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Das Genessee-Komplott - Ludlum, R: Genessee-Komplott

Das Genessee-Komplott - Ludlum, R: Genessee-Komplott

Titel: Das Genessee-Komplott - Ludlum, R: Genessee-Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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über das hinausgehen, was ich in New Haven auf der Oberschule gelernt habe. Wenn mir dabei ein Wort unterkommt, das ich nicht kapiere, werde ich Sie bitten, es mir zu übersetzen. Dann sind wir quitt dafür, daß Sie vor zehn Jahren mein Angebot abgelehnt haben. Was meinen Sie?« De Spadante grinste.
    Trevayne lachte und griff nach seinem Martini. Er hob sein Glas De Spadante entgegen. »Das Mindeste, was ich tun kann.«
    Und das tat er. Etwa fünfzehn Minuten vor der Landung in Dulles bat ihn Mario de Spadante, einen besonders komplizierten Paragraphen zu erklären. Er war so kompliziert, daß Trevayne ihn einige Male lesen mußte, bevor er de Spadante den Rat gab, ihn abändern zu lassen, eine klarere Formulierung zu verlangen, ehe er akzeptierte.
    De Spadante nahm die Papiere von Trevayne zurück und winkte der Stewardeß. Er schob die Papiere in einen großen Umschlag und bestellte für Trevayne und sich zu trinken. Als Trevayne sich eine Zigarette anzündete, spürte er, wie das Flugzeug langsam tiefer ging. De Spadante sah zum Fenster hinaus, und Trevayne las die Aufschrift – auf dem Kopf stehend – des Umschlags, den de Spadante im Schoß hielt. Sie lautete:
    Department of the Army
Corps of Engineers
    Trevayne lächelte bei sich. Kein Wunder, daß die Formulierung so kompliziert war. Die Ingenieure des Pentagon konnten einen zur Verzweiflung bringen, wenn man mit ihnen Geschäfte machen wollte.
    Er selbst mußte das am besten wissen.
     
    Die Nachricht, die ihn erwartete, bestand aus dem Namen Robert Websters und einer Telefonnummer in Washington. Als Trevayne anrief, stellte er überrascht fest, daß es sich um Websters Durchwahl im Weißen Haus handelte. Es war knapp nach halb fünf; er hätte auch die Vermittlung anrufen können. In Trevaynes Washingtoner Zeit hatten unmittelbare Mitarbeiter des Präsidenten nie ihre Durchwahlnummer bekanntgegeben.
    »Ich wußte nicht, wann Sie hereinkommen würden; die Warteschleifen sind manchmal schrecklich«, gab Webster als Erklärung ab.
    Das verwirrte Trevayne. Es war eine Kleinigkeit, eigentlich nicht wert, daß man es erwähnte, aber trotzdem beunruhigte es Trevayne. Die Vermittlung im Weißen Haus arbeitete rund um die Uhr.
    Webster schlug vor, sich mit Trevayne nach dem Abendessen in der Cocktailbar von dessen Hotel zu treffen. »Dann haben wir Gelegenheit, uns vor dem morgigen Tag mit ein paar Dingen zu befassen. Der Präsident möchte sich gegen zehn oder halb elf kurz mit Ihnen unterhalten. In etwa einer Stunde habe ich seinen Terminplan.«
    Trevayne verließ die Telefonzelle und ging zum Ausgang des Flughafengebäudes. Er hatte sich nur Wäsche mitgenommen; wenn er eine Audienz im Weißen Haus haben sollte, würde er sich vergewissern müssen, wie schnell der Bügeldienst im Hotel funktionierte. Weshalb der Präsident ihn wohl zu sehen wünschte? Ihm kam das ein wenig voreilig vor, schließlich waren die Formalitäten noch gar nicht abgeschlossen. Möglicherweise wollte der Präsident persönlich bestätigen, was Franklyn Baldwin gesagt hatte, daß nämlich das höchste Amt im Lande hinter dem vorgeschlagenen Unterausschuß stand. In dem Fall war das großzügig und bedeutsam.

    »Hey, Mr. Trevayne!« Das war Mario de Spadante, der am Randstein stand. »Kann ich Sie in die Stadt mitnehmen? «
    »Oh, ich will Ihnen keine Umstände machen. Ich nehme mir ein Taxi.«
    »Gar keine Umstände. Mein Wagen ist gerade angekommen. « De Spadante wies auf einen langen, dunkelblauen Cadillac, der ein paar Meter rechts von ihm parkte.
    »Danke, sehr gerne.«
    De Spadantes Chauffeur öffnete die hintere Tür, und die zwei Männer stiegen ein.
    »Wo wohnen Sie?«
    »Im Hilton.«
    »Ausgezeichnet. Das ist nur ein Stück die Straße hinunter. Ich wohne im Sheraton.«
    Trevayne sah, daß der Cadillac mit einem Telefon, einer Miniaturbar, einem Fernseher und einer Stereoanlage ausgestattet war. Mario de Spadante war tatsächlich seit den Tagen von New Haven weit gekommen.
    »Schöner Wagen.«
    »Man drückt die richtigen Knöpfe, und dann kommen Tanzmädchen aus dem Armaturenbrett. Offen gestanden, mir ist das zu protzig. Ich habe gesagt, es sei mein Wagen, aber das ist er nicht. Er gehört einem Cousin.«
    »Sie haben eine Menge Cousins.«
    »Große Familie ... Aber verstehen Sie mich nicht falsch. Ich bin einfach ein Bauunternehmer aus New Haven, der es zu etwas gebracht hat.« De Spadante lachte sein weiches, ansteckendes Lachen. »Familie! Was die über mich schreiben !

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