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Das Gesetz der Neun - Goodkind, T: Gesetz der Neun - The Law of Nines

Titel: Das Gesetz der Neun - Goodkind, T: Gesetz der Neun - The Law of Nines Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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durch den dunklen Flur zu der Stelle, wo sich seines Wissens die Küchen befanden, konnte aber nichts erkennen.
    »Sie müssen die Gasleitung geöffnet haben«, meinte er leise zu Jax.
    »Was bedeutet das?«
    Er sah sie an, begriff, dass sie das nicht wissen konnte. Auch merkte er, wie sehr die Drogen ihm zu schaffen machten. Auf dem Weg durch den schwach beleuchteten Raum zu dem Metalldetektor erklärte er es ihr. »Natürliches Gas wird in der Küche benutzt, um in den Öfen und Herden Feuer zu machen. Es ist hochgradig entzündlich. Lässt man es unkontrolliert entweichen, kann es leicht explodieren.«
    »Dann sollten wir augenblicklich von hier verschwinden.«
    »Schon richtig. Nur muss ich vorher noch den Schlüssel holen.«
    Jax umging den Metalldetektor, blieb vor dem Schreibtisch stehen, an dem Doreen normalerweise saß, und wartete, während Alex suchend im Dunkeln umhertappte, bis er den an der Wand stehenden Tisch gefunden hatte. Er strich mit der Hand über die Tischplatte, stieß gegen eine einzelne Plastikschale und langte hinein. Zu seiner Erleichterung lagen seine Schlüssel und sein Taschenmesser noch darin.
    »Hab sie.«
    »Alex!«
    Er wirbelte herum und sah Dwaynes Schattenriss vor dem roten Ausgangslicht, der, einen Gummiknüppel schwingend,
aus dem Dunkel auf ihn zustürzte. Während Alex sich duckte, schnappte sich Jax den am Klemmbrett befestigten Kugelschreiber und riss ihn mit einem Ruck ab.
    Alex hatte sein Ausweichmanöver noch nicht ganz beendet, da stach sie dem Krankenwärter dreimal in rascher Folge in den Hals. Er schrie auf. Seine Hände griffen nach den Stichwunden an seinem Hals. Im selben Moment drehte er sich in ihre Richtung, um auf sie loszugehen. Das war ein Fehler. Noch während er den Gummiknüppel hob, erntete er von Jax noch zwei blitzschnelle Stiche.
    Er kam kaum dazu, einen Schrei auszustoßen, da packte Alex ihn von hinten und verdrehte ihm unter Aufbietung seiner ganzen Körperkraft den Unterkiefer, bis er ein ekelhaftes Krachen von Sehnen und Knochen vernahm. Er ließ den erschlafften Dwayne zu Boden gleiten.
    »Wieso hast du nicht das Messer benutzt?«, fragte er, als sie den blutverschmierten Kugelschreiber fallen ließ.
    Jax schien einem verzweifelten Tränenausbruch nahe. »Meine Finger fühlen sich ganz taub an. Ich kann sie kaum bewegen.« Sie machte eine unbestimmte Handbewegung. »Ich muss es irgendwo da draußen verloren haben.«
    Als er sah, wie sie zusammenzusacken begann, legte er einen Arm um ihre Hüfte. »Schon gut. Sobald wir beim Wagen sind, kannst du dich ausruhen. Sind die Drogen erst abgeklungen, wird es dir wieder besser gehen und du kannst ein wenig schlafen.«
    »Ich weiß nicht, ob ich das schaffe, Alex.«
    »Aber sicher. Ich werde dir helfen.« Er versuchte, mehr Zuversicht zu verströmen, als er selbst empfand.
    Sie blickte zurück zur Tür. »Wenn ich mich recht erinnere, hieß es, Dwayne warte darauf, Yuri hereinzulassen, sobald er zurück ist.«

    Alex nickte. »Ich weiß. Ich hab meine Schlüssel. Machen wir, dass wir verschwinden, bevor Yuri auftaucht. Oder das Gebäude in die Luft fliegt. Wir haben getan, was wir tun konnten.«

41
    Begleitet von nächtlichem Sirenengeheul, scheuchte Alex Jax den Gehweg entlang. Offenbar hielten Dutzende von Einsatzfahrzeugen auf die »Mutter der Rosen«-Anstalt zu. Der rötlichorangefarbene Widerschein der Feuersbrunst wurde von dem niedrigen bedeckten Himmel zurückgeworfen. Durch die Bäume konnte Alex knisternde Säulen heißer gelber Funken inmitten des wabernden, schwarzen Rauches gen Himmel stieben sehen. Von Zeit zu Zeit schlugen gewaltige Flammen bis hinauf in die Wolken.
    Der Lärm der zahllosen Sirenen lockte schlaftrunkene Menschen aus ihren Häusern, die sehen wollten, was passierte. Das Laub wurde angestrahlt von den rot, blau und gelb zuckenden Lichtern der Einsatzfahrzeuge, die in Richtung des »Mutter der Rosen«-Heims rasten. Menschen in Schlafanzügen standen auf ihren Veranden und verfolgten schockiert das Geschehen.
    Eine weitaus größere Zahl von Menschen, Patienten in Pyjamas und Nachthemden, hasteten die Straße hinunter und überholten dabei Alex und Jax. Immer wieder waren die in halsbrecherischem Tempo das Krankenhaus ansteuernden Streifenwagen gezwungen abzubremsen, damit sich das Gedränge teilen konnte. Alex hatte keine Ahnung, wohin all diese Leute liefen. Sie selbst vermutlich ebenso wenig. Sie waren einfach durch und durch verängstigt und wollten nichts als fort. Das

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