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Das Genessee-Komplott - Ludlum, R: Genessee-Komplott

Das Genessee-Komplott - Ludlum, R: Genessee-Komplott

Titel: Das Genessee-Komplott - Ludlum, R: Genessee-Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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würden mir nicht einmal dann nach dem Munde reden, wenn mein Geisteszustand davon abhinge. Ich schätze, das ist etwas, wofür ich Ihnen dankbar sein sollte.«
    »Das ist nicht schlecht. Vielleicht brauche ich eines Tages einen Job. «
    »Das bezweifle ich. « Trevayne stand auf, ging um seinen Schreibtisch herum und lehnte sich an die Kante. »Ist Ihnen klar, was die getan haben, Sam? Die haben meine sogenannte Kandidatur so strukturiert, daß ich, wenn ich gewinne, als ihr Kandidat gewinne. Cooper war der Beweis dafür. «
    »Na und? Sie haben ja nicht darum gebeten.«
    »Aber ich hätte sie angenommen. Wissend, bewußt, bin ich stillschweigend ein wesentlicher Teil der Korruption geworden, von der ich immer behauptet habe, ich würde dagegen sein.«
    »Was?«
    »Wenn man mich wählt – oder wenn ich mich auch nur auf den Wahlkampf einließe – könnte ich mich nicht gegen Genessee Industries wenden, weil ich ebenso schuldig bin wie sie. Wenn ich es vor der Wahl versuche, ist das die Garantie für meine Niederlage. Tue ich es nachher, dann nimmt das der Öffentlichkeit einen Teil des Vertrauens, das es mir entgegenbringt. Sie haben die Munition, um mich zum Krüppel zu machen; den abgeänderten Bericht; die haben mich hinausgedrängt. Es war eine außergewöhnliche Strategie ... Dank Paul Bonner und einem verwirrten Brigadier General habe ich das herausgefunden, ehe es zu spät war.«
    »Warum haben die das getan? Warum Sie ausgewählt?«
    »Aus dem einfachsten Grund, den es gibt, Sam. Dem Leitmotiv des Zwanzigsten Jahrhunderts. Sie hatten keine Wahl. Keine Alternative ... Ich hatte mir vorgenommen, Genessee Industries zu zerstören. Und ich war dazu imstande. «
    Vicarson starrte zu Boden. »O Gott«, sagte er leise. »Das hatte ich nicht verstanden ... Was werden Sie tun?«
    Trevayne stieß sich von der Schreibtischkante ab. »Das,
worauf ich mich von Anfang an hätte konzentrieren sollen. Ich werde Genessee austilgen ... An den Wurzeln!«
    »Damit ist Ihre Kandidatur im Eimer.«
    »Ganz sicher ist sie das.«
    Das Telefon klingelte.
    »Ich nehm’s schon«, sagte Sam, erhob sich von der Couch und ging zum Schreibtisch. »Büro von Mr. Trevayne ... Ja, Sir? Ja. Ich verstehe. Einen Augenblick bitte.« Vicarson drückte einen Knopf am Telefon und sah Trevayne an. »Das ist James Goddard ... Er ist in Washington.«

50.
    James Goddard, Präsident des Geschäftsbereichs San Francisco der Genessee Industries, saß auf der anderen Seite des Raumes, während Trevayne und Vicarson die umfangreichen Papiere und Computerkarten studierten, die er auf dem langen Konferenztisch ausgebreitet hatte. Es war ein großer Raum, eine Zimmerflucht im Shoreham Hotel.
    Goddard hatte nur wenig gesagt, als vor vier Stunden Trevayne und sein erster Mitarbeiter durch die Tür hereingekommen waren. Seiner Ansicht nach gab es keinen Anlaß für ein langes Gespräch. Die Zahlen, die Berichte, die ausgedruckten Ergebnisse des Meisterbandes von Genessee würden reichen.
    Sollten doch die Zahlen sprechen.
    Er hatte die zwei Männer beobachtet; sie waren argwöhnisch an das sorgfältig ausgewählte Material herangegangen. Zuerst waren sie vorsichtig, mißtrauisch gewesen. Und dann fing die schiere Größe der Anklage an, ihr Gefühl für Realität zu erschüttern. Und als ihre Ungläubigkeit in widerstrebende Akzeptanz umschlug, begann Trevayne, mit Fragen auf ihn einzuhämmern; Fragen, die er – wenn er sie beantworten wollte – in der einfachsten Form beantwortete.
    Sollten doch die Zahlen sprechen.

    Dann forderte der Vorsitzende des Unterausschusses Vicarson auf, in ihr Büro zurückzufahren und einen kleinen Tischrechner zu holen.
    Jetzt rechneten sie schon vier Stunden und waren immer noch nicht fertig.
    Gelegentlich, und dann in immer kürzer werdenden Abständen, wandte Trevayne sich an ihn, stellte eine Frage und erwartete eine sofortige Antwort. Andrew näherte sich dem Ende; er wollte jetzt detaillierte Namen, wollte die Planer, die das Hauptband erstellt hatten. Goddard hätte sie leicht liefern können – Hamilton und Hamiltons gesichtslose Legion von >Vicepräsidenten< in Chicago; Männer, die in Deckung blieben, unsichtbar, Männer, die die riesigen nationalen und internationalen Verpflichungen manipulierten.
    Ihn hatten sie nie diese Stufe erreichen lassen. Sie hatten ihm nie die Gelegenheit gegeben, aufzuzeigen, daß er über die Qualifikation verfügte, um den Kurs zu steuern, um – mit noch größerer Akkuratesse – die

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