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Das Gesetz der Balance - chinesisches Gesundheitswissen für ein langes Leben

Das Gesetz der Balance - chinesisches Gesundheitswissen für ein langes Leben

Titel: Das Gesetz der Balance - chinesisches Gesundheitswissen für ein langes Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gräfe und Unzer
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des Buches von Dr. Maoshong Ni gibt die Quintessenz dieses Buches wieder: »Gesundheit und Wohlbefinden könnt Ihr nur erlangen, wenn Ihr Eure Energie nicht vergeudet und den Fluss von Qi und Blut konstant haltet, wenn Ihr Euch den jahreszeitlichen Veränderungen und den jährlichen makrokosmischen Einflüssen anpasst und vorbeugend Euer Selbst nährt.« (Siehe Bücher > .)
    Dabei hatten die Daoisten – der Daoismus ist die ursprüngliche chinesische Religion und Huangdi gilt als einer ihrer Ahnherren – einen weit höheren Anspruch als der moderne Mensch des Westens. Heutzutage wünschen wir uns, jung zu bleiben, das Rentenalter in gutem Zustand zu erreichen und dann genießen zu können. Wir nehmen die hierzu notwendigen Reparaturen am Körper in Kauf, von den Zähnen bis zum Hüftgelenk, von den Augen bis zur Prostata. Auftretende Krankheiten werden entweder operativ repariert oder durch langfristige Medikamenteneinnahme kompensiert. Der rüstige Rentner, der inzwischen auch eine interessante wirtschaftliche Zielgruppe darstellt, reist, spielt Golf oder vertändelt auf andere Weise seine verbleibende Lebenszeit.
    Ziel der Daoisten hingegen war die Überwindung der physischen Grenzen und die Erlangung von Unsterblichkeit.
    KOMMUNIKATION MIT DEM QI
    In modernen chinesischen Action-Filmen werden Daoisten als allmächtige Wesen dargestellt, die durch die Lüfte fliegen, unbesiegbar mit dem Schwert umgehen und überirdische Kräfte zur Verfügung haben. Diese Überzeichnung von äußerer Macht entspricht vielleicht dem Allmachtsanspruch moderner Menschen, dem echten Daoisten ging es hingegen um den vollkommenen Einklang des Menschen mit der Natur, der durch Meditation, körperliches Training und Askese erreicht werden sollte. Das »Selbst zu nähren« war somit ein Erkenntnisweg und Unsterblichkeit nicht so sehr auf den derzeitigen Leib gerichtet, sondern auf die Verschmelzung von Körper, Geist und Seele mit dem Kosmos, die zu einem Weiterleben des unsterblichen Wesens führen soll.
    Aus unserer modernen Sicht finden wir darin eine Art von ursprünglichem ökologischem Denken, da ein mit seiner Umwelt korrespondierender Organismus selbstverständlich Rücksicht auf die Natur nimmt, um von einer gestörten Natur nicht selbst negativ beeinflusst zu werden. Die ständige Aufnahme von Qi (siehe Kapitel 3) erfolgt schließlich aus der Natur und hält das Leben aufrecht – der Tod ist nichts anderes als das Ende der Kommunikation mit dem Qi. Genau diese Kommunikation, beginnend von der Aufnahme bis zur Verarbeitung im Körper, ist Gegenstand der Qi-Übungen des Qigong. Durch langsame Bewegungen in konzentrierter Atmosphäre wird »das Qi geführt«, d. h. bewusst geleitet und gesteuert. Durch die Ökonomie von Atmung, Bewegung und Geist werden Kräfte der Gesunderhaltung geweckt und gefördert.
    DIE WIRKUNG VON QI
    Zahlreiche medizinische Untersuchungen bestätigen die positiven Effekte, die durch Qigong erreicht werden können – etwa bei hohem Blutdruck, Fibromyalgie, Migräne, Cholesterinerhöhung, Asthma bronchiale, Schmerzsyndromen, Schlafstörungen, Parkinson und diversen anderen Erkrankungen. Anwendungserfolge werden auch bei verhaltensgestörten Jugendlichen, körperbehinderten und autistisch gestörten Menschen beschrieben. Bei Depressionen wird besonders der stimmungsaufhellende Effekt deutlich, der auch zur Krankheitsbewältigung chronischer Erkrankungen hilfreich ist: Viele Untersuchungen belegen, dass Tumorpatienten durch das Praktizieren von Qigong Lebensmut und Autonomie zurückgewinnen und dass sich dadurch die Überlebenschancen eindeutig verbessern lassen.
    DIE VERBREITUNG VON QIGONG
    Nicht nur in unserer Klinik, sondern auch in vielen konventionellen Reha-Kliniken werden mittlerweile Qigong-Kurse angeboten. Im Therapiebereich hat Qigong damit früher häufiger verwendete Verfahren wie das autogene Training eindeutig überholt und sich flächendeckend in Deutschland ausgebreitet. Der größte Vorteil für den Patienten – neben der Wirkung von Qigong – liegt dabei in der Unabhängigkeit: Qigong zu praktizieren kostet nichts, es lässt sich jederzeit ohne fremde Hilfe anwenden und stellt jedes Mal einen unmittelbaren Impuls zur Regulation des Organismus dar.
    Man muss jedoch nicht krank sein, um von Qigong zu profitieren – im Gegenteil. Die positive Wirkung auf das Allgemeinbefinden haben inzwischen so viele Menschen erlebt, dass Qigong mittlerweile in fast jeder Volkshochschule angeboten wird.

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