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Das Genessee-Komplott - Ludlum, R: Genessee-Komplott

Das Genessee-Komplott - Ludlum, R: Genessee-Komplott

Titel: Das Genessee-Komplott - Ludlum, R: Genessee-Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Präsident. »Man braucht nur die zu entfernen, von denen die Korruption ausgeht, dann verschwindet auch die Korruption, und das Chaos wird abgewendet. Ist es das?«
    »Ja, Sir.«
    »Aber nach Ihrer letzten Analyse würden die Schuldigen, diejenigen, die hinter der Korruption stehen, nicht ausgetilgt werden«, fügte Hill hinzu und wich dabei Trevaynes Blick aus.
    »Das ist der Schluß, zu dem ich gelangt bin.«
    »Es ist Ihnen bewußt, daß Ihre ... Lösung dem Chaos unendlich vorzuziehen ist, welches entstünde, wenn man Genessee Industries zerschlagen würde. Genessee ist der wichtigste Produzent im Verteidigungsprogramm dieses Landes. Das Vertrauen in eine solche Institution zu verlieren, hätte außergewöhnliche Auswirkungen in der ganzen Nation. « Der Präsident lehnte sich wieder in seinem Sessel zurück.
    »So habe ich ursprünglich auch gedacht.«
    »Ich finde auch, daß das vernünftiges Denken ist.«
    »Aber es ist nicht länger möglich, Mr. President. Wie Mr. Hill gerade sagte ... man kann die Männer, die hinter der Korruption stehen, nicht an der Wurzel vertilgen.«
    »Aber kann man sie benutzen?« Der Tonfall des Präsidenten war gleichmäßig, klang nicht fragend.
    »Am Ende – nein. Je länger sie sich festgesetzt haben, desto fester ist die Kontrolle, die sie über ihr Werk ausüben. Sie sind dabei, sich eine Basis aufzubauen, die nach ihrem Gutdünken weitergegeben werden kann. An Personen ihres Gutdünkens. Sie leben nur in absoluten Begriffen. Ein Rat der Elite, der durch Erbfolge auf ihresgleichen übergeht.
Beschützt von unvorstellbarer wirtschaftlicher Macht. Die einzige Lösung liegt in der Bloßstellung, in der sofortigen Bloßstellung. «
    »Bewegen wir uns jetzt nicht auch im Bereich des Absoluten – des Absoluten Ihrer Definition, Mr. Chairman?«
    Trevayne ärgerte sich wieder, wie Hill seinen Titel aussprach. »Ich sage Ihnen die Wahrheit.«
    »Wessen Wahrheit?« fragte der Botschafter.
    » Die Wahrheit, Mr. Hill.«
    »Als Sie Ihren Bericht einreichten, war es nicht die Wahrheit. Die Wahrheit hat sich verändert. Ihr Urteil hat sich verändert. «
    »Ja. Weil die Fakten nicht bekannt waren.«
    William Hill senkte die Stimme und sprach ohne erkennbares Gefühl. »Welche Fakten? Oder war es ein einzelnes Faktum? Das Faktum, daß Sie Ihren Unterausschuß für etwas kompromittiert haben, von dem Sie dann später feststellten, daß es sich nur um ein leeres Angebot handelte? Die Präsidentschaft der Vereinigten Staaten.«
    Andrew Trevaynes Magenmuskeln strafften sich. Er sah den Präsidenten an.
    »Sie haben es gewußt.«
    »Dachten Sie wirklich, ich würde es nicht wissen?«
    »Seltsamerweise hatte ich nicht viel darüber nachgedacht. Wahrscheinlich ist das albern.«
    »Warum? Es ist kein Verrat an mir. Ich habe Sie gebeten, einen Auftrag zu übernehmen. Ich habe weder politische Treue noch Anhängerschaft verlangt. Ich bin überzeugt, daß Sie in gutem Gewissen gehandelt haben – so wie Sie es verstanden haben ... Was mir meine Aufgabe leichter macht. Mein Grund, den Bericht des Unterausschusses aufzuhalten – der einzige Grund, weshalb ich mein Privileg ausgeübt habe – war der, daß ich Sie davon abhalten wollte, dieses Land in Stücke zu reißen ... daß ich Sie daran hindern wollte, Genessee Industries als Mittel einzusetzen, um unnötig einen großen Teil unserer Wirtschaft zu zerstören und vielen Menschen ihren Lebensunterhalt zu nehmen. Sie können sich vorstellen, wie erstaunt ich war, als ich las, was Sie geschrieben hatten.«

    Andrew Trevayne wich dem Blick des Präsidenten nicht aus. »Ich finde, das ist eine außergewöhnliche Erklärung. «
    »Auch nicht außergewöhnlicher als Ihr Bericht. Und die Tatsache, daß Sie sich weigerten, das genaue Datum bekanntzugeben – wenigstens den in Aussicht genommenen Empfängern – an dem Sie den Bericht liefern würden. Sie haben keine Vereinbarung mit der Regierungsdruckerei getroffen; Sie haben sich auch nicht, wie es üblich ist, der Anwälte des Justizministeriums bedient, ehe sie den Bericht in seine Endform ... «
    »Mir waren diese Gepflogenheiten nicht bekannt; und wenn das der Fall gewesen wäre, so bezweifle ich, ob ich mich ihnen angeschlossen hätte.«
    »Höflichkeit, Zweckmäßigkeit und Ihr Schutzbedürfnis hätten Ihnen diese Kenntnis verschaffen müssen«, warf Hill ein. »Soweit mir bekannt ist, waren Sie mit anderen, wesentlicheren Dingen befaßt.«
    »Mr. Ambassador, Sie haben versucht, mich gegen die Wand

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