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Das Genessee-Komplott - Ludlum, R: Genessee-Komplott

Das Genessee-Komplott - Ludlum, R: Genessee-Komplott

Titel: Das Genessee-Komplott - Ludlum, R: Genessee-Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Beschäftigungsstatistiken konsultiert hätte.«
    »Weil Armbruster nicht konsultiert worden ist. Er hat selbst Konsultationen vorgenommen.«
    »Ich begreife immer noch nicht.«
    »Der liberale Senator hat während der letzten Wahlen einige sehr unliberale Überlegungen angestellt.«
    »Machen Sie Witze?« Vicarsons Augen hatten sich geweitet.
    »Ich wünschte, daß das Witze wären«, antwortete Trevayne.
    »Das letzte, was ich mir notiert habe – die juristischen Dinge habe ich Sam überlassen –, waren die Ausweichmanöver bezüglich der Flugzeuglobby. Darauf waren sie vorbereitet. Nach ihren Prozentzahlen sind sie für maximal zweiundzwanzig Prozent der Finanzierung dieser Lobby zuständig. Nach den Statistiken der Lobby allerdings ist Genessee für siebenundzwanzig Prozent verantwortlich, die wir kennen, wahrscheinlich weitere zwölf, die irgendwo versteckt sind. Und wenn ich die Firmen alle überprüfte und noch die Green Agency in New York dazuzählte, möchte ich schwören, daß ich noch einmal zwanzig Prozent finden würde. Ich weiß verdammt genau, daß Genessee mindestens sieben Millionen in die Lobby pumpt, aber die weigern sich, das zuzugeben. Ich sage Ihnen, die haben mehr Etiketten für ihre Öffentlichkeitsarbeit, als Sears Roebuck in seinem Katalog stehen hat.«
    Etiketten. Eine Nation von Etiketten, dachte Andrew Trevayne.
    »Wer leitet denn Green in New York?«
    »Aaron Green«, antwortete Sam Vicarson. »Philanthrop und Mäzen, er verlegt auf eigene Kosten Werke der Dichtkunst. Ein hochgestochener Typ.«
    »Ein Religionsbruder von mir«, fügte Alan Martin hinzu. »Nur daß er aus den feinsten Kreisen von Birmingham kommt, nicht aus New Britain, Connecticut.... Das ist alles, was ich mir aufgeschrieben habe.«
    Etiketten. Eine Nation von Etiketten.

    Andrew Trevayne machte sich unauffällig eine weitere Notiz auf den Mark Hopkins Briefumschlag.
    »Goddard hatte heute Nachmittag einen Anwalt dabei«, fuhr Vicarson mit seinen Beobachtungen fort, »aber der wußte nicht, was lief. Er konnte überhaupt nichts bieten. Er war nur da, um sicherzustellen, daß keiner sich im juristischen Sinn widersprach – das ist alles. Er durfte nicht viel wissen. Das ist eine verdammt unangenehme Position.«
    »Herrgott, ich wiederhole mich damit«, sagte Martin, »aber ich verstehe nicht.«
    »Er war Fassade. Er mußte beide Seiten wie ein bezahlter Schiedsrichter beobachten. Er hackte die ganze Zeit auf einzelnen Sätzen herum, fragte nach Definitionen – nicht nach der Substanz dessen, was gesprochen worden ist, nur nach Formulierungen. Kapiert? ... Er sorgte dafür, daß es später keinen Ärger gibt. Und das können Sie mir glauben, heute nachmittag ist nichts gesagt worden, das jemand vor Gericht benutzen könnte. « « Vicarson lehnte sich gegen eine Sessellehne.
    »Schon gut, Mr. Blackstone. Weshalb stört Sie das so?« Trevayne drehte sich halb herum, um Sam seine volle Aufmerksamkeit widmen zu können.
    »Ganz einfach, großer Boß. Niemand bringt einen Anwalt, ganz besonders nicht einen Firmenanwalt, in eine solche Situation, wenn er nicht eine Heidenangst hat. Man sagt ihm etwas! ... Dieser Mann hat überhaupt nichts gewußt. Glauben Sie mir, Mr. Trevayne, der tappte viel mehr im Dunkeln als wir.«
    »Sie wenden hier Richter Studebakers Taktik an, Sam. Abstraktionen«, sagte Trevayne.
    »Nein, eigentlich nicht; das ist nur der Anfang.« Vicarson hörte mit seinen verspielten Gesten auf und ging zur Couch zurück. Er setzte sich und nahm eines der Blätter vom Tisch. »Ich habe mir auch ein paar Notizen gemacht. Nicht so umfangreich wie Al, aber ich habe mir einiges zurechtgelegt... Zunächst einmal, was würden Sie von ›betrügerischem Einvernehmen‹ halten?«
    Seine beiden Zuhörer sahen einander an und dann wanderten ihre Blicke zu Vicarson hinüber.
    »Ich dachte, heute nachmittag sei nichts gesagt worden,
das man vor Gericht gebrauchen kann«, meinte Trevayne und zündete sich dabei eine Zigarette an.
    »Einschränkung – nicht für sich alleine. In Verbindung mit anderen Informationen, und wenn man ein wenig nachbohrt, gibt es dafür durchaus eine Möglichkeit.«
    »Und die wäre?« wollte Martin wissen.
    »Goddard ließ fallen, daß er – und >er< bedeutet dabei Genessee Industries – im März letzten Jahres vor dem offiziellen Datum der Veröffentlichung nicht über die Stahlquoten informiert worden sei, die die Importkommission des Präsidenten festgesetzt hatte. Die Tatsache, daß

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