Das Gesetz der Knochen: Thriller (German Edition)
aufhören solle und dass ich auf seine Kaninchen verzichte, wenn er sich dann besser fühlt.«
»Was sagt Ihre Anruferkennung?«
»Keine Angaben. Ich hoffe, dass er noch einmal zu nachtschlafender Zeit anruft. Dann erzähle ich ihm, dass ich meine Meinung geändert habe und mich auf das Kaninchenragout freue.« MacGregor kicherte.
»Was für eine Stimme hatte er?«, fragte Diane. Sie schaute Neva und David finster an, die sie aufmerksam beobachteten. Diese Anrufe schienen immer weniger ein dummer Witz zu sein.
»Eine ganz hohe, wie bei einem Mädchen, aber man konnte doch erkennen, dass es ein Mann war.«
»Wo sind Sie gerade?«
»Bei der Arbeit. Im Eisenwarenladen meines Vaters.«
»Könnten Sie eine Zeitlang bei Ihren Eltern wohnen?«
»Warum?«
»Mike bekommt die gleichen Anrufe. Beim letzten Mal bezeichnete er Neva als hübsches, kleines Kaninchen.«
»O Scheiße, ist der Kerl tatsächlich ein echter Irrer?« MacGregors Stimme ging einige Dezibel nach oben, und Diane musste das Handy ein Stück vom Ohr weghalten.
»Das weiß ich nicht genau. Ich kann Ihnen keine Einzelheiten mitteilen, Mac, aber hier geht etwas wirklich Ernstes vor. Warum bleiben Sie nicht ein paar Tage bei Ihren Eltern oder bei Ihrem Cousin?«
»Ach, Sie haben das wahrscheinlich noch gar nicht mitbekommen: Der Wohnwagen meines Cousins ist abgebrannt.«
Diane schaute David und Neva mit vor Schreck geweiteten Augen an. »Mac, so etwas hatte ich gemeint, als ich Sie fragte, ob in letzter Zeit etwas Ungewöhnliches vorgefallen sei«, sagte sie. Dianes Herz schlug schneller, es war, als hätte sie eine Gefahr erkannt, von der sie zuvor nichts gewusst hatte.
»Ich habe im Moment nicht daran gedacht. Niemand wurde verletzt, nur der Wohnwagen ist hinüber. Das Problem ist nur, dass jetzt mein Cousin samt Frau und Kindern bei meinen Eltern wohnen, also ist es da schon etwas voll. Ehrlich gesagt, gehe ich den anderen auch auf die Nerven, wenn Sie wissen, was ich meine.«
Diane wusste das sehr wohl. »Können Sie irgendwo anders unterkommen?«
»Sie meinen das todernst, nicht wahr?«
David gab Diane ein Zeichen, dass sie ihm das Handy geben solle.
»Hallo, Mac, ich bin David Goldstein. Ich arbeite mit Jin und Diane zusammen im Kriminallabor. Mike wohnt gerade bei mir, und Sie könnten auch dort bleiben, bis wir das Ganze aufgeklärt haben.« Er hörte eine Weile lang schweigend zu. »Da besteht keine Gefahr. Ich bin auf meine Art paranoid und habe mir eine stahlverstärkte Eingangstür mit vier verschiedenen Schlössern in meine Wohnung einbauen lassen. Außerdem sind meine Fenster vergittert.« Danach kam er offensichtlich eine ganze Weile nicht mehr zu Wort. »Gut. Warum kommen Sie nicht ins Museum und ich erkläre Ihnen, wie Sie zu meiner Wohnung gelangen? Fragen Sie einfach am Empfang nach Diane.«
David beendete das Gespräch und rieb sich mit dem kleinen Finger das Ohr. »Dieser Bursche macht wirklich eine Menge Lärm.«
»Bekommt er die gleichen Anrufe wie Mike?«, fragte Neva.
»Ja«, sagte Diane. Sie kniff die Augen zusammen und zwickte sich in den Nasenrücken. »Irgendwie passt das Ganze nicht zusammen. Die Drohungen gegen das Museum, die ich bekommen habe, sind in Inhalt und Ton völlig verschieden von diesen seltsamen Drohungen des Nahrungsketten-Typs oder wie immer wir ihn bezeichnen wollen.« Sie schüttelte den Kopf. »Aber MacGregor hat auch erzählt, dass der Wohnwagen seines Cousins verbrannt ist. Seinem Cousin gehört das Land, auf dem die Höhle liegt. Stand das auch in der Zeitung?«
Neva nickte.
»Ich muss Jin erreichen. Hat jemand von ihm gehört, seit er sich nach Atlanta aufgemacht hat?« Jin war ja auch in der Höhle gewesen.
»Nein«, sagte David. Er wählte Jins Handynummer. »Jin, hier ist David. Rufe so schnell wie möglich das Labor an.« Er schüttelte den Kopf. »Ich habe nur seinen Anrufbeantworter erreicht.«
»Wir müssen ihn unbedingt finden«, sagte Diane. »Ruft das DNS-Labor an. Wenn ihr ihn nicht auftreiben könnt, lasst es mich bitte wissen. Kendel hat eine Versammlung der Museumsmitarbeiter anberaumt. Ich muss jetzt dorthin, um sie alle heimzuschicken.«
Diane traf sich mit ihren Mitarbeitern im Vortragssaal im ersten Stock des Museums. Als alle versammelt waren, teilte sie ihnen mit, dass sie das Museum übers Wochenende schließen werde, um in dieser Zeit dringende Reparaturen an der Klimaanlage und den wichtigen Umweltkontrollsystemen durchführen zu lassen. Tatsächlich war das eine
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