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Das Gesetz der Knochen: Thriller (German Edition)

Das Gesetz der Knochen: Thriller (German Edition)

Titel: Das Gesetz der Knochen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Connor
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Ich sagte ja, dass es nur so eine Ahnung ist. Außerdem fiel mir auf, dass die Entführer gar nicht wirklich erwarteten, dass ich ihnen alle gewünschten Beweismittel aushändigen würde, sie haben das nicht einmal von mir gefordert. Andererseits war bei einer solchen Bedrohung ja wohl zu erwarten, dass ich das Museum für einige Tage schließen würde. Auf diese Weise könnten sie sich alles, was sie wollen, problemlos besorgen – vor allem, wenn sie den Leiter der Sicherheitswache auf ihrer Seite haben.«
    »Okay, allmählich kann ich deiner Vermutung etwas abgewinnen«, sagte David. »Was aber, wenn du dich über ihn getäuscht hast?«
    »Dann werde ich mich in aller Form entschuldigen, und wir werden zumindest das Museum nach Brandsätzen abgesucht haben.«
    David lachte. »Ich rede mit Garnett und kümmere mich um die Einzelheiten.«
    »Danke. Ich muss jetzt Vanessa Van Ross über die Geschehnisse hier informieren.«
    David hob die Augenbrauen. »Warum das denn?«
    »Ich halte sie immer über alles auf dem Laufenden, was das Museum angeht. Die Leute denken, dass ich gegenüber niemandem verantwortlich bin, aber ihr gegenüber fühle ich mich verantwortlich.«
    Diane ging mit David zurück ins Museum. Auf dem ganzen Weg musste er niesen. Diane fühlte sich richtiggehend befreit, weil sie über ihren Verdacht hatte reden können.

    Diane fuhr zu Vanessa Van Ross’ Haus hinüber. Vanessa lebte im ältesten Viertel von Rosewood, wo manche Bäume sogar älter waren, als ihre 114-jährige Großmutter geworden war. Ihre riesige Villa lag am Ende einer langen, von Bäumen gesäumten, kurvigen Auffahrt.
    Diane drückte auf die Klingel und wartete. Das Gebäude war so gut isoliert, dass sie keine Schritte hörte, bis Mrs. Hartefeld, die Haushälterin, die Tür öffnete. Sie arbeitete bereits so viele Jahre für Vanessa, dass sie fast zu einem Teil des Hauses geworden war. Sie war eine große, sich stets kerzengerade haltende Frau, die einen dunkelgrauen Hosenanzug trug, der zu ihren Haaren und Augen passte. Diane dachte immer, dass diese moderne Aufmachung ihr irgendwie nicht entsprach. Zu ihrer physischen Erscheinung hätte sie eher viktorianische Kleidung tragen sollen. Trotz ihres mürrischen Gesichts war sie eine freundliche, immer gut gelaunte Person mit einem gesunden Sinn für Humor. Sie führte Diane in den Salon, einen in provenzalischem Stil weiß und golden eingerichteten Raum, in dem man den Eindruck bekommen konnte, auf das Erscheinen der Königin zu warten. Vielleicht stimmte das ja auch.
    »Dr. Fallon, ich wollte Ihnen noch dafür danken, dass Sie meine Enkelinnen persönlich durchs Museum geführt haben. Sie fühlten sich als etwas ganz Besonderes. Sie sprechen immer noch davon.«
    »Das habe ich gerne getan. Es freut mich, dass es ihnen Spaß gemacht hat.«
    »Ich werde Mrs. Van Ross holen. Sie wird entzückt sein, Sie zu sehen. Darf ich Ihnen etwas zum Trinken bringen – Kaffee, Tee, Sodawasser?«
    »Nein danke, Mrs. Hartefeld.«
    Diane ging zum Kamin und betrachtete ein Porträt von Milo Lorenzo, der auf sie herabschaute. Seine Hand ruhte auf dem Sockel einer ionischen Säule. Sie spürte seine Missbilligung und fühlte sich schuldig.
    »Diane, meine Liebe. Was für eine Überraschung«, begrüßte sie Vanessa Van Ross.
    »Es tut mir leid, dass ich nicht vorher angerufen habe, aber ich habe Angst, dass meine Telefone abgehört werden.«
    Vanessa runzelte die Stirn. »Setzen Sie sich und erzählen Sie.«
    Diane setzte sich auf einen weißen Seidenstuhl und hoffte, dass ihr Hosenboden nicht noch von ihrem Kellererlebnis schmutzig war.
    Sie erzählte Vanessa von der Entführung, den Drohungen, dem Leidensweg ihrer Mutter und wie die beiden Verbrecher sich damit gebrüstet hatten – und auch, was sie von ihr wollten. Sie hatte eigentlich erwartet, dass Vanessa jetzt wie alle anderen zuvor mit offenem Mund ihre Überraschung ausdrücken würde und sie dann tadeln würde, weil sie es so weit hatte kommen lassen.
    Nichts dergleichen geschah. Vanessa saß ganz still in ihrem weißen und goldenen Salon und schaute auf Milos Porträt.
    »Was werden Sie jetzt unternehmen?«, fragte sie dann.
    Diane berichtete von ihrem Verdacht gegen Emery und von ihrem Plan. Vanessa hörte aufmerksam zu. Am Ende platzte es aus Diane heraus: »Wenn Sie wollen, dass ich von meinem Posten zurücktreten soll, werde ich das tun … oder ich werde meine Arbeit für das Kriminallabor einstellen.« Sie fühlte sich plötzlich

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