Das Gesetz der Knochen: Thriller (German Edition)
Ordnung.«
»Ich glaube, seine Einstellung zu Käfern wird sich grundlegend ändern. Meine Sekretärin backt ihm gerade einen Kuchen, der die Form eines Käfers hat. Rache ist eben doch süß.«
»Oh, noch etwas: Wie alt war Flora genau?« Diane hatte sie aufgrund ihrer Knochen auf siebzig bis achtzig geschätzt.
»Sie war siebenundsiebzig.«
»Wissen Sie, wo sie als kleines Mädchen gelebt hat?«
»Keine Ahnung. Ich schau, ob ich das herausfinden kann.«
»Danke.«
Diane saß da und dachte darüber nach, was ihr der Sheriff erzählt hatte. Sie führte einige Berechnungen auf ihrem Notizblock durch. Sie war sich fast sicher, dass die vierzehnjährige Flora Martin im Jahr 1942 etwas gesehen hatte, das mit dem versenkten Plymouth zu tun hatte. Aus diesem Grund hatte ihr Urenkel Donnie zusammen mit dem Gerätetaucher im Baggersee nach diesem Auto gesucht. Wahrscheinlich war also dieses »Familienerbe« Floras Wissen über die Geschehnisse in den vierziger Jahren und wahrscheinlich sollte Donnie dieses Wissen durch Erpressung zu Geld machen. Es gab allerdings auch noch eine andere Möglichkeit: Am Boden des Sees lag etwas sehr Wertvolles, das er dann hob und das ihm sein Mörder später abnahm.
Bevor Diane ihr Büro verließ, wählte sie Mikes Nummer. Sie wollte schon wieder auflegen, als er schließlich doch völlig außer Atem abhob.
»Neva?«, fragte er.
»Nein. Ich bin es, Diane.«
»Hey, Doc. Wie geht’s?«
»Gut. Sie müssen mir einen Gefallen tun.«
»Kein Problem.«
»Seien Sie nicht so vorschnell. Sie werden das nicht besonders mögen.«
»Ich mache es trotzdem.«
Diane musste über den Eifer lächeln, mit dem er ihr einen Gefallen tun wollte. »Wir haben MacGregor angerufen. Er hat die gleichen verrückten Telefonanrufe über Kaninchen und die Nahrungskette bekommen wie Sie.«
»Sie machen Witze. Was halten Sie davon?«
»Ich glaube, dass es etwas mit der Höhle zu tun hat, aber ich habe keine Ahnung, was. Es ist einfach nur so viel passiert, seitdem wir diese Leiche in der Höhle gefunden haben.« Sie machte eine kleine Pause und atmete einmal tief durch. »Der Wohnwagen von MacGregors Cousin ist abgebrannt.«
»Verdammt. Wurde jemand verletzt? Meinen Sie, dass könnte etwas mit diesen Anrufen zu tun haben?«
»Verletzt wurde niemand, aber sie haben wohl alles verloren. Ich weiß nicht, ob das mit den Anrufen zusammenhängt, aber ich habe MacGregor gebeten, einige Tage in Davids Apartment zu wohnen.«
»O-ookay.« Mike klang jetzt viel vorsichtiger.
»Ich habe ihm erzählt, dass Sie im Moment auch dort übernachten. Ich weiß, dass war ein wenig vermessen von mir.«
»Kein Problem. Ist schon okay. Ist Neva bei Frank?«
»Sie hat sich wie alle anderen Mitglieder unseres Teams entschlossen, im Museum zu bleiben. Die übrigen Mitarbeiter habe ich bis nächste Woche heimgeschickt.«
Am anderen Ende der Leitung herrschte einen Moment Schweigen. »Sehen Sie, Doc, ich muss wissen, ob Neva in Gefahr schwebt. Dann sollte ich bei ihr sein.«
»Neva ist Polizeibeamtin und Kriminalistin. Sie macht einfach ihren Job. Ihr wird nichts passieren. Eine ganze Armee von Sicherheitsleuten passt hier auf uns auf.«
»Erwarten Sie einen Überfall oder so etwas? Was zum Teufel geht hier eigentlich vor?«
Diane konnte den Frust in Mikes Stimme hören. Sie war versucht, sich ihm anzuvertrauen, aber dann hielt sie es doch für besser, wenn möglichst wenig Menschen wussten, was sie vorhatten. »Mike, Sie müssen mir einfach vertrauen.«
»Das tue ich ja, Doc, aber das Ganze klingt so, als ob auch ich darin verwickelt wäre.«
»Das sind Sie auch, ich will Ihnen nichts vormachen. Aber ich möchte einfach nur Sie und Mac aus der Schusslinie bringen. Bitte, Mike, vertrauen Sie mir.«
»Wenn das so ist …«
»Vielen Dank.«
»Frank oder David werden Sie abholen. Ich weiß, dass Davids Apartment eine regelrechte Festung ist. Er neigt zur Paranoia.«
»Das klingt nach einem aufregenden Abend. Ich nehme mir einige Bücher und DVDs mit. Er hat doch einen Player, oder?«
»Aber sicher. Ich bin mir sicher, dass es Ihnen und Mac nicht langweilig werden wird.«
»Sie wissen, dass das alles ziemlich verrückt ist, oder?«
»Das weiß ich. Versuchen Sie einfach, das Beste daraus zu machen.«
Das Museum leerte sich allmählich. Der Restaurantbesitzer war gar nicht glücklich, als ihm Diane erzählte, er müsse während zwei seiner umsatzstärksten Tage dichtmachen. Glücklicherweise sah der Vertrag mit ihm
Weitere Kostenlose Bücher