, R: Genessee-Komplott

Titel: Das Genessee-Komplott - Ludlum, R: Genessee-Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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hatte.
    Korruption.
    Alles würde richtig verlaufen, dachte Webster, als er links in die Pennsylvania Avenue einbog. De Spadante würde eliminiert und Trevayne praktisch aus Washington entfernt werden.
    Trevayne und de Spadante waren zu unberechenbar geworden. Man konnte nicht länger darauf vertrauen, daß Trevayne über ihn an den Präsidenten herantreten würde. Trevayne war weit gereist – von Houston bis Seattle –, und doch war der einzige Wunsch, den er vorgebracht hatte, der gewesen, ihm Informationen über de Spadante zu liefern. Sonst nichts. Das war zu gefährlich. Am Ende könnte auch Trevayne, wenn nötig, getötet werden, aber das würde unter Umständen zu einer ausführlichen Untersuchung führen. Darauf waren sie nicht vorbereitet.
    De Spadante dagegen mußte getötet werden. Er war zu weit gegangen, zu tief eingedrungen. Webster hatte den Mafioso ursprünglich – und ausschließlich – in die Genessee-Geschehnisse eingeschaltet, um Probleme im Hafen zu lösen, wie sie üblicherweise leicht durch einen Befehl der Mafia zu lösen waren. Dann hatte de Spadante die ungeheuren Möglichkeiten erkannt, die daraus erwachsen konnten, wenn man mächtigen Männern in hohen Bundesämtern behilflich war. Er ließ nicht mehr los.
    Aber de Spadante mußte von seinen eigenen Leuten eliminiert werden, nicht von jemandem außerhalb seiner Welt; das könnte sich als katastrophal erweisen. Er mußte von anderen de Spadantes ermordet werden.

    Willie Gallabretto verstand das. Die Gallabretto-Familie – seine Blutsverwandten ebenso wie die Organisation – begannen, der theatralischen Kraftübungen ihres Verwandten in Connecticut müde zu werden. Die Gallabrettos gehörten der neuen Generation an; die schlanken, konservativ geschulten Collegeabsolventen, die weder etwas für die aus der alten Welt stammenden Taktiken ihrer Vorfahren noch für die verzärtelten, langhaarigen Angehörigen der >in<-Generation übrig hatten.
    Sie paßten ausgezeichnet dazwischen, innerhalb der Grenzen der Respektabilität – fast einer bürgerlich amerikanischen Wohlanständigkeit. Wenn ihre Namen nicht gewesen wären, hätten sie wahrscheinlich in hunderttausend Firmen Direktionsposten innegehabt.
    Webster bog an der Siebenundzwanzigsten Straße nach rechts und sah sich die Hausnummer an. Er suchte 112.
    Roderick Bruces Apartmentgebäude.
     
    Paul Bonner starrte abwechselnd den Brief und den Captain aus dem Büro des Provost Marshals an, der ihm das Schreiben überbracht hatte. Der Captain lehnte locker an Bonners Bürotür.
    »Was, zum Teufel, soll das, Captain? Ein dämlicher Witz?«
    »Kein Witz, Major. Sie haben sich bis auf weiteres als unter Hausarrest stehend zu betrachten. Gegen Sie wird Anklage wegen Mordes ersten Grades erhoben.«
    »Es wird was ?«
    »Der Staat Connecticut hat Anklage erhoben. Die Anklagebehörde hat uns die Verantwortung für Ihre Festsetzung übertragen. Das ist günstig für Sie. Wie auch immer der Spruch des Gerichtes ausfallen wird – die Army muß sich anschließend mit einer fünf Millionen Dollar Schadenersatzklage der Familie des Verblichenen, eines gewissen August de Spadante, auseinandersetzen ... Wir werden uns vergleichen; niemand ist fünf Millionen wert.«
    »Vergleichen? Mord? Diese Hurensöhne hatten es auf Trevayne abgesehen! Was hätte ich denn tun sollen? Zulassen, daß die ihn umbringen?«

    »Major, verfügen Sie auch nur über den Hauch eines Beweises, daß August de Spadante dort war, um jemanden zu verletzen? Auch nur sich in feindseliger Stimmung befand? ... Wenn das nämlich der Fall ist, dann sollten Sie es uns mitteilen; wir können nichts finden.«
    »Sie sind lustig. Er war bewaffnet, bereit zu feuern.«
    »Dafür haben wir nur Ihr Wort. Es war finster. Eine Waffe ist nicht gefunden worden.«
    »Dann hat man sie gestohlen.«
    »Beweisen Sie es.«
    »Zwei Secret Service Männer von >Sechzehnhundert< sind bewußt abgezogen worden – entgegen den bestehenden Anweisungen. In Darien, im Krankenhaus. Man hat auf mich geschossen, als ich das Anwesen von Barnegat betrat. Ich habe den Mann bewußtlos geschlagen und seine Waffe weggenommen. «
    Der Captain stieß sich vom Türrahmen ab und ging auf Bonners Schreibtisch zu. »Das haben wir in Ihrem Bericht gelesen. Der Mann, von dem Sie sagen, er hätte auf Sie geschossen, behauptet, keine Waffe zu besitzen. Sie haben ihn angesprungen.« «
    »Und ihm die Kanone weggenommen; das kann ich beweisen! Ich hab’ sie Trevayne gegeben.

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