Das Gesetz der Balance - chinesisches Gesundheitswissen für ein langes Leben
Schulnote verbessert das Qi, wenn sie zu einer Trotzreaktion führt (»Dem werd’ ich es zeigen.«). Ein Mensch, dessen Qi sich anstacheln lässt, schöpft die Kapazität seines Yang aus – dies zeigt sich in vitalem Leistungsvermögen, das abrufbar zur Verfügung steht.
Reduziert sich die Menge an stimulierbarem Qi – bei einem Akku würden wir in diesem Fall vom Memory-Effekt sprechen – so konstatieren wir einen Qi-Mangel. Bei völliger Entkräftung und Nicht-Ansprechen auf äußere Impulse liegt das tiefer greifende Problem einer Yang-Erkrankung vor.
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Das Qi bewusst steuern
Gesundes Qi ist die Basis für Wohlbefinden und ein langes Leben. Daher wirken Chinesen auf ihr Qi bewusst mit Qigong ein. Dazu nutzen sie die gesamte Bandbreite der Qigong-Methoden, von der Meditation bis zum Kampfsport.
Wörtlich bedeutet Qigong »Arbeit am Qi«. Wer lernt, sein Qi bewusst zu steuern, der vergeudet seine Kräfte nicht, sondern übt einen ökonomischen Einfluss auf seinen Energiehaushalt aus. Es ist wie beim Autofahren: Wenn Sie versuchen, mit möglichst wenig Benzin möglichst weit zu fahren, dann geben Sie genau so viel Gas, wie Ihr Motor effektiv umsetzen kann. Darüber hinaus hilft Qigong, die Lebenskraft Qi organisch zu empfinden. Das ist nichts Mysteriöses, sondern meint einfach das Spüren der eigenen Lebendigkeit. Diese Erfahrung können wir in unser tägliches Leben mitnehmen.
Allerdings gehört das Akzeptieren der eigenen Grenzen mit dazu. Denn das Ideal der bewussten Steuerung des Qi ist nicht, ein Übermensch oder ein überzüchteter Modellathlet zu werden. Vielmehr geht es darum, dem Organismus die »Nahrung« zu geben, die ihm entspricht und die er braucht, um zu funktionieren.
PRIORITÄTSKONFLIKTE
Um auf die richtige Weise zu wirken, benötigt das Qi keinen »Unterricht«. Denn es »weiß« von Haus aus, was für den Organismus gut ist.
So sucht es in den unterschiedlichen Lebens- und Belastungssituationen stets die bestmögliche individuelle Lösung. Im Normalfall versorgt das Qi unseren ganzen Körper mit geügend Kraft und wir sind gesund.
Aber manchmal kommt es zu Prioritätskonflikten. Dann wird das Qi an einer Stelle übermäßig gebunden und kann daher andere Bereiche nicht mehr in ausreichendem Maße durchströmen.
Stellen Sie sich vor, ein körperlich untrainierter Mensch setzt sich einer intensiven Akutbelastung aus – einer Bergtour beispielsweise –, möglicherweise sogar im Stadium einer leichten Erkältung. Nun wird der Qi-Fluss an verschiedenen Stellen mehr als sonst gebraucht: in den Muskeln, im Herzen und zur Abwehr der Erkältung. Diesen erhöhten Bedarf der anfälligen Bereiche kann er aber nicht abdecken.
So wird er entweder die geforderte Muskulatur oder die Immunkräfte oder das Herz-Kreislauf-System vernachlässigen müssen. Die Folge sind Versorgungsprobleme: Entweder lässt die Kraft nach oder der Kreislauf versagt oder der Infekt verschlimmert sich.
DAS QI STÄRKEN DURCH ESSEN
Am besten ist es natürlich, wenn ein solcher Konflikt gar nicht erst auftritt. Um Qi-Störungen vorzubeugen und Ihre Gesundheit zu erhalten, können Sie vieles selbst tun. Denn körperliches Training, Bewegung, Ernährung und Lebensführung – das alles beeinflusst das Qi.
Die Nahrung z. B. gilt als eine Form oder eine Manifestation des Qi. Durch das Essen nehmen Sie neues Qi auf, sprich: Aus der Yang-Kapazität wird frisches Qi mobilisiert.
Inwieweit Sie Ihre Qi-Qualität verbessern, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Die Güte der Nahrungsmittel ist wichtig, ebenso eine nicht zu einseitige Kost. Aber auch die Art und Weise, wie wir essen, spielt eine große Rolle. So ist es z. B. besser, sich für das Essen wirklich Zeit und Muße zu gönnen, als in einer kurzen Pause schnell etwas hinunterzuschlingen oder sich beim Essen vom Fernsehprogramm berieseln zu lassen (lesen Sie zum Thema Essen auch das Kapitel 6).
DAS QI STÄRKEN DURCH ATMUNG
Auch Licht und Luft stärken das Qi. Beim Einatmen gelangt frisches Qi in Ihren Körper, beim Ausatmen geben Sie verbrauchtes Qi ab.
Insofern trägt eine tiefe Atmung viel zu Ihrer Gesundheit bei. Gehen Sie daher häufig an die frische Luft und bewegen Sie sich regelmäßig.
Das stärkt Ihre Atmung und damit auch Ihr Qi. Am besten machen Sie in den frühen Morgenstunden Qigong-Übungen. Die Kombination von frischer, klarer Luft und Morgensonne ist ein Kraftpaket für Seele und Körper.
HETEROPATHISCHES QI
Der größte Gegner für das
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