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Das Gesetz der Knochen: Thriller (German Edition)

Das Gesetz der Knochen: Thriller (German Edition)

Titel: Das Gesetz der Knochen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Connor
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um dessen Licht zu verdecken, und wollte gerade zu wählen beginnen, als sie plötzlich zögerte. Sie wusste ganz instinktiv, dass Alan behaupten würde, dass sie ihn in ihr Zimmer eingeladen habe und dass ihr Vater ihm wahrscheinlich sogar glauben würde. Sie wollte in dieser für ihre Familie so harten Zeit nicht für weitere Aufregung sorgen. Trotzdem hielt sie ihr Handy offen.
    »Diane«, flüsterte Alan in die Dunkelheit hinein.
    Diane sah, wie er sich ihrem Bett näherte und die zerknitterten Laken musterte. Danach beobachtete er ein paar Sekunden lang die geöffnete Badezimmertür. Diane erstarrte. Würde er ihr Versteck entdecken? Glücklicherweise schenkte er dem Schrank keinerlei Beachtung. Er drehte sich um und ging hinüber zu dem Stuhl, auf den sie ihre Kleider geworfen hatte. Er nahm ihr Unterhemd in die Hand und roch daran. Diane machte große Augen und hob ihr Kamerahandy hoch. Während er ihre Unterwäsche wieder zurücklegte und danach das Zimmer verließ, machte sie mehrere Aufnahmen.
    Was um Himmels willen ging hier vor? Diane blieb noch einige Sekunden in ihrem Schrank und wartete, ob er zurückkommen würde. Dann stieg sie heraus und seufzte vor Erleichterung laut auf. Plötzlich musste sie an Vater im Erdgeschoss denken. Was, wenn Alan auch in sein Schlafzimmer eindränge? Hatte er vielleicht irgendwie den Verstand verloren?
    Diane zog ihren Morgenrock an, schaute vorsichtig aus der Tür hinaus und lauschte. Sie hörte ihn die Treppe hinuntergehen und huschte auf Zehenspitzen über die Hintertreppe in den Teil des Erdgeschosses hinunter, wo das Schlafzimmer ihres Vaters lag. Dort lauschte sie erneut nach irgendwelchen Schritten. Es war absolut ruhig. Diane nahm ihren ganzen Mut zusammen und wagte sich in den weiten Flur vor. Hatte da nicht gerade jemand eine Autotür zugeschlagen?
    Dem Geräusch folgend, eilte sie durch die Küche in den Verbindungsgang, der zur Garage führte. Durch ein Fenster am Ende dieses Ganges konnte sie gerade noch einige Lichter erkennen, die wie die Scheinwerfer eines wegfahrenden Autos aussahen. Sie lief zurück ins Wohnzimmer und sah von dort aus Alans Wagen die beleuchtete Zufahrt hinunterfahren.
    »Na ja«, sagte sie zu sich selbst, »das war jetzt aber ganz schön verrückt.«
    »Was ist verrückt, Liebes?«
    Diane wirbelte herum.
    »Dad.«
    So viel zu ihren guten Ohren. Sie hatte ihn überhaupt nicht kommen hören. Er stand in der Tür zum Wohnzimmer und schaute von dort aus ebenfalls aus dem Fenster, wohl weil er wissen wollte, was sie dermaßen erstaunt hatte.
    »Ich habe ein paar Lichter gesehen – wie von einem Auto.«
    »Und von deinem Zimmer aus hast du das nicht gesehen?«
    Es war mehr eine Frage als ein Vorwurf.
    »Nein.«
    Was sollte sie jetzt sagen – Ich bin hier unten, weil ich dich vor Alan beschützen wollte, der verrückt geworden ist?
    »Ich hatte ein bisschen Kopfweh und wollte mir etwas Aspirin holen. Bei dem Fläschchen in meinem Badezimmer ist das Verfallsdatum abgelaufen. Ich dachte, Glenda könnte in der Küche ein paar aufbewahren.«
    »Das könnte sein. Wenn nicht, habe ich ein paar Tabletten in meinem Badezimmer.« Er lächelte. »Autos nutzen manchmal unsere Auffahrt, um umzudrehen. Kein Grund zur Aufregung.«
    Sie folgte ihm in die Küche, wo er aus einem dunklen Eichenschrank ein Fläschchen voller Aspirintabletten holte.
    »Die sind nicht gut; die sind für Kinder. Glenda nimmt wahrscheinlich jeden Tag eine davon. Oh, hier ist noch eine Flasche.«
    Er reichte sie Diane, und sie schüttete sich einige auf die Hand, wobei sie sich fragte, was sie jetzt mit ihnen tun sollte. Sie steckte in der Zwickmühle. Warum hatte sie das überhaupt gesagt? Schluckte sie das Aspirin, würde ihre Wunde wieder zu bluten oder zumindest zu nässen beginnen. Das konnte sie ihrem Vater aber nicht erzählen, deshalb musste ihr etwas anderes einfallen.
    »Vielleicht solltest du einen Apfel essen oder ein Glas Milch trinken. Man sollte die nicht auf nüchternen Magen nehmen«, sagte ihr Vater.
    »Soll ich dir auch etwas Milch bringen?«
    »Das hilft vielleicht. Ich kann auch nicht schlafen.« Er seufzte. »Ich muss immer an deine Mutter an diesem Ort denken.«
    »Ich weiß, Dad. Aber sie ist jetzt sicher, und morgen holen wir sie da raus.«
    Diane holte eine Milchtüte aus dem Kühlschrank und ließ das Aspirin in die Tasche ihres Morgenrocks fallen. Sie goss zwei Gläser Milch ein und stellte sie auf den Küchentisch. Sie tat so, als ob sie die

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