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Das Gesetz der Knochen: Thriller (German Edition)

Das Gesetz der Knochen: Thriller (German Edition)

Titel: Das Gesetz der Knochen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Connor
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Tabletten in den Mund stecken würde, und trank dann einen Schluck Milch. Sie fühlte sich dabei wie ein kleines Kind, das etwas falsch gemacht hat und dies jetzt vor seinem Vater verbergen will.
    »Es hat sich ausgezahlt, dass du in der Verbrechensbekämpfung tätig bist. Du kennst dich wenigstens mit den Tücken unserer Strafjustiz aus. Den armen Alan hat das alles überfordert. Er ist eben Finanzanwalt.«
    Verbrechensbekämpfung: Diane und der Fall der verschwundenen Aspirintabletten, musste sie denken. »Am meisten hat ein Freund von mir dazu beigetragen. Frank Duncan.«
    Ihr Vater runzelte die Stirn. »Woher kenne ich diesen Namen?«
    »Wir haben eine Beziehung.«
    »Oh, ich erinnere mich vage. Ein guter Mann?«
    »Ein sehr guter Mann. Er ist Detective in Atlanta und beschäftigt sich hauptsächlich mit Wirtschaftsverbrechen. Als ich ihm das mit Mutter erzählte, wusste er sofort, was geschehen sein könnte.«
    Ihr Vater sah plötzlich sehr traurig aus. Er starrte in seine Milch, ohne sie zu trinken. »Weißt du«, sagte er schließlich, »irgendwie glaube ich, dass ich daran schuld sein könnte.«
    »Du? Wieso?«
    »In letzter Zeit lief es am Markt nicht so gut. Einige meiner Kunden haben Verluste erlitten. Sie hätten diese Marktschwäche einfach aussitzen sollen … Aber einige von ihnen geben jetzt mir die Schuld.«
    »Ich bezweifle, dass das irgendetwas damit zu tun hat«, sagte Diane, obwohl sie über ein solches Motiv auch schon nachgedacht hatte. »Das wäre eine ziemlich harsche Reaktion auf einen Gewinneinbruch.« Sie nippte an ihrer Milch.
    »Na ja, am Computer zu sitzen und Unheil anzurichten … das ist doch eigentlich eine recht sichere Methode, wenn man jemandem etwas heimzahlen will. Man muss nicht einmal die Wohnung verlassen, man muss sich mit niemandem körperlich anlegen, man drückt nur auf ein paar Tasten und zerstört das Leben eines anderen.«
    »In diesem Fall ist es nicht ganz so einfach. Die Polizei mag es gar nicht, wenn sich jemand in ihr Computersystem einschleicht. Vielleicht gibt es auch eine elektronische Spur, der sie jetzt nachgehen können.«
    »Warum sind sie dann ein solches Risiko eingegangen?« Er schüttelte den Kopf. »Diane, du musst öfter nach Hause kommen. Lerne uns kennen. Und gib uns die Chance, dich wieder besser kennenzulernen.«
    »Ich weiß, Dad, ich verspreche es.« Sie suchte nach einem neuen Thema. »Susan hat mir erzählt, Kayla würde gerne im nächsten Sommer einen Ferienjob im Museum machen.«
    »Ja, das hat sie gesagt. Ich habe bis heute Abend gar nicht begriffen, dass du tatsächlich dieses Museum leitest. Das ist eine anspruchsvolle Arbeit.«
    »Sie ist auch sehr befriedigend. Ich lerne ständig Neues.«
    Auch ihrem Vater waren jetzt die Gesprächsthemen ausgegangen. Er stürzte den Rest seiner Milch in einem Zug hinunter.
    »Ich glaube, wir sollten noch ein wenig schlafen. Vielleicht hilft die Milch. Stell die Gläser einfach auf den Spültisch. Glenda kümmert sich morgen darum.«
    Diane begleitete ihn noch bis zu seiner Schlafzimmertür und ging dann über die Hintertreppe wieder in den ersten Stock hinauf. In ihrem Zimmer schloss sie die Tür ab und stellte dann noch einen Stuhl unter den Griff. Danach vergewisserte sie sich, dass auch das Fenster fest verriegelt war, obwohl sie ja im ersten Stock schlief und bezweifelte, dass Alan überhaupt klettern konnte.
    Sie schlüpfte ins Bett und machte die Nachttischlampe an, damit sie die Fotos von Alan betrachten konnte, die sie mit ihrer Handykamera gemacht hatte. Sie waren zu dunkel. Sie hatte sich das schon gedacht, aber vielleicht konnte man Helligkeit und Kontrast noch verbessern. Was schlechte Fotos anging, vollbrachte David wahre Wunder, obwohl sie sich nicht sicher war, dass ihm dies auch in diesem Fall gelingen würde. Sie schickte sie per E-Mail an ihren Computer im Museum und teilte danach mit einer zweiten E-Mail Jin mit, wo er sie finden konnte. Sie bat ihn nachzuschauen, was er mit ihnen anfangen könne. In einer weiteren E-Mail bat sie David, einmal das Alibi von Alan Delacroix zu überprüfen. Sie hatte sich zu fragen begonnen, ob nicht Alan sie mit dem Messer angegriffen haben könnte. Warum dann aber auch Mike? Vielleicht aus Eifersucht? Aber woher sollte er den überhaupt kennen? Hatte Alan sie etwa heimlich beobachtet?

    Das Tombsberg-Frauengefängnis sah wie ein riesiger Betonbunker mitten im Ödland aus. Umgeben war es von einem Maschendrahtzaun, auf dessen Krone als

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