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Das Genessee-Komplott - Ludlum, R: Genessee-Komplott

Das Genessee-Komplott - Ludlum, R: Genessee-Komplott

Titel: Das Genessee-Komplott - Ludlum, R: Genessee-Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Assistenten sagte, die mit ihm reisten – gleichgültig, wie belanglos es auch scheinen mochte – er sollte es sich merken, und es telefonisch direkt auf Coopers Privatleitung melden. Er sollte versuchen, den Inhalt einer jeden Konferenz durch irgend jemandem, der mit Genessee Industries in Verbindung stand, zu erfahren. Geld spielte keine Rolle, und wenn es notwendig war, irgendwelche Immunität zu versprechen, sollte er das tun, nur Fakten galt es aufzudecken.
    Beliebige Fakten.

    Ob er nach speziellen ...
    Alles!
    Bonner gestand sich widerstrebend, daß er sich von dem Fieber des Brigadiers hatte anstecken lassen. Trevayne hatte kein Recht, sich bei Genessee einzumischen. Genessee Industries war auf seine Art ein notwendiger Bestandteil der Verteidigung der Nation. Jedenfalls wichtiger als irgendein ausländischer Verbündeter. Ganz sicher verläßlicher.
    Die Jagdmaschinen – Raketenjäger – besser als alles andere, was es in ihrer Klasse in der Luft gab; vierzehn verschiedene Helikoptertypen, von den schweren Truppen-und Waffentransportern bis zu den schnellen, lautlosen >Schlangen<, die Männer wie ihn an ihre Dschungeleinsatzorte brachten; Panzerung, die in Dutzenden von Genessee-Laboratorien entwickelt wurde, mit hundert verschiedenen Typen, die Tausende von Menschen vor Hochkalibermunition und Napalm schützten. Und sogar Artillerie – Genessee kontrollierte Dutzende von Waffenfabriken, und dem Himmel sei dafür Dank – die besten und wirksamsten Waffen, die es auf der Welt gab.
    Feuerkraft!
    Verdammt und nochmal verdammt! Konnten >sie< das nicht verstehen?
    Es war nicht nur der Besitz ! Es war der Schutz! Ihr Schutz!
    Was, zum Teufel, wußte Trevayne?

19.
    James Goddard stand auf der Rasenfläche hinter seinem Haus. Die untergehende Sonne tauchte die Hügel von Los Altos in ein nebliges Gelb-Orange. Der Anblick übte wie stets eine beruhigende Wirkung auf ihn aus.
    Vor zwölf Jahren hatte sein schneller Aufstieg in einem der inneren Kreise von Genessee Industries begonnen. Die Art seiner Arbeit sicherte ihm sein Überleben und den Besitz eines Eckbüros.

    Und am Ende das Penthaus. Präsident des Geschäftsbereichs San Francisco.
    Aber manchmal wurde der Druck, unter dem er stand, einfach übermächtig.
    So wie jetzt.
    Die Konferenz am Nachmittag mit Trevayne war nervenaufreibend gewesen. Nervenaufreibend, weil es anfänglich völlig unklar gewesen war, worauf das Gespräch eigentlich abzielte. Ein wenig von dem, ein wenig von jenem. Viel zustimmendes Nicken, eine ganze Menge fragender Blicke, gefolgt wiederum von einem Nicken oder einem ausdruckslosen Starren. Notizen, die zu scheinbar unpassender Zeit gemacht wurden; unschuldige Fragen, die von Trevaynes unschuldigen Assistenten gestellt wurden.
    Die ganze Zusammenkunft war planlos gewesen, ohne die Disziplin einer Tagesordnung. Als der unmittelbare Sprecher für Genessee hatte Goddard versucht, ein Gefühl der Ordnung zu erzeugen, hatte versucht, eine Reihenfolge der Fragen herauszuarbeiten. Er war von Trevayne freundlich zurückgewiesen worden; der Vorsitzende des Unterausschusses spielte ohne besondere Überzeugungskraft die Rolle eines patriarchalischen Onkels – alles würde in angemessener Weise zur Sprache kommen. Der Vormittag diente nur dazu, allgemeine Verantwortungsbereiche festzulegen.
    Allgemeine Verantwortungsbereiche.
    Der Satz war wie ein elektrischer Schlag in James Goddards Gehirn gefahren.
    Aber er hatte nur einfach genickt, so wie seine drei Widersacher genickt und gelächelt hatten. Ein ritueller Tanz der Täuschung, hatte er entschieden.
    Als die Besprechung zu Ende gegangen war, gegen halb vier Uhr etwa, war er in sein Büro gegangen und hatte seiner Sekretärin erklärt, daß er Kopfschmerzen habe. Er mußte weg, mußte herumfahren, mußte alle Aspekte von dem, was in den letzten zweieinhalb Stunden besprochen worden war, überdenken. Denn trotz der nebelhaften Vorgangsweise war eine ganze Menge gesagt worden. Das Problem war, daß es nicht in Zahlen ausgedrückt worden war. Zahlen waren
etwas, was er begriff. Er konnte auswendig die Gewinn-und Verlustrechnungen von Dutzenden von Geschäftsbereichen heruntersagen, und das über Jahre. Er konnte eine Handvoll isolierter Zahlen nehmen und daraus Hochrechnungen machen, die innerhalb einer Toleranzgrenze von vier Prozent zutreffen würden. Er verblüffte immer wieder sogenannte Wirtschaftsfachleute – akademische Theoretiker – mit der Schnelligkeit und der Genauigkeit

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