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Das Gesetz von Ta-Shima: Roman (German Edition)

Das Gesetz von Ta-Shima: Roman (German Edition)

Titel: Das Gesetz von Ta-Shima: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adriana Lorusso
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Spezialkräfte beherrscht ...«
    »Was ist die unitaristische Religion?«, fragte einer der drei Sazdo Adaï.
    Es war ein wenig merkwürdig, mitten im Rat eine männliche Stimme zu hören.
    »Sie wurde nach dem Krieg begründet und umfasst alle religiösen Prinzipien der menschlichen Welten mit mehr oder weniger identischen Gebräuchen und Zeremonien.«
    »Ich würde gern wissen, ob es sich dabei um eine richtige Religion handelt«, erkundigte sich eine sehr betagte Frau. »Ich habe in der Schule in einem alten Geschichtsbuch darüber gelesen, aber das ist schon sehr lange her ...«
    Suvaïdar versuchte es zu erklären, aber es gelang ihr nicht, und so verstummte sie entmutigt. Für manchen Sachverhalt, die sie zu erklären versuchte, gab es in ihrer Sprache einfach nicht die richtigen Worte. Außerdem war sie in diesen Fragen keine Expertin. Aus Neugier hatte sie auf Wahie einmal einen Tempel besucht, aber es war ihr nicht gelungen, den Sinn der Gesten und Worte zu verstehen.
    »Und was muss man sich unter den Spezialkräften vorstellen?«,fragte Aysha Van Voss, Saz Adaï eines Clans, der seinen Hauptsitz in Gorival hatte.
    »Das ist eine Geheimarmee, die im Dienste der Regierung steht. Doch mittlerweile ist daraus ein Staat im Staate geworden, dessen Ziele und Zweck nach außen hin untadelig sind. Aber wer es mit ihnen zu tun bekommt, nimmt gewissermaßen mit verbundenen Augen an einem Schachturnier teil, in dem ein Spieler eine Figur einzig und allein aus dem Grund zieht, den Gegner in die Irre zu führen und nicht, weil dieser Zug klug wäre.«
    Die Saz Adaï schauten sie mit ihren ausdruckslosen Augen an, und Suvaïdar fragte sich, ob sie ihr aufmerksam folgten oder der Meinung waren, all diese Dummheiten über die fremden Welten würden sie nicht im Geringsten betreffen.
    »Ich bedaure, nicht präziser sein zu können. Persönlich glaube ich, wir sollten all unsere Hoffnung darauf setzen, dass sie unseren Planeten auch weiterhin als bedeutungslos betrachten. Gewissermaßen als Kuriosität für ihre Holovid-Programme. Sollten sie uns ernst nehmen, könnten sie auf die Idee kommen, uns ihre Raumschiffe zu schicken, gegen die wir keinerlei Verteidigungsmöglichkeiten besitzen.«
    »Und nun?«, fragte eine Stimme. »Müssen wir das ins Auge fassen, was Eronoda Bur to Sevastek uns nahegelegt hat? Dass wir uns ebenfalls der Föderation anschließen sollten?«
    »Warum sollte das schlecht für uns sein?«, intervenierte Eronoda, eine junge, sehr schöne Frau mit großen, ausdrucksvollen Augen und vollen Lippen. »Mein Clan ist damit reich geworden, dass er mit Gewürzen und Daïbanfaser Handel treibt. Wenn wir uns der Föderation anschließen würden, könnten wir den Handel ausweiten und uns all die elektronischen Geräte besorgen, die wir wollen.«
    »Wie ihr wisst«, fuhr Suvaïdar fort, »hat die Föderation niemals das Verbot genetischer Versuche abgeschafft. Doch es gibt da eine Kleinigkeit, über die ihr vielleicht nicht Bescheid wisst. Nachdem die Bewohner von Landsend ihren Religionskrieg gegen all jene geführt hatten, die sie als Mutanten oder Schimären bezeichneten – eine Abscheulichkeit für ihre Götter –, eröffneten sie jedesMal, wenn sie einen Planeten erobert hatten, eine gnadenlose Jagd auf alle genetisch modifizierten Organismen, Pflanzen und Tiere, um sie zu vernichten. Dieser Fanatismus war übrigens einer der Gründe dafür, dass sie den Krieg verloren, den sie angezettelt hatten. Statt ihre militärischen Kräfte im Kampf zu bündeln, wurden Menschen und Materialien eingesetzt, um selbst dem letzten Mutanten auf die Spur zu kommen und ihn mit Plasmawaffen auszulöschen. Hätten sie entdeckt, dass die Asix ebenfalls genetisch modifiziert sind, hätten sie sie wahrscheinlich nicht anders behandelt als die in den Laboren erzeugten Tiere, die sie gejagt und getötet haben.«
    Lautes Gemurmel setzte ein, als die Repräsentanten der Clans die Frage erörterten und mit ihren Nachbarn diskutierten.
    Schließlich rief die Jestak: »Bur to Sevastak hat erneut das Wort.«
    »Ich bleibe bei meiner Meinung. Wenn es stimmt, dass Widerstand unser aller Tod bedeuten würde – auch den der Asix –, sollten wir davon absehen. Die Shiro werden auf jeden Fall überleben.«
    Eronada Bur blickte kämpferisch in die Runde, aber sie erntete lediglich kalte Blicke.
    »Bur to Sevastak«, wandte Fior Gantois, die Saz Adaï der Hand-Inselgruppe, mit samtweicher Stimme ein, »ich habe gehört, dass zu den

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