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Das Gesetz der Neun - Goodkind, T: Gesetz der Neun - The Law of Nines

Titel: Das Gesetz der Neun - Goodkind, T: Gesetz der Neun - The Law of Nines Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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transportieren, begreifen aber nicht, wie diese Maschinen funktionieren. Ihre Bedeutung erschließt sich nur aus ihrer Allgegenwart. Wir haben Menschen an den Telefonapparaten sprechen sehen und haben eine ungefähre Vorstellung, wozu sie dienen, auch wenn uns ihr genaues Wesen verborgen bleibt. Einmal sahen wir ein rotes Fahrzeug einem Verletzten zu Hilfe kommen. Wir sahen, wie man ihm mithilfe von Schläuchen, Kästen und merkwürdiger Apparate das Leben rettete. Und obwohl wir keine Ahnung hatten, was dort geschah und wie es funktionierte, so begriffen wir doch, dass es dem ähnlich war, was ein Heiler in meiner Welt tut.
    Das Wenige, das wir wissen, beruht größtenteils auf dem Versuch, etwas über die Angehörigen des Geschlechts der Rahl in deiner Welt in Erfahrung zu bringen, um so herauszufinden, worauf es Radell Cain hier abgesehen hat. Dabei haben wir ein wenig über die von euch verwendete Technik gelernt, allerdings ist unser Einblick überaus begrenzt. Es ist, als wollte ein Blinder seine Eindrücke von einem ihm unbekannten Ort wiedergeben.

    Trotz unserer eingeschränkten Möglichkeiten haben wir uns größte Mühe gegeben. Allein die Isolation der Abstammungslinie der Rahls hier hat Jahrzehnte gedauert. Daher weiß ich auch ein wenig über die Lebensgeschichte deines Großvaters, über die Verknüpfung von Technik und eurer Lebensweise. Wir wissen einige wenige, aus dem Zusammenhang gerissene Dinge, aber die Zubereitung von Tee gehört eben nicht dazu.«
    »Mit anderen Worten, was dieser Radell Cain in Ihrer Welt zu tun beabsichtigt, ist dasselbe, als wollte man uns den Einsatz von Technik verbieten?«
    Jax nickte. »Nicht genau dasselbe, aber der Vergleich ist durchaus treffend. Zudem will er den Menschen nicht nur ihre Benutzung verbieten – er will sie gänzlich aus der Welt verbannen, sie vollständig ausmerzen. Er stellt es dar als eine ideale Welt.«
    »Glauben Sie, das wäre tatsächlich so schlimm, wie Sie befürchten?«
    »Einigen ist nur zu bewusst, was das für uns bedeutet, daher sind wir entsetzt.«
    »Wieso?«
    »Stell dir hier ein Leben vor ohne Technik, ohne die Technik, mit der die Gebäude beheizt, Nahrungsmittel im Überfluss hergestellt, eure Lampen zum Leuchten gebracht werden. Wie würde euer Leben aussehen ohne Telefonapparate, Lastwagen, ohne Medizin und Heilmittel, ohne die Möglichkeit, die Menschen in den Städten mit Lebensmitteln und Dienstleistungen zu versorgen?
    Stell dir vor, die Menschen in den Städten wären jeglicher Technik beraubt, Technik, die sie jeden Tag zum Überleben benötigen. Stell dir vor, jeder müsste selbst einen Weg finden, Nahrungsmittel anzubauen, haltbar zu machen, sicher zu lagern.«
    »Die Menschen sind erfinderisch«, meinte Alex achselzuckend.
»Es wäre sicher schwierig, aber ich denke, irgendwie würden sie damit schon zurechtkommen.«
    »Zurechtkommen? Stell dir vor, wie deine Welt morgen aussehen würde, wenn sie schlagartig eurer Technik beraubt wäre – ohne Telefonapparate, ohne Computer, ohne eine Möglichkeit, irgendwelche Informationen zu bekommen. Spiel es in Gedanken durch, Alex.
    Ohne Technik würde deine Gesellschaft innerhalb weniger Tage auseinanderfallen. Jeder wäre auf sich gestellt. In der einen Stadt wüsste man nicht, was man in der anderen tut oder ob die Menschen dort überhaupt noch lebten. Es gäbe weder Flugzeuge noch Autos oder sonst etwas. Reisen wäre unmöglich, es sei denn zu Fuß. Hast du eine Vorstellung, wie lange es dauert, auch nur wenige Dutzend Meilen zu Fuß zurückzulegen? Eine Entfernung, für die man im Auto nur kurze Zeit benötigt, würde zu einem beschwerlichen Fußmarsch von mehreren Tagen.
    Niemand wüsste, wie es seiner weit verstreuten Verwandtschaft erginge, niemand wüsste, was aus der Regierung geworden wäre. Es gäbe keinerlei Informationen – über nichts. Jeder, buchstäblich jeder, säße im Dunkeln, im übertragenen wie im wörtlichen Sinn – ohne Telefon, ohne Elektrogeräte, ohne Wärme, ohne eine Möglichkeit, Hilfe herbeizurufen. Stille würde sich über deine Welt senken.
    Nicht lange, und die Lebensmittelvorräte würden zu verrotten beginnen und zur Neige gehen. Wie lange würde es wohl dauern, bis plündernde Banden umherziehen und sich einfach nehmen würden, was immer sie begehrten? Wer würde sie aufhalten? Woher wüsste die Polizei, wann und wo ein Verbrechen begangen worden wäre? Wie sollte ein Hilferuf sie erreichen? Wie kämen sie an ihren Einsatzort? Recht und

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