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Das Genessee-Komplott - Ludlum, R: Genessee-Komplott

Das Genessee-Komplott - Ludlum, R: Genessee-Komplott

Titel: Das Genessee-Komplott - Ludlum, R: Genessee-Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Zusammenkunft gebeten haben, weil ich von meinem Amtsprivileg Gebrauch gemacht habe. Ich habe den Bericht des Unterausschusses aus Gründen, die Ihnen suspekt erscheinen, angehalten, und Sie möchten eine Erklärung haben. Das ist
Ihr gutes Recht; die von mir genannten Gründe waren falsch. «
    Andrew war überrascht. Er hatte die Gründe überhaupt nicht in Zweifel gezogen. Sie dienten seinem Schutz. »Das war mir nicht bewußt, Mr. President. Ich habe Ihre Erklärung akzeptiert.«
    »Wirklich? Das wundert mich. Mir kam das Ganze so durchsichtig vor. Wenigstens glaubte ich, daß Sie das denken würden ... Robert Websters Tod war ein Privatkrieg, der in keiner Weise mit Ihnen in Verbindung stand. Sie kennen diese Leute nicht, könnten sie nicht identifizieren. Webster schon, und deshalb mußte man ihn zum Schweigen bringen. Sie sind der letzte Mensch auf der Erde, dem die etwas anhaben wollten. «
    Trevaynes Gesicht rötete sich, teils aus Ärger und teils wegen seiner eigenen Ungeschicklichkeit. Natürlich war er der >letzte Mensch auf Erden, dem die etwas anhaben wollten<. Ihn zu töten würde einen Aufruhr hervorrufen, eine gnadenlose Untersuchung herbeiführen, eine intensive Jagd nach den Mördern. Nicht hingegen Robert Webster. Keine intensive Verfolgung der Männer, die ihn ermordet hatten; Bobby Webster war für jeden eine Peinlichkeit. Auch für den Mann, der hinter dem Schreibtisch im Oval Office saß.
    »Ich verstehe. Danke für die Lektion in praktischem Denken. «
    »Darum geht es bei diesem Job hier. «
    »Dann würde ich gerne eine Erklärung haben, Sir.«
    »Die sollen Sie haben, Mr. Chairman«, sagte William Hill, ging zu dem am weitesten von Trevayne entfernten Sessel und setzte sich.
    Der Präsident sprach schnell und versuchte Hills Unhöflichkeit etwas zu mildern. »Natürlich werden Sie die bekommen; Sie müssen sie bekommen. Aber, wenn Sie mir verzeihen wollen, ich würde gerne wissen, warum Ihnen diese Zusammenkunft so wichtig war? Wenn man mich richtig informiert hat, haben Sie dem Terminbüro praktisch gesagt, Sie würden Ihr Zelt im Korridor aufschlagen, bis ich Sie empfange ... Der Bericht ist abgeschlossen. Die Formalitäten,
die jetzt noch notwendig sind, haben nicht gerade hohe Priorität. «
    »Ich war nicht sicher, wann Sie den Bericht freigeben würden.«
    »Und das beunruhigt Sie?«
    »Ja, Mr. President.«
    »Warum?« unterbrach William Hill unfreundlich. »Glauben Sie, der Präsident hat die Absicht, ihn zu unterdrükken? «
    »Nein ... Er ist nicht vollständig.«
    Ein paar Augenblicke lang herrschte Schweigen, während der Präsident und der Botschafter Blicke tauschten. Der Präsident lehnte sich in seinem Sessel zurück. »Ich bin den größten Teil der Nacht wach geblieben und habe den Bericht gelesen, Mr. Trevayne. Mir ist er vollständig erschienen. «
    »Das ist er nicht.«
    »Was fehlt denn?« fragte Hill. »Oder sollte ich sagen, was ist entfernt worden?«
    »Beides ist richtig, Mr. Hill. Weggelassen und entfernt... Ich habe aus Gründen, die ich zu der Zeit für wohlüberlegt hielt, detaillierte - und anklagefähige - Informationen über die Genessee Industries Corporation entfernt. «
    Der Präsident richtete sich auf und starrte Trevayne an. »Weshalb haben Sie das getan?«
    »Weil ich glaubte, die Situation auf weniger dramatische Art und Weise unter Kontrolle halten zu können. Ich habe mich geirrt. Das muß alles bekanntgemacht werden. Vollständig. «
    Der Präsident wandte den Blick von Andrew. Sein Ellbogen lag auf der Stuhllehne, seine Finger trommelten einen schnellen Rhythmus auf seinem Kinn. »Häufig sind erste – überlegte – Gründe ganz stichhaltig. Besonders wenn sie von so vernünftigen Männern, wie Sie es sind, ausgehen.«
    »Im Falle von Genessee Industries habe ich mich geirrt. Eine Argumentation, die sich als unbegründet erwies, hatte mich überzeugt.«
    »Würden Sie sich bitte etwas deutlicher ausdrücken?.< bat Hill.

    »Natürlich. Man hat mir glaubwürdig dargestellt – nein, das stimmt nicht, ich habe mich selbst überzeugt –, daß ich eine Lösung herbeiführen könnte, indem ich die Entfernung der Verantwortlichen erzwinge. Durch deren Eliminierung könnte man die Wurzeln ausreißen und damit ihre Motive ändern. Anschließend könnte man die Gesellschaft – oder die Firmen, Hunderte davon - neu strukturieren. Verwaltungsmäßig umformen und mit normalen Geschäftspraktiken in Einklang bringen.«
    »Ich verstehe«, sagte der

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