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Das Genessee-Komplott - Ludlum, R: Genessee-Komplott

Das Genessee-Komplott - Ludlum, R: Genessee-Komplott

Titel: Das Genessee-Komplott - Ludlum, R: Genessee-Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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und weiß Gott was sonst noch alles. Er war vorbereitet, uns mit Stapeln von Akten einzudecken, Rechtfertigungen ... Aber den Schiffkonstrukteur habe ich bekommen. In Houston. Sein Name ist bis jetzt noch nie in einer unserer Akten aufgetaucht. Ralph Jamison. Das hat Goddard nicht kapiert; ein lausiger Labortyp,
wo es um hundertfünf Millionen Dollar ging ... Und dann sah es so aus, als wollte er mit den Fingern auf die Tischplatte losgehen, als wir die Bellstar Schätzungen anforderten. Das ist verständlich; Genessee hatte bei Bellstar Kartellprobleme. «
    »Als der fähigste praktizierende Anwalt in diesem Raum darf ich sagen«, meinte Sam Vicarson grinsend, »daß die Bellstar Entscheidung, wenn sie von irgendeinem anderen als dem alten Richter Studebaker getroffen worden wäre, mit Sicherheit vor Monaten angefochten worden wäre.«
    »Sam, warum sagen Sie das? Das habe ich schon einmal gehört.«
    »Du lieber Gott, Mr. Trevayne, da können Sie jeden Kartellanwalt fragen, der sich auf sein Handwerk versteht. Der Genessee-Bellstar Schriftsatz war voll von Löchern. Aber Joshua Studebaker bekam den Fall. Der alte Josh ist nicht sehr bekannt, aber er hat seine Tradition. Er hätte weiterkommen können, zieht es aber vor, in Seattle zu bleiben. Er ist ein der Sklaverei entwachsener schwarzer Edelstein. Wenn man von kleinen Kindern redet, die geprügelt werden, von Rachitis und von Leuten, die in der Erde nach den letzten Kartoffeln scharren, welche dann die Mahlzeit einer ganzen Familie bilden, dann sprechen sie vom alten Josh. Er hat das wirklich mitgemacht. Selbst das Justizministerium überlegt es sich zweimal, gegen ihn Revisionsantrag zu stellen.«
    »Das habe ich nie bedacht.« Alan Martin schien das neu erworbene Wissen zu faszinieren. »Ich habe nie von ihm gehört. «
    »Ich auch nicht«, sagte Trevayne.
    »Das braucht niemanden zu überraschen. Studebaker gibt sich redliche Mühe, Privatmensch zu bleiben. Keine Interviews, keine Bücher; Artikel, die sich nur mit den kompliziertesten juristischen Feinheiten in höchst akademischen Journalen befassen.«
    »Sie sagen, er sei unberührbar?« fragte Trevayne.
    »Aus einer ganzen Anzahl von Gründen. Er ist ein Genie; er ist schwarz; er ist auf seine Art ein Exzentriker; er besitzt ein geradezu beängstigendes Talent für juristische Abstraktionen. Wird das Bild klarer?«

    »Er ist schwarz, und er hat es geschafft«, sagte Alan Martin resigniert.
    »Bis ganz oben.«
    »Sie lassen da eine wichtige Information weg ... oder ein Urteil«, sagte Trevayne.
    »Weshalb er die Entscheidung getroffen hat?« Sam Vicarson lehnte sich auf der Couch nach vorne. »Ich sagte Ihnen ja, er hat den Ruf, Spezialist für komplizierte Dinge zu sein ... Abstraktionen. Er benutzte die Formulierung ›massiertes menschliches Bemühen<, um offenkundige Genessee Unregelmäßigkeiten auszugleichen und dann abzutun. Er rechtfertigte gewisse fragwürdige wirtschaftliche Beziehungen, indem er die Notwendigkeit >kompatibler Motive‹ bei groß angelegten Finanzierungsvorhaben bestätigte. Dann ließ er die Bombe platzen: die Regierung hatte mit nichtssagenden Worten das Bedürfnis für einen ernsthaften Wettbewerb nicht bestätigt.«
    »Was bedeutet das?« fragte Alan Martin, in dessen Blick sich völlige Verständnislosigkeit widerspiegelte.
    »Daß sonst keiner genügend Kröten hatte.«
    »Was mit der Gesetzmäßigkeit der Situation überhaupt nichts zu tun hat«, warf Trevayne ein.
    »Daraus zu ziehender Schluß?« Sam lehnte sich auf der Couch zurück. »Entweder hat der alte Josh mit seiner ganzen juristischen Gymnastik einfach die wesentliche Wahrheit mit all ihren menschlichen Unzulänglichkeiten erkannt, oder er hatte ein darüber hinausgehendes Motiv. Offen gestanden kann ich mich mit letzterem nicht anfreunden. Kein ... >kompatibles Motiv<, um die Worte des Richters selbst zu gebrauchen.«
    »Soviel zu Bellstar.« Trevayne machte sich eine Notiz auf dem Briefumschlag, den er in der Hand hielt. »Was noch, Alan?«
    »Goddard war zornig – ich meine, er blinzelte und lächelte und hätte sich an der Tischplatte fast die Fingernägel abgerissen – als Sie das Thema Armbruster streiften. Der Senator ist für ihn quasi off limits. Ich glaube nicht, daß er wußte, worauf Sie hinauswollten. Ich übrigens auch nicht, um ehrlich zu sein ... Armbruster war den großen Firmen
stets lästig, besonders Giganten wie Genessee. Er konnte Ihre Frage nicht begreifen, ob man Armbruster wegen der

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