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Das Genessee-Komplott - Ludlum, R: Genessee-Komplott

Das Genessee-Komplott - Ludlum, R: Genessee-Komplott

Titel: Das Genessee-Komplott - Ludlum, R: Genessee-Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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als er vor der ersten Aufzugtür stehenblieb.
    Der eine von ihnen nahm ein kleines Etui aus der Tasche und sprach ihn an. Der andere Mann holte ebenfalls ein Etui heraus.
    »Mr. Trevayne?«
    »Ja?«
    »Secret Service, Abteilung Weißes Haus«, sagte der Agent
mit leiser Stimme. »Dürfen wir dort drüben mit Ihnen sprechen, Sir?« Er deutete auf eine Stelle etwas abseits.
    »Natürlich.«
    Der zweite Mann hielt ihm sein Etui hin. »Würde es Ihnen etwas ausmachen, einen Blick darauf zu werfen, Mr. Trevayne? Ich gehe einen Augenblick hinaus.«
    Trevayne sah zuerst das Foto und dann das Gesicht des Mannes an. Der Ausweis war authentisch, und er nickte. Der Agent drehte sich um und ging weg.
    »Was ist los?«
    »Ich möchte warten, bis mein Partner zurückkehrt. Er vergewissert sich, daß alles in Ordnung ist. Wollen Sie eine Zigarette? «
    »Nein danke. Aber ich hätte gerne gewußt, was das alles soll?«
    »Der Präsident möchte Sie heute abend noch sehen.«

5.
    Der braune Wagen des Secret Service parkte am Seiteneingang des Hotels. Die zwei Agenten eilten mit Trevayne die Treppe hinab, während der Fahrer die hintere Tür offenhielt. Sie jagten die Straße hinunter und bogen an der Nebraska Avenue nach Süden ein.
    »Wir fahren nicht zum Weißen Haus, Mr. Trevayne. Der Präsident ist in Georgetown. So ist es für ihn bequemer.«
    Nach einigen Minuten holperte der Wagen über die schmalen, kopfsteingepflasterten Straßen, die den Übergang in die Wohnviertel kennzeichneten. Trevayne sah, daß sie jetzt in östlicher Richtung fuhren, auf das Stadtviertel mit den großen, fünfstöckigen Stadthäusern zu, renovierten Überresten einer eleganteren Zeit. Sie hielten vor einem besonders breiten Backsteingebäude mit vielen Fenstern und gestutzten Bäumen am Bürgersteig. Der Geheimdienstmann, der auf der rechten Wagenseite saß, stieg aus und bedeutete Trevayne, ihm zu folgen. An der Eingangstür standen zwei weitere Agenten in Zivil, die sich in dem Augenblick
zunickten, als sie ihren Kollegen erkannten. Erst jetzt nahmen sie die Hände aus den Taschen.
    Der Mann, der Trevayne im Hotel angesprochen hatte, führte ihn durch den Eingangsflur zu einer winzigen Liftkabine am Ende des Korridors. Sie traten ein; der Agent zog das Messinggitter zu und drückte den Knopf für die dritte Etage.
    »Eng hier«, meinte Trevayne.
    »Der Botschafter sagt, seine Enkel spielen oft stundenlang hier drinnen, wenn sie zu Besuch sind. Ich finde, daß es ein Kinderaufzug ist.«
    »Der Botschafter?«
    »Botschafter Hill. William Hill. Das ist sein Haus.«
    Trevayne stellte sich den Mann vor. William Hill war jetzt um die Siebzig. Ein wohlhabender Industrieller von der Ostküste, mit vielen Präsidenten befreundet, Reisediplomat, Kriegsheld. >Big Billy Hill< war der wenig respektvolle Spitzname, den die Time dem kultivierten, redegewandten Herrn gegeben hatte.
    Die Liftkabine hielt an, und die zwei Männer stiegen aus. Vor ihnen war ein weiterer Korridor, und ein weiterer Agent in Zivil vor einer weiteren Türe. Als Trevayne und sein Begleiter auf ihn zugingen, zog der Mann unauffällig einen kleinen Gegenstand, der nur wenig größer als ein Päckchen Zigaretten war, aus der Tasche, und vollführte damit ein paar kreisende Bewegungen in Richtung auf Trevayne.
    »Sieht aus, als bekäme man einen Segen, nicht wahr?« sagte der Agent. »Betrachten Sie sich als gesegnet.«
    »Was ist das?«
    »Ein Scanner. Routine, seien Sie nicht beleidigt. Kommen Sie.« Der Mann mit dem winzigen Apparat öffnete ihnen die Tür.
    Der Raum dahinter war eine riesige Bibliothek, die zugleich als Arbeitszimmer diente. Die Bücherregale reichten vom Boden bis zur Decke. Die Orientteppiche waren dick, das Mobiliar aus schwerem Holz und sehr maskulin wirkend. Die indirekte Beleuchtung kam aus einem halben Dutzend Lampen. Einige Ledersessel und ein schwerer Mahagonitisch, der zugleich als Schreibtisch diente, waren zu
sehen. Hinter dem Tisch saß Botschafter William Hill, rechts von ihm, in einem Armsessel, der Präsident der Vereinigten Staaten.
    »Mr. President. Mr. Ambassador ... Mr. Trevayne.« Der Geheimdienstmann drehte sich um und ging hinaus.
    Hill und der Präsident erhoben sich, als Trevayne auf letzteren zukam und die ihm entgegengestreckte Hand nahm. »Mr. President.«
    »Mr. Trevayne, sehr liebenswürdig von Ihnen, daß Sie gekommen sind. Ich hoffe, ich habe Ihnen keine Umstände bereitet. «
    »Ganz und gar nicht, Sir.«
    »Kennen Sie Mr.

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