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Das Genessee-Komplott - Ludlum, R: Genessee-Komplott

Das Genessee-Komplott - Ludlum, R: Genessee-Komplott

Titel: Das Genessee-Komplott - Ludlum, R: Genessee-Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Gruppe und arbeitete sich durch die kreischenden Mädchen hindurch. Er erreichte die letzten Reihen unter den kritischen Blicken einiger Erwachsener und kam vielleicht zehn Meter von der Straße entfernt heraus. Dann rannte er in den Verkehr hinein, bog scharf nach rechts und mischte sich auf der Wasserseite wieder in die Menschenmassen.
    Zwei Straßen weiter südlich entdeckte er ein überfülltes Cafe, das >Drinks mit Hafenblick< anbot, und trat schnell durch die Tür. Vicarson nahm etwa in der Mitte der Bar Platz, um gleichzeitig die Nordseite des Docks und die Straße im Auge behalten zu können. Er bestellte sich einen Fisherman’s Punch, wartete und fragte sich, ob er die zwei Männer wiedersehen würde.
    Das tat er. Nur daß sich ihnen, als sie in Sichtweite kamen, ein dritter Mann angeschlossen hatte. Ein großer, etwas korpulenter um die Fünfzig.

    Sam Vicarson hätte fast sein Glas mit Fisherman’s Punch fallengelassen.
    Er war dem dritten Mann schon einmal begegnet; er würde ihn auch nicht so leicht vergessen, trotz der Begleitumstände jenes Zusammentreffens – oder vielleicht gerade deswegen.
    Das letztemal – das einzige Mal –, daß er diesen korpulenten Mann gesehen hatte, war auf einem Golfplatz gewesen, mitten in der Nacht, in dreitausend Meilen Entfernung. In Chevy Chase in Maryland. Das war der Mann gewesen, der den betrunkenen Kongreßabgeordneten aus Kalifornien festgehalten und ihn schließlich niedergeschlagen hatte.
     
    Trevayne stand am Hotelfenster und hörte sich Vicarsons Beschreibung an, gab aber keinen Kommentar dazu ab. Der junge Anwalt hatte Mario de Spadante beschrieben. Und wenn er recht hatte, wenn de Spadante in San Francisco war, dann gab es da Aspekte im Umfeld von Genessee Industries, die er nicht in Betracht gezogen hatte.
    Es galt, Mario de Spadante unter die Lupe zu nehmen, und zwar sofort. Bis jetzt war Trevayne nicht auf eine solche Verbindung gekommen.
    »Ich irre mich nicht, Mr. Trevayne. Das war derselbe Mann. Wer, zum Teufel, ist das?«
    »Darauf kann ich vielleicht nach ein paar Telefongesprächen antworten.«
    »Das soll doch kein Witz sein?«
    »Ich wünschte, es wäre einer ... Darauf gehen wir später ein. Reden wir über heute Nachmittag.« Trevayne ging zu einem Sessel. Alan Martin und Sam saßen auf der Couch, mit Papieren vor sich auf dem Tisch. »Wir hatten Zeit, etwas darüber nachzudenken, etwas Abstand zu bekommen. Was meinen Sie, Alan? Wie glauben Sie, daß es gelaufen ist?«
    Der Buchprüfer warf einen Blick auf seine Papiere. Er griff sich mit zwei Fingern an den Nasenrücken und begann mit geschlossenen Augen zu sprechen. »Goddard hatte schreckliche Angst, hat sich aber verdammte Mühe gegeben, sich nichts anmerken zu lassen.« Martin öffnete die Augen. »Und verwirrt war er auch. Er drückte dauernd mit den Fingerspitzen
gegen den Tisch; man konnte sehen, wie ihm die Venen hervortraten. Hier, ich habe mir ein paar Notizen gemacht. « Er griff nach seinem Block. »Das erste, was ihn beunruhigt hat, war diese Tarifvereinbarung von Pasadena. Ich glaube nicht, daß er damit gerechnet hat. Er war nicht besonders glücklich, als Sam seine Leute nach dem Namen des Verhandlungsführers von der AFL 2 ) fragte.«
    »Wie war denn der Name?« fragte Trevayne.
    »Manolo. Ernest Manolo«, antwortete Vicarson nach einem Blick auf seine Notizen. »Für die lokalen Verhältnisse war der Vertrag gar nicht so hart, aber wenn man ihn als Präzedenzfall für eine nationale Übereinkunft betrachtet, dann ist er praktisch geschenkt.«
    »Und wird man das?«
    »Das hängt von Manolo und seinem Verein ab, schätze ich«, erwiderte Vicarson.
    »Sie wollen sagen, die AFL würden diesem ... Manolo... so viel Autorität übertragen?«
    »Manolo war ein Mann aus den mittleren Rängen, aber er hat einen schnellen Aufstieg hinter sich. Man überträgt ihm nicht sehr viel. Er nimmt sich einfach, was er braucht. Er ist ein harter Brocken. So wie Chavez; bloß mit dem Vorteil, daß er eine hervorragende Ausbildung genossen hat. Volkswirtschaft, an der Universität von New Mexico.«
    »Fahren Sie fort, Al. « Trevayne holte einen Umschlag aus der Tasche.
    »Ich nehme an, daß Sie Goddard verwirrt haben, als Sie auf ein paar Fälle nicht eingingen, wo Genessee die Kosten unterschätzt hat. Er hatte die Akten über die Pittsburgh Cylinder Company; die Armaturen aus Detroit; die Stahllegierungen – ebenfalls Detroit; die Houston Labors; die Green Agency – Werbung, New York;

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