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Das Genessee-Komplott - Ludlum, R: Genessee-Komplott

Das Genessee-Komplott - Ludlum, R: Genessee-Komplott

Titel: Das Genessee-Komplott - Ludlum, R: Genessee-Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Zyniker.
    »Die Antwort darauf, Mr. Ambassador, liegt irgendwo zwischen der Erkenntnis, daß wir eine Nation mit Gesetzen sind, und den Gewichten und Gegengewichten einer relativ freien Gesellschaft.«
    Hill lachte. »Worte, Trevayne, Worte. Sehen Sie sich die ökonomischen Gesetze von Malthus an – die man einfach darauf zurückführen kann, daß einige Menschen immer mehr wollen, und andere deshalb weniger bekommen – und dann geht der Hauptgewinn an den, der die höchste Wette abgeschlossen hat ... oder an die Bank. Man kann den Zustand der Menschen nicht ändern.«
    »Da bin ich nicht Ihrer Ansicht. Der menschliche Zustand ändert sich konstant. Wir haben das immer wieder gesehen, besonders in Zeiten der Krise.«
    »Sicher, Krisen. Das ist Furcht . Kollektive Furcht. Der einzelne ordnet seine individuellen Bedürfnisse dem Überleben des Stammes unter. Aber man kann Krisen nicht in alle Ewigkeit fortführen; das widerspricht dem menschlichen Zustand.«
    »Dann würde ich mich auf die Gewichte und Gegengewichte zurückziehen ... und eine freie Gesellschaft. Ich glaube nämlich wirklich, daß das alles funktioniert.«
    Hill lehnte sich in seinem Sessel nach vorne und stützte die Ellbogen
auf den Tisch. Er sah Trevayne an, und in seinen Augen funkelte Humor. »Jetzt weiß ich, warum Frank Baldwin auf Ihrer Seite steht. Sie sind in vieler Hinsicht wie er.«
    »Das schmeichelt mir, aber ich hatte nie gedacht, daß da eine Ähnlichkeit vorliegt.«
    »Oh, ganz bestimmt. Wissen Sie, Frank Baldwin und ich reden oft so, wie wir beide jetzt gerade. Stundenlang. Wir sitzen in einem unserer Clubs oder in unserer Bibliothek und teilen den Planeten auf, und jeder versucht, den anderen davon zu überzeugen, was dieser Teil der Welt tun wird und jener Teil nicht... Darauf läuft es doch alles hinaus, müssen Sie wissen. Man braucht nur die gegensätzlichen Interessen vorherzusehen. Motive sind nicht länger ein Problem. Nur der modus vivendi. Das Was und das Wie; nicht die Warums.«
    »Stammesüberleben. «
    »Genau das ... Und Frank Baldwin, der härteste aller Geldverleiher, ein Mann, dessen Unterschrift kleine Nationen in den Bankrott treiben kann, sagt mir, so wie Sie mir das jetzt sagen, daß unter all den verzweifelten Täuschungsmanövern – diesem globalen Lügengeflecht – daß es darunter eine funktionsfähige Lösung gibt. Und ich sage ihm, daß das nicht der Fall ist. Nicht in dem Sinne, wie er es meint. Nichts, das man auf einen permanenten Kurs setzen könnte.«
    »Es wird immer den Wandel geben, das räume ich ein. Aber ich schließe mich ihm an; es muß eine Lösung zu finden sein.«
    »Die Lösung, Trevayne, liegt in der immerwährenden Suche nach einer. Zyklen des Aufbaus und des Rückzuges, das ist Ihre Lösung. Paratus, paratus.«
    »Ich dachte, Sie sagten, so etwas widerspräche dem menschlichen Zustand; Nationen könnten Krisen nicht in alle Ewigkeit ausdehnen.«
    »Das ist kein Widerspruch. Es tritt ja immer wieder Erleichterung ein. Das sind dann die Atempausen.«
    »Das ist zu gefährlich; es muß einen besseren Weg geben. «
    »Nicht in dieser Welt. Darüber sind wir hinaus.«

    »Da bin ich nun wieder anderer Ansicht. Wir haben gerade den Punkt erreicht, wo das zwingend geboten ist. «
    »Also gut. Nehmen wir doch das, was Sie im Augenblick tun. Sie haben genug gesehen; wie werden Sie es jetzt anstellen, Ihre Gewichte und Gegengewichte ins Spiel zu bringen? Ihre Probleme unterscheiden sich nicht sehr von dem größeren Bereich, der miteinander in Konflikt stehenden Nationen; sie sind in vieler Hinsicht sogar sehr ähnlich. Wo fangen Sie an?«
    »Indem ich ein Schema finde, ein Schema, das dann für den Rest gemeingültig ist; soweit wie möglich jedenfalls. «
    »Das hat der Controller General auch getan, und wir haben die Bewilligungskommission für Verteidigungsausgaben geschaffen. Die Vereinten Nationen haben dasselbe getan, und wir bekamen den Sicherheitsrat. Die Krisen existieren immer noch; es hat sich nicht viel geändert. «
    »Wir müssen weiter suchen – «
    »Also liegt die Lösung«, unterbrach ihn Hill mit einem leichten triumphierenden Lächeln, »in der Suche. Verstehen Sie jetzt, was ich meine? So lange die Suche andauert, können wir atmen.«
    Trevayne setzte sich aufrecht. »Das kann ich nicht akzeptieren, Mr. Ambassador. Das ist so wenig dauerhaft, unterliegt zu sehr irgendwelchen Fehlberechnungen. Es gibt eine bessere Maschinerie als improvisierte Gerüste. Und die werden wir

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