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Das Genessee-Komplott - Ludlum, R: Genessee-Komplott

Das Genessee-Komplott - Ludlum, R: Genessee-Komplott

Titel: Das Genessee-Komplott - Ludlum, R: Genessee-Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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zu drücken, seit ich diesen Raum betreten habe. Das gefällt mir nicht! Und jetzt bitte ich Sie mit allem Respekt, daß Sie damit aufhören.«
    »Ohne sehr viel von diesem Respekt zu erwidern, Mr. Trevayne, werde ich mich weiterhin der Worte bedienen, die ich für angemessen halte, bis der Präsident mich um eine andere Wortwahl ersucht.«
    »Dann spreche ich diese Bitte aus, Bill ... Der Botschafter ist kein Politiker und wird nie einer werden. Er glaubt ganz einfach, daß Sie versuchen, mich um meine zweite Amtszeit zu bringen. Ich wünsche Ihnen Glück; ich glaube nicht, daß Sie es schaffen werden. Oder >hätten schaffen können<, was vermutlich jetzt angemessener ist.«
    Trevayne atmete einmal lautlos durch, ehe er sprach. »Wenn ich auch nur eine Minute lang geglaubt hätte, daß Sie sich um die Wiederwahl bemühen würden, wäre nichts von dem geschehen. Es tut mir leid. Mehr als ich Ihnen gegenüber je zum Ausdruck bringen kann.«
    Das Lächeln des Präsidenten verschwand. Hill setzte zum Reden an, aber die Hand des Präsidenten, die dieser
Schweigen gebietend hob, hinderte ihn daran. »Ich glaube, das sollten Sie erklären, Mr. Trevayne.«
    »Man hat mir gesagt, daß Sie sich nicht um eine zweite Amtsperiode bemühen würden ... Die Entscheidung sei unwiderruflich.«
    »Und das haben Sie geglaubt.«
    »Das war die Basis meiner Gespräche. Am Ende die einzige Basis.«
    »Hat man Ihnen den Grund gesagt?«
    »Ja ... Es tut mir leid.«
    Der Präsident musterte Trevaynes Gesicht, und Andrew empfand Übelkeit. Er wollte diesem Mann nicht in die Augen sehen, wußte aber, daß er seinem Blick nicht ausweichen durfte.
    »Meine Gesundheit?« fragte der Präsident einfach.
    »Ja.«
    »Krebs?«
    »Das habe ich daraus geschlossen ... Es tut mir leid. «
    »Das braucht es nicht. Es ist eine Lüge. Die einfachste, primitivste Lüge, die man in der politischen Arena einsetzen kann.«
    Trevayne fiel die Kinnlade herunter, als er in die reif gezeichneten, starken Züge des Mannes hinter dem Schreibtisch sah. Die Augen des Präsidenten sahen ihn unverwandtan, vermittelten, daß das, was er sagte, die Wahrheit war.
    »Dann bin ich ein verdammter Narr. «
    Der Präsident ging über die Bemerkung hinweg. »Und ich habe die Absicht, die Fahne meiner Partei zu ergreifen, einen Wahlkampf zu führen und in diesem Amt bestätigt zu werden. Ist das klar?«
    »Ja.«
    »Mr. Trevayne.« William Hills Stimme war leise. »Bitte, nehmen Sie meine Entschuldigung an. Sie sind nicht der einzige verdammte Narr in diesem Raum.« Der alte Mann machte den Versuch eines Lächelns. »Wir liegen Kopf an Kopf in einem Rennen um den letzten Platz ... Wir sind beide ein wenig albern.«
    »Wer genau war es denn, der Ihnen meine etwas verfrühte Todesanzeige vorgelesen hat?«

    »Man hat sie mir zweimal vorgelesen. Das erstemal im Villa d’Este in Georgetown. Ich bin als Skeptiker hingegangen – um zu sehen, wer den Versuch machen würde, den Bericht des Unterausschusses zu kaufen. Zu meinem Erstaunen hat das niemand getan; ganz im Gegenteil übrigens. Nach dem Gespräch war ich zu drei Vierteln Kandidat. «
    »Sie haben immer noch nicht ...«
    »Entschuldigung. Senator Alan Knapp. Ich glaube er hat es >wahren überparteilichen Geist< genannt, als er die Erklärung abgab, daß Sie am Ende Ihrer gegenwärtigen Amtszeit abtreten würden. Und das Wohl des Landes stand für ihn an erster Stelle.«
    Der Präsident wandte den Kopf nur leicht in Richtung auf Hill, als er sagte: »Sie werden dem nachgehen, Bill?«
    »Der energische Senator wird vor dem Ende des Monats zurücktreten. Sie können das als Weihnachtsgeschenk betrachten, Mr. President.«
    »Fahren Sie bitte fort. «
    »Das zweitemal war es in New York. Im Waldorf. Ich hatte dort ein Gespräch mit Aaron Green und Ian Hamilton. Eher eine Auseinandersetzung ... Ich dachte, ich hätte gewonnen; deshalb fiel der Bericht so aus, wie Sie ihn gelesen haben. Hamilton sagte, Sie würden das Ende einer zweiten Amtszeit nicht erleben; Sie würden entweder den Vizepräsidenten oder den Gouverneur von New York aufstellen. Und keiner von beiden war für sie akzeptabel.«
    »Scylla und Charybdis, was, Bill?«
    »Die sind zu weit gegangen!«
    »Das tun sie immer. Rühren Sie sie nicht an.«
    »Ich verstehe. «
    Trevayne hatte das kurze Zwischenspiel zwischen den zwei älteren Männern verfolgt. »Mr. President. Ich verstehe nicht. Wie können Sie das sagen? Diese Männer sollten. . .«
    »Darauf kommen wir, Mr.

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