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Das geraubte Paradies

Das geraubte Paradies

Titel: Das geraubte Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Perplies
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überkam ihn. Es mochte seiner Kopfverletzung geschuldet sein oder der Tatsache, dass in den letzten Wochen so viele andere Dinge geschehen waren, aber er hatte einfach nicht mehr daran gedacht, dass sein eigenes Todesurteil durch einen politischen Winkelzug seines Vaters, des Stadtrats Lucian Estarto, aufgehoben worden war.
    »Nicht zuletzt aus diesem Grund möchte ich, dass Sie von hier verschwinden«, fuhr Alecander fort. »Kehren Sie nach Arcadion zu Ihrem Vater zurück. Das wäre für alle das Beste.« Er schien noch etwas hinzufügen zu wollen, schwieg aber.
    Jonan schüttelte den Kopf. »Bei allem Respekt, Paladin, das kann ich nicht tun. Sobald es mir besser geht, muss ich zurück in die Berge, um nach Pitlit und Carya zu suchen.«
    Der Paladin hob die Augenbrauen. »Die beiden sind in der Schwarzen Zone?«
    »Ich hoffe es, denn die Alternative wäre, dass sie tot sind. Und das kann und will ich nicht glauben.«
    Nachdenklich blickte Julion Alecander über Jonan hinweg. »Ich hätte damit rechnen müssen«, murmelte er, und Jonan war sich nicht sicher, ob er damit ihn ansprach oder mit sich selbst redete. »Ich habe ihr den Weg gewiesen. Aber dass sie wirklich dort ankommt …« Er schüttelte den Kopf, und seine Augen richteten sich wieder auf Jonan. »Letzten Endes ändert das wenig bis gar nichts. Vielleicht hat es sogar noch seinen Nutzen. Trotzdem können Sie nicht bleiben, sondern sollten so schnell wie möglich nach Arcadion zurückkehren. Ich werde mit Doktor Bramante sprechen und klären, wann Sie transportfähig sein werden.«
    Jonan wusste, dass er undankbar war. Eigentlich sollte er sich freuen, dass er nicht an die nächste Wand gestellt wurde. Stattdessen fühlte er Zorn in sich aufsteigen, weil Alecander ihn fortbringen lassen wollte und er in seinem augenblicklichen Zustand nichts dagegen unternehmen konnte. Er beschloss, ein Risiko einzugehen. »Das solltet Ihr nicht machen, Paladin.«
    Die Miene des anderen Mannes verdüsterte sich nur um Nuancen, doch es genügte, dass sich die Stimme der Vernunft in Jonan meldete und ihn aufforderte, er solle gefälligst den Mund halten und nicht den einzigen Verbündeten verärgern, den er in diesem Lager hatte. »Wie darf ich das verstehen, Estarto?«, knurrte Alecander.
    Jonan brachte die Stimme in seinem Kopf zum Verstummen. Er hatte sich bereits an den Rand des Abgrunds begeben, nun konnte er auch springen. »Ich denke, es wäre besser, wenn Ihr mich in Eurer Nähe behaltet. Ich könnte Euch nützlich sein. Immerhin gehöre ich zu den wenigen Menschen, die Euch richtig gut kennen, vor allem seit Carya mir so viel über Euch erzählt hat.« Er sah Alecander bedeutungsvoll an.
    Der Paladin trat einen Schritt näher an die Pritsche, was Elje veranlasste, sich zum Kopfende zurückzuziehen. »Drohen Sie mir nicht, Estarto. So etwas ist eines Mannes wie Ihnen nicht würdig. Außerdem könnte ich Sie jederzeit mundtot machen, wenn es nötig werden sollte, auch wenn ich es nicht möchte, weil ich glaube, dass Sie ein guter Mann sind.«
    »Genau wie Ihr einer seid«, erwiderte Jonan. »Deshalb bitte ich Euch erneut: Lasst mich bleiben, bis ich gesund bin. Dann gehe ich und suche nach Carya. Ich will Euch gar nicht im Weg stehen. Ich möchte nur Carya retten. Sie hat die Intrige von Botschafter Cartagena aufgedeckt. Und genau genommen steckt sie jetzt nur deshalb in Schwierigkeiten, weil Ihr ihrem Drängen nachgegeben und ihr den Weg hierher verraten habt. Ihr seid für Caryas Schicksal mit verantwortlich.«
    »Ich habe sie eindringlich davor gewarnt, dem Weg zu folgen, den sie eingeschlagen hat«, entgegnete Alecander. »Sie wollte nicht hören. Nun muss sie die Konsequenzen tragen.«
    »Bitte!«, flehte Jonan, und in diesem Fall war es ihm gleichgültig, ob es unter seiner Würde war, zu betteln. »Ich schwöre, dass ich freiwillig nach Arcadion zurückkehren und mich der Strafe meines Vaters unterwerfen werde, sobald ich weiß, dass Carya in Sicherheit ist.«
    Der Paladin richtete sich auf und musterte Jonan unwillig. Schließlich atmete er geräuschvoll aus. »Und wieder gebe ich unvernünftigerweise dem Drängen von einem von Ihnen nach. Also gut. Sie werden einstweilen weiter im Lazarett bleiben. Sobald Doktor Bramante es für vertretbar hält, dass Sie sich im Lager bewegen können, sehen wir weiter. Aber ich sage Ihnen gleich: Sie gehen ein unnötiges Risiko ein, indem Sie darauf bestehen, hierzubleiben.«
    »Wieso?«, wollte Jonan wissen. »Was kann

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