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Das Gesetz der Knochen: Thriller (German Edition)

Das Gesetz der Knochen: Thriller (German Edition)

Titel: Das Gesetz der Knochen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Connor
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»Du hättest nicht alle unsere Bilder mitbringen sollen.«
    »Ich hatte nicht die Zeit, sie vorher durchzusehen.«
    Lydia griff nach einer großen Porträtaufnahme ihrer Großmutter. Eine Ecke war angesengt.
    »Mein Daddy versuchte, die Bilder zu verbrennen«, sagte Earl Southwell, »aber Großmutter – Mamas Mutter – holte sie wieder aus dem Feuer heraus.«
    »Haben Sie irgendwelche Zahnarztunterlagen oder Röntgenbilder von ihr?«
    »Nein. Das ist doch alles schon vor so langer Zeit passiert«, sagte Lydia. »Ich glaube nicht, dass die damals schon so etwas hatten.«
    Diane schaute das Foto genauer an, auf dem eine Frau in die Kamera lächelte. Sie hatte tatsächlich große Ähnlichkeit mit Nevas Zeichnung von Plymouth X.
    »Können Sie mir etwas über sie erzählen?«, fragte Diane. »Was ist mit ihr passiert?«
    »Wir dachten, sie hätte uns verlassen«, sagte Mr. Southwell. »Ich war damals ja noch ganz klein, erst fünf Jahre alt. Mein Daddy arbeitete in Atlanta und kam nur an den Wochenenden heim. Damals dauerte eine Fahrt dorthin ja noch recht lange. Mama war eine hübsche Frau und für damalige Verhältnisse ganz schön keck, wenn Sie verstehen, was ich meine.«
    Er machte eine Pause und nahm einen tiefen Schluck aus der Coladose. »Mein Daddy war ganz schön wütend. Daran erinnere ich mich noch gut. Er wollte alles verbrennen, das irgendwas mit Mama zu tun hatte.«
    »Warum glaubte er, dass sie ihn verlassen hätte?«
    »Man erzählte sich, sie sei mit Dale Wayne Russell durchgebrannt«, antwortete er. »Dieser Name war in unserer Familie von da an tabu. Die beiden verschwanden einfach zusammen. Mama verließ meinen Daddy und mich, als ich noch ganz klein war, und Dale verließ seine Freundin.« Mr. Southwell schwieg eine ganze Weile. »Sie glauben, sie war die ganzen Jahre bereits tot?«
    Lydia Southwells Augen füllten sich mit Tränen. »Großvater war seitdem ein verbitterter Mann – so wie Daddy.« Sie schaute ihren Vater beinahe vorwurfsvoll an. Dann wandte sie sich wieder an Diane. »Können Sie uns sagen, ob es sich wirklich um sie handelt?«
    Diane nickte.
    »Jetzt gleich? Können wir das jetzt gleich erfahren? Bitte, wir müssen das einfach wissen.«
    »Kommen Sie mit.« Diane half Lydia, ihre Fotos einzusammeln, und führte sie ins Büro ihres Osteologielabors.
    Als sie durch das Museum gingen, drang Diane ein unangenehmer Geruch in die Nase. Er war nicht sehr stark, aber irgendwie abgestanden und faulig, wie von verwesendem Körpergewebe. Das wird doch nicht diese verdammte Schlange sein, die irgendwo hineingekrochen und dann gestorben ist . Vielleicht war es auch etwas in einem Abfallkorb. Sie würde den Reinigungsdienst bitten, sich darum zu kümmern.
    »Großmutter arbeitete wirklich hart«, sagte Lydia. »Meine Urgroßmutter hat mir erzählt, dass Großmutter in diesem Diner kellnerte, Wäsche wusch und Näharbeiten erledigte, um Daddy ein besseres Leben bieten zu können. Urgroßmutter hat nie geglaubt, dass sie fortgelaufen ist und ihn einfach so im Stich gelassen hat.«
    »Bleiben Sie hier sitzen. Ich bin gleich zurück«, sagte Diane. An der Tür machte sie plötzlich Halt. »Näharbeiten? Hatten Sie einen Verwandten im Militär, vielleicht einen Nachschuboffizier?«
    Sie schauten sie verwundert an. »Ihr Daddy war Nachschuboffizier in der Armee.«
    »Danke«, sagte Diane und lächelte. »Bitte warten Sie hier. Es wird nicht lange dauern.«
    Diane eilte ins Kriminallabor. David, Jin und Neva packten gerade alle Tatortspuren zusammen, um sie im »Gewölbe« des Archivs zu deponieren und sie dadurch aus der Gefahrenzone zu bringen.
    »Wir haben vielleicht jemanden, der Plymouth X kennt.«
    »Schon?«, fragte David erstaunt.
    Diane zeigte ihnen das Foto von Jewel Southwell.
    »Mensch, Neva, du hast sie ganz genau getroffen«, sagte Jin.
    »Ich habe mir ihr Kleid angeschaut«, sagte Neva. »Wie es genäht war und wo die Abnäher waren. Es war handbestickt und so gemacht, dass es ihr ausgesprochen gut passte. Da dachte ich mir, dass sie jemand gewesen sein könnte, der direkt in die Kamera schaut und jeden Betrachter anlächelt.«
    »Das war sehr gut, Neva«, sagte Diane. »Sehr einfühlsam.«
    Neva hatte alle Lektionen über Gesichtsrekonstruktionen beherzigt, die Diane ihr erteilt hatte.
    »David, haben wir eine Röntgenaufnahme des Schädels von Plymouth X gemacht?«, fragte Diane.
    »Ja. Ich habe alle Skelette zu Korey gebracht, und er hat sie alle geröntgt.« David ging zu

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